Nach dem Crash von Terra (LUNA) war sich die Gemeinschaft hinter dem Projekt über die Zukunft unschlüssig. Nun fand man einen Konsens. Der Antrag Rebirth (Wiedergeburt) sieht eine Neuentstehung von Terra vor. Der Vorschlag glückt: Die Nutzer stimmen für den Neuanfang.

Was wird aus Terra (LUNA)?

Zuletzt waren die Nutzer der bekannten DeFi-Blockchain tief gespalten. Durch den Zusammenbruch des Terra-Ökosystems nahm dessen eigene Währung LUNA inflationäre Ausmasse an. Aktuell befinden sich 6,5 Milliarden Coins im Umlauf.

Vielen Nutzern fiel dieses Problem frühzeitig auf und so begannen sie, Teile ihres Vermögens mit dem Ziel der Verknappung zu vernichten. Ein Vorschlag zum Coin Burn im Governance-Bereich von Terra ist aufgrund technischer Fehler bereits gescheitert. Eine erneute Abstimmung ist aktuell im Gang.

Mitgründer Do Kwon ist von einem Burn jedoch nicht überzeugt. Problematisch ist, dass die Teilnahme nur freiwillig stattfindet und ein bestimmtes Limit damit nicht abzusehen ist. Ausserdem sind LUNA und der native Stablecoin TerraUSD (UST) noch immer in Preisbereichen angesiedelt, die zu einer weiteren Inflation führen.

Kwon schlug deshalb eine Neugründung der Blockchain unter gleichem Namen und mit dem gleichen Programmcode vor. Die Unterschiede zum bisherigen Projekt: Auf native Stablecoins wird verzichtet, während man die Allokation der LUNA neu verteilt.

Terra-Gemeinschaft stimmt für Rebirth

Der Antrag Nummer 1623 ist zum heutigen Nachmittag ausgelaufen. Staker und Validatoren des Terra-Netzwerks konnten über Kwons Vorschlag abstimmen, dem sich auch einige unabhängige Terra-Entwickler anschlossen.

Unter dem Namen Rebirth Terra Network sammelten sich viele Stimmen. Am Ende entschieden sich 65,50 Prozent für den Antrag, während 13,53 Prozent dagegen stimmten. 20,98 Prozent zogen eine Enthaltung vor. Somit ist er erfolgreich bestätigt.

Terra Rebirth finales Abstimmungsergebnis
das finale Abstimmungsergebnis

Zwar konnte der Vorschlag einen deutlichen Anteil der Wähler überzeugen, gleichzeitig lässt sich eine starke Abneigung einer Minderheit erkennen. Viele Kommentatoren halten die Neuentstehung für sinnfrei, Andere halten sie sogar für schädlich.

Unter den Kritikern findet sich auch CZ, Gründer der Krypto-Börse Binance, der einen Coin Burn für die richtige Entscheidung hält. Binance investierte 2019 in Terra und verlor umgerechnet 1,5 Milliarden US-Dollar durch den Crash.

LUNA 2: So wird der neue Coin verteilt

Der neue Coin, der den altbekannten Namen LUNA behält, entsteht durch einen Minting-Prozess am kommenden Freitag – dem 27. Mai. Eine Milliarde LUNA werden an die bisherigen LUNA-Halter verteilt.

Der grösste Teil davon geht an den Community Pool, über den die DAO hinter Terra entscheidet sowie an die Halter, welche bereits vor dem Crash in LUNA investierten. Fraglich bleibt, ob die erhoffte Wertsteigerung tatsächlich einsetzt.

Die neue Blockchain trägt weiterhin den alten Namen Terra (LUNA). Inoffiziell spricht man oft von Terra 2 oder Luna 2. Die Weiterführung der alten Blockchain ist vorgesehen. Sie bekommt den Namen Terra Classic (LUNC).

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