In einer konzertierten Aktion haben deutsche Behörden mit Ermittlern vor Ort in fünf osteuropäischen Ländern ein international tätiges kriminelles Netzwerk von Cyberbetrug zerschlagen. Den bereits am Dienstag (8. November) durchgeführten europaweiten Durchsuchungen von unter anderem Callcentern, Privat- und Geschäftsräumen in Albanien, Bulgarien, Georgien, Nordmazedonien und der Ukraine gingen jahrelange Ermittlungen voraus. Dies geht aus gemeinsamen Pressebekanntmachungen von den Zentralstellen für Cybercrime in Bayern und Sachsen, die Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben Oberfranken, das Landeskriminalamt Sachsen und die Polizeidirektion Leipzig vom Dienstag (22. November) hervor.

Erfolg nach jahrelangen Ermittlungen – darunter auch Bitcoin-Wallets

Wie auch internationale Medien berichten, wurden fünf Verdächtige festgenommen, mehr als 500 Computer, Handys und andere elektronische Geräte und Unterlagen gesichert. Sowie Vermögen in zweistelliger Millionenhöhe beschlagnahmt – von Konten, Bargeld, Bitcoin-Wallets und anderen Wertgegenständen. Gegen das kriminelle Netzwerk, über das international auch unter dem Stichwort «Milton Group» berichtet wurde, wird den Angaben nach seit Jahren mit grossem Aufwand ermittelt.

Es gehe um gewerbsmässigen Bandenbetrug, Bildung einer kriminellen Vereinigung und Geldwäsche. Die Gruppierung war mit den sogenannten Cybertradings seit 2016 am Werke. Wie die Behörden informierten, berieten angebliche Finanzexperten potenzielle Opfer über vermeintlich lukrative Anlage- und Finanzprodukte – meist in Kryptowährungen – und verleiteten so zur Geldanlage.

«Milton Group» verursachte Schaden in Milliardenhöhe

Dabei wird den Anlegern über verschiedenste Plattformen und Websites die Illusion eines Accounts aufrechterhalten. Zudem werden ihnen erfolgreiche Trades, Gewinne vorgetäuscht, damit sie weitere Investitionen generieren können. Wenn ein Anleger jedoch skeptisch wird oder die Auszahlung wünsche, breche der Kontakt zumeist ab. Oder es wurde behauptet, dass ein plötzlicher Kurseinbruch zu einem Totalverlust geführt hätte.

Bisher konnten den Tätern Hunderte betrügerische Trading-Plattformen und dutzende Callcenter zugeordnet werden. Der verursachte Schaden sei «immens». Allein in Deutschland geht man von einem deutlichen Schaden von über 100 Millionen Euro aus. Weltweit rechnet man gar mit einem Schaden im Milliardenbereich. (mck)

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