In einem Interview mit der BBC betonte Cunliffe, dass der Grossteil des Risikos von der Volatilität digitaler Vermögenswerte ausgeht. Zugleich räumte er aber ein, dass Kryptowährungen wie Bitcoin zunehmend zum Mainstream werden.
Sollte der Wert der Aktiva stark einbrechen, so der Beamte, sei es Aufgabe der Institution, die Auswirkungen zu begrenzen. Um das Risiko zu mindern, schlägt Cunliffe den Erlass von Standardvorschriften für den Sektor vor.
Ihr Preis kann sehr stark schwanken, und sie könnten theoretisch oder praktisch auf Null fallen. Der Punkt, an dem man sich Sorgen machen muss, ist die Integration in das Finanzsystem, wenn eine grosse Preiskorrektur wirklich andere Märkte und etablierte Finanzmarktakteure beeinträchtigen könnte. Noch ist es nicht so weit, aber es braucht Zeit, um Standards und Vorschriften zu entwickeln.
Er merkte an, dass das Wachstum des Sektors durch Faktoren wie Fondsmanager, die untersuchen, ob sie Kryptowährungen in ihr Portfolio aufnehmen können, hervorgehoben wird. Cunliffe empfahl daher dringende Regulierungen, um vorbereitet zu sein.
Nach Angaben der BoE verwenden etwa 0,1 Prozent der britischen Haushalte verschiedene digitale Währungen, um ihr Vermögen zu speichern. In anderen Ländern belaufen sich die Zahlen auf schätzungsweise weitere 2,3 Millionen Menschen, deren Alltag bereits von Kryptowährungen umgeben sind.
Bank of England mit skeptischer Haltung gegenüber Kryptowährungen
Im Allgemeinen hat die britische Bankenaufsicht aber eine skeptische Haltung gegenüber Kryptowährungen eingenommen. Wie Finbold berichtet, warnte der Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, auch davor, dass die steigende Popularität von Kryptowährungen ein Indikator dafür sein könnte, dass Anleger nach Werten in digitalen Vermögenswerten suchen, im Gegensatz zu traditionellen Finanzprodukten.
Bailey hat jedoch kritisiert, dass Kryptowährungen keinen intrinsischen Wert haben, obwohl sich Vermögenswerte wie Bitcoin als Anlagealternative entwickelt haben.
„Bitcoin-Geschmiere“ auf englischen Regierungsgebäuden
Trotz der vorsichtigen Haltung der BoE gegenüber Kryptowährungen behaupteten einige Enthusiasten, dass Bitcoin eine Lösung für einige Unzulänglichkeiten im traditionellen Finanzsektor darstellt.
Anfang 2021 hatten nicht identifizierte kryptofreundliche Gruppen oder Einzelpersonen Bitcoin-freundliche Botschaften auf wichtige britische Regierungsgebäude in London geschmiert. Einige der Botschaften lauteten: „Bitcoin bringt das in Ordnung“ und „Gelddrucken ist Diebstahl an den Armen“. (mck)
