Ist Aptos (APT) eine Investition wert? Das Krypto-Projekt startet kometenhaft. Innerhalb eines Tages gelingt der Sprung in die Top 100 der Kryptos. CoinPro nimmt den fragwürdigen Durchstarter einmal genauer unter die Lupe und erklärt, warum hier äusserste Vorsicht geboten ist.

Was ist Aptos (APT) überhaupt?

Aptos ist die inoffizielle Fortsetzung des ehemaligen Facebook-Projekts Diem. Diem war zuvor als Libra bekannt. Wegen der Involvierung einer Vielzahl von riesigen Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen standen Behörden dem Projekt kritisch gegenüber.

Dieses Problem sorgte im Januar 2022 schliesslich für das Ende von Diem. Das Entwicklerteam wurde nicht länger von Facebook unterhalten und setzte seine Enwicklung auf eigene Faust um.

Eigentlich sollte Diem die nötige Lizenz in der Schweiz erhalten. Die schweizerische Finma hätte die nötige Erlaubnis offenbar auch erteilt. Bereits im fortgeschrittenen Stadium befindlich, zog Facebook den Antrag zurück.

Diem sollte fortan an den US-Dollar gekoppelt werden, statt an ein Konvolut aus Währungen. Dafür wäre eine US-Lizenz nötig gewesen, doch die Behörden machten deutlich, dass es dazu nicht kommt.

Deshalb gründeten die Entwickler hinter Aptos schon 2021 das Unternehmen Aptos Labs, welches Diem als abgewandelte Version unter dem neuen Namen weiterführte.

Das Projekt ist nicht so innovativ, wie der explosive Einstieg vermuten lässt. Es handelt sich laut Aussagen der Verantwortlichen um eine Smart Contract Plattform, die Proof of Stake als Konsensmechanismus verwendet.

Überzeugen soll das Projekt mit enormer Sicherheit, extrem hohem Durchsatz und Standards, die Entwicklern einen einfachen Gebrauch ermöglichen. So soll die industrielle Adoption gelingen.

In Aptos investieren? Vieles spricht dagegen

Coinmarketcap listet APT aktuell auf Rang 51 der Kryptowährungen. Erst vorgestern startete das Projekt. Demnach soll seine Marktkapitalisierung bereits bei über einer Milliarde US-Dollar liegen.

Einen Kickstart erhielt Aptos durch viele grosse Krypto-Börsen wie Binance und Coinbase, die das neue Projekt listeten. Doch hier beginnen bereits die Probleme, denn Aptos startete, ohne irgendwelche Angaben über die Tokenomics zu machen.

Dass es Aptos ausgerechnet versäumte, Details zur Umlaufversorgung bekannt zu geben, sorgt in der Krypto-Szene für grosse Kritik. Viele Nutzer halten das Projekt daher bereits für unglaubwürdig und unterstellen Absicht.

Aptos (APT) Tokenomics
APT-Tokenomics

Beim Blick auf die Tokenomics, die Aptos anschliessend einreichte, wirkt die Unterstellung durchaus realistisch. 51,02 Prozent der Versorgung soll an die Nutzergemeinschaft fliessen. 16,50 Prozent gehen an die Aptos Stiftung. Die restlichen 32,48 Prozent der Versorgung befinden sich in der Hand der Entwickler und Investoren.

Ein Grossteil der Coins befindet sich über Jahre in einem Lock-Up-Stadium. Nutzer müssen zehn Jahre lang auf eine vollständige Freischaltung warten, während Aptos und die Risikokapitalgeber nur vier Jahre lang warten müssen.

Zu diesen Investoren gehören auch Krypto-Börsen wie Binance, Coinbase oder FTX. Lange Bedenkzeit bedurfte die Listung der Kryptowährung auf den Handelsplattformen daher nicht.

Vorwürfe der Zentralisierung gegen APT vielzählig

Doch nicht nur die Coins gelten als stark zentralisiert. Auch das Netzwerk selbst soll Probleme der Zentralisierung aufweisen. Das berichtet zumindest der Programmierer Paul Fidika, der seine Arbeit auf Aptos aus diesen Gründen laut eigener Aussage beendete.

Ihmzufolge ist der Konsensmechanismus stark zentralisiert. Jegliche Validatoren sind handverlesene Partner des Entwicklerstudios.

Aptos verfügt aktuell über einen Durchsatz von fünf Transaktionen pro Sekunde. Das sind zwei weniger als beim Bitcoin. Laut Mitgründer Mo Shaikh soll der Durchsatz schon bald stark wachsen, wenn das Netzwerk mehr Aktivität erfährt.

Unterschiedliche Krypto-Nutzer vermuten, dass die geringe Skalierbarkeit unerwartet durch einen Fehler des Mainnet-Starts auftrat. In seiner finalen Phase soll Aptos 100.000 TPS verarbeiten.

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