Waves Kurs stürzt ab: Gründer spricht von Manipulation

Waves Kurs stürzt ab: Gründer spricht von Manipulation

In den letzten Wochen sorgte die Kryptowährung Waves (WAVES) mit einer starken Kurs-Rallye für Furore. Der Kurs der Kryptowährung stieg binnen zwei Monaten von 9 auf über 55 US-Dollar. Mittlerweile ist der Waves-Kurs jedoch wieder stark abgestürzt. So notiert die Kryptowährung nur noch bei rund 29,50 US-Dollar. Doch was führte zu diesem Absturz?

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Streit zwischen Waves-Gründer und Alameda Research

Der Waves-Kurs verlor binnen weniger Tage um rund 50 Prozent an Wert. Waves-Gründer Sasha Ivanov sieht im Sturzflug allerdings keine plausiblen Gründe. Stattdessen behauptetet Ivanov, dass Alameda über das Vires-Finance-Protokoll Geld geliehen hat, um WAVES zu shorten und so den Kurs der Kryptowährung zu drücken. Zudem ist er der Ansicht, dass Alameda Research eine Kampagne gegen Waves führe, um auch andere Händler zum Verkauf zu bewegen.

Als Beweis zieht Ivanov eine Waves-Adresse heran, die er mit Alameda Research in Verbindung gebracht haben soll. Insgesamt habe das Unternehmen dabei 30 Millionen US-Dollar in Waves geliehen. Er vermutet, dass die Gelder zum Leerverkauf des Tokens verwendet wurden.

Alameda Research ist von Sam Bankman-Fried gegründet worden. Bankman-Fried ist CEO der US-amerikanischen Krypto-Börse FTX und was selbst bis Oktober 2021 CEO von Alameda. Er bestreitet jegliche Vorwürfe und tut diese als Verschwörungstheorie ab. „Die Leute sollten sich jetzt wirklich die Finanzierungssätze für WAVES ansehen“, twitterte Alameda-Co-CEO Sam Trabucco diesbezüglich. Eine weitere Stellungnahme des Unternehmens gibt es bisher noch nicht.

Wie könnte Alameda Research den Waves Kurs manipulieren?

Finanzierungssätze sind der Geldbetrag, der an Händler ausgezahlt wird, die Long- oder Short-Positionen mit einem sogenannten “Perpetual” oder Perp eingehen. Es handelt sich hierbei um ein Krypto-Derivatprodukt, mit dem der Wert bestimmter zugrunde liegender Kryptowährungen ohne Verfallsdatum gehandelt wird. FTX bietet Perpetual Trading für verschiedene Kryptowährungen an, WAVES ist eine von vielen.

Wenn nun die Mehrheit der Teilnehmer beim Perp-Trading long geht, wird ein kleiner Betrag der offenen Trades an diejenigen gezahlt, die short gehen. Durch steigende Finanzierungsraten können Leerverkäufe eine Möglichkeit sein, um einen Profit zu erzielen.

Die Finanzierungsraten waren in diesem Fall negativ. Also besteht durchaus die Möglichkeit, dass Alameda eine Long-Position eröffnet hat, um von hohen Negativzinsen zu profitieren. Eine Absicherung erfolgt schließlich durch den Verkauf des Tokens auf dem Kassamarkt. So hätte Alameda eine Rendite bei einem deutlich reduzierten Risiko kassieren.

Wichtige Abstimmung am 5. April – Kritik von Waves-Inhabern kommt auf

Ivanov will solche Szenarien zukünftig vermeiden. Daher hat er eine Abstimmung für den 5. April angesetzt. Er fordert die Community auf, über eine Liquidationsrate von 0,1 Prozent für alle abzustimmen, die Waves und den Stablecoin Neutrino USD (USDN) auf dem grössten Kreditprotokoll der Waves-Blockchain, Vires Finance geliehen haben. Das würde laut Ivanov einen direkten Einfluss auf die Gelder von Alameda haben.

Für das Halten der bisherigen Positionen müsste Alameda dadurch rund 30 Millionen US-Dollar in WAVES investieren und rund 650.000 WAVES kaufen. Mit dem vorgeschlagenen Schwellenwert werden alle Positionen von jedem, der einen Kredit auf Vires aufgenommen hat, sofort geschlossen, sobald sich der Preis von WAVES leicht bewegt.

„Schützen wir das Ökosystem der Wellen vor Gier“, kommentierte Ivanov den Vorschlag auf Twitter. Der Vorschlag kommt allerdings nicht so gut an, wie Ivanov es vermutlich gerne hätte. Aus dem Community-Forum wiesen viele darauf hin, dass der Vorschlag, wenn er angenommen wird, nachteilig für die Benutzer von Vires Finance sein wird, die die Hauptlast der Liquidationen tragen werden. „Das ist ein schrecklicher Vorschlag. Nur weil wir es nicht mögen, dass eine Partei eine grosse Short-Position eingenommen hat, heisst das nicht, dass wir das Protokoll ändern sollten, um sie zurückzudrängen“, sagte ein Mitglied. „Dieser Vorschlag widerspricht dem Ethos von DeFi, ist unglaublich kleinlich und schadet der langfristig glaubwürdigen Neutralität von Vires“, so ein weiterer Nutzer des Forums.

Stablecoin nicht stabil – USDN verliert an Wert

Sehr schwer wurden auch die Inhaber des Stablecoins USDN getroffen, da dieser die Bindung zum US-Dollar verloren hat. Der Kurs von USDN stürzte erheblich ab. An seinem Tiefpunkt fiel er auf nur noch 82 Cent am 4. April. Das Worst-Case-Szenario für einen Stablecoin ist eben dieser Fall. Die Luna Foundation hatte, um die Inhaber des UST-Stablecoins zu schützen, zusätzlich angekündigt, grosse Mengen an Bitcoin als Sicherheit zu kaufen.

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