Angesicht des nach wie vor andauernden Bärenmarkts hat die grösste US-Kryptobörse Coinbase erneut umfassende Stellenstreichungen angekündigt. Bereits Mitte des vergangenen Jahres hatte CEO und Mitbegründer Brian Armstrong über 1000 Beschäftigte vor die Tür gesetzt (CoinPro.ch berichtete). Doch damit soll es anscheinend noch nicht getan sein. Weitere 950 Mitarbeiter sollen gehen, was etwa 20 Prozent der gesamten Belegschaft entspricht.

Coinbase entlässt erneut knapp 1000 Mitarbeiter

Das gab Armstrong am Dienstag (10. Januar) in einem Blog-Beitrag über die offizielle Webseite bekannt. Mit dem Job-Abbau, welches Teil eines grösseren Sparprogramms ist, zielt man darauf ab, die Betriebskosten im Vergleich zum vorherigen Quartal um 25 Prozent zu senken. Armstrong sagte, er sei zu dieser Entscheidung gekommen, nachdem er verschiedene Szenarien für den Kryptomarkt im Jahr 2023 analysiert habe. Weiter führte er aus, dass es aus diesen ermittelten Daten zufolge keinen anderen Ausweg gab:

Bei der Analyse der Szenarien für 2023 wurde deutlich, dass wir die Ausgaben senken müssen, um unsere Erfolgschancen in jedem Szenario zu erhöhen. Es ist zwar immer traurig, wenn man sich von Kollegen trennt, aber es gab keine Möglichkeit, unsere Ausgaben deutlich genug zu senken, ohne die Veränderungen im Personalbestand zu berücksichtigen.

Der 39-jährige Geschäftsführer erwähnte auch, dass sie einige Projekte, die nur geringe Aussichten auf Erfolg versprechen, einstellen werden.

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Wie gewonnen, so zeronnen…

Coinbase – die grösste US-Handelsplattform für Digitalwährungen wie Bitcoin und Ether – hatte die Mitarbeiterzahl bereits im Juni letzten Jahres stark reduziert. Damals lautete die Begründung, dass das Krypto-Unternehmen «zu schnell» wachse und sich verkleinern müsse, um den bevorstehenden Krypto-Winter zu überstehen. Ganze 1100 Mitarbeiter wurden entlassen, was zum damaligen Zeitpunkt 18 Prozent seiner weltweiten Belegschaft entsprach.

Anfang November gesellten sich 60 weitere Mitarbeiter hinzu, um die Kosten beim anhaltenden Krypto-Winter zu senken. «Wir konzentrieren uns sorgfältig auf Kostenoptimierung und Cash-Management», war die Erklärung der Börse in ihrem Ergebnisbericht für das dritte Quartal. Nun also die nächste Hiobsbotschaft.

In der Zwischenzeit wurde Coinbase ein weiterer Schlag versetzt, als die Börse zustimmte, insgesamt 100 Millionen US-Dollar für die Behebung eines Problems im Zusammenhang mit «bestimmten historischen Mängeln» bei ihren Bemühungen um die Einhaltung von Vorschriften zurückzustellen (CoinPro.ch berichtete). (mck)

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