Core Scientific: Bitcoin-Mining-Gigant insolvent

Bitcoin brechender Felsen

Der US-amerikanische Bitcoin-Mining-Gigant Core Scientific ist insolvent. Die Geldreserven des Unternehmens schwinden dahin. Nun bricht auch der Aktienkurs ein. Ein Insolvenzantrag soll den Betrieb kurz vor knapp retten.

Bitcoin-Miner Core Scientific insolvent

Core Scientific ist ein Unternehmen mit Sitz im texanischen Austin. 2017 startete der Betrieb und entwickelte sich seither zu einem der grössten Bitcoin-Miner weltweit. Noch im Sommer dieses Jahres war man für zehn Prozent der gesamten Hashrate des Bitcoin-Netzwerks verantwortlich.

Über 180.000 ASICs betreibt das Unternehmen. Doch damit könnte möglicherweise bald Schluss sein, wie ein Bericht der Aufsichtsbehörde SEC zeigt. Denn: Core Scientific ist insolvent. Nur noch 24 Bitcoin und 26,6 Millionen US-Dollar befinden sich in den Reserven des Unternehmens.

Das Problem: Core Scientific ist krisengeschüttelt. Beinahe jedes politisches Problem der letzten Monate betrifft das Unternehmen. Angefangen beim Bärenmarkt, durch den man die geschürften Bitcoin gegen weniger Geld verkaufen kann. Weiter geht es mit stark steigenden Strompreisen.

Ausserdem nehme parallel die Konkurrenz zu. Bei gleichbleibender Rechenleistung sinkt also auch noch die Ausbeute des Minings. Durch einen Insolvenzantrag will das Unternehmen eine Liquidierung verhindern. Stimmt das zuständige Insolvenzgericht dem Antrag zu, könnte man Schuldenabzahlungen erst einmal verschieben und hätte dann monatlich mehr Kapital zur Verfügung.

Im Juli meldet der berüchtigte Krypto-Lender Celsius Insolvenz an. Das Unternehmen ist in vielerlei Geschäfte verwickelt – auch in Mining-Geschäfte mit Core Scientific. Die versprochenen Stromkosten für die gemieteten ASICs zahlt Celsius nicht. Der Miner bleibt so jeden Tag auf einem Schaden von 53.000 US-Dollar sitzen.

Core Scientific Crash: Aktie kollabiert

Das Mining Unternehmen wird am NASDAQ unter dem Kürzel CORZ gehandelt. In den letzten 24 Stunden verzeichnet die Aktie einen drastischen Crash. Um rund 80 Prozent fällt das Wertpapier und liegt aktuell bei einem Marktwert von 22 US-Dollar Cent.

Nachrichten über die Illiquidität des Unternehmens wirkten sich auf die Investoren logischerweise nicht positiv auf. Seit Anfang des Jahres frass der Betrieb enorme Geldmengen.

Noch im Januar kündigte man weitere Wachstumsprognosen an, die man während des fortlaufenden Bärenmarktes wiederholt nach unten korrigierte. Der Verkauf von etlichen Tausend BTC brachte zwar Hunderte Millionen US-Dollar ein, konnten den Abwärtstrend des Unternehmens letztlich jedoch nicht aufhalten.

Was passiert nun mit Core Scientific?

Ob Core Scientific die Insolvenz überleben kann, ist an dieser Stelle noch nicht klar. Erst im August entliess man zehn Prozent der Angestellten. Zwar teilen Gründer Darin Feinstein und Geschäftsführer Mike Levitt mit, dass sie ihren Betrieb am Leben halten wollen, doch bleibt fraglich, ob dieser Wunsch noch realistisch ist.

Dreistellige Millionenbeträge reichten in diesem Jahr bisher nicht aus, um Core Scientific zu retten. Möglich soll die Rettung durch eine Umstrukturierung und neues Kapital sein. Fraglich ist, ob man sich so nur bis zum nächsten Bullenmarkt über Wasser halten will.

Ist der Mining-Betrieb derzeit einfach nicht mehr profitabel, könnte es langfristig das Aus bedeuten. Bereits im September kollabierte der Konkurrent Compute North und lässt Schulden in Höhe von 500 Millionen US-Dollar zurück.

Analysten von Compass Point glauben hingegen, die sinkenden Preise von Mining-Rigs könnten dazu führen, dass Core Scientific seinen Betrieb weiter aufrecht erhält. Eigenen Angaben zufolge sind die letzten Geldreserven spätestens bis zum Jahresende aufgebraucht.

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