Kommt DeFi bald auf Basis des Bitcoin? Internet Computer (ICP) will genau das erwirken. Die unabhängige Blockchain stellt sich deshalb als Layer-2 für BTC bereit. Die grösste Kryptowährung soll so nativ auf dApps zu nutzen sein.

DeFi auf Bitcoin dank Internet Computer möglich

Wie die Dfinity Stiftung gestern in einer Pressemitteilung bekannt gibt, will man DeFi auf Bitcoin endlich ermöglichen. Dfinity steht hinter der Smart Contract Plattform Internet Computer (ICP).

Die Integration des Bitcoin-Mainnet in das Ökosystem des Internet Computer soll die Nutzung von Smart Contracts mit BTC ermöglichen, ohne dass der Coin durch Bridging auf eine andere Blockchain übertragen wird, auf der er synthetisch abgebildet wird.

Der Internet-Computer kann nun als Layer-2 für Bitcoin dienen. Smart Contracts auf dem Internet Computer halten, senden und empfangen Bitcoin nativ, ohne dass Blockchain-Bridges oder andere Dritte erforderlich sind.

Als Wrapped Bitcoin ist die älteste Kryptowährung bereits ein beliebter Gegenstand in der dezentralen Finanzwelt auf der Ethereum-Blockchain.

“Blockchains sind wie ummauerte Gärten, die nicht in der Lage sind, miteinander zu interagieren. In Bezug auf Bitcoin haben Anwendungen wie dApps, die am meisten von der Interaktion mit der grössten Kryptowährung der Welt profitieren könnten, nicht die Möglichkeit, dies zu tun.”

Erklärt der Chefingenieur von Dfinity, Manu Drijvers. Weiter fährt er fort:

Die Integration vom Internet Computer in Bitcoin ist ein echter Wendepunkt für die Branche, denn sie bringt endlich eine Smart Contract-Funktionalität zum Bitcoin und ermöglicht eine völlig neue Landschaft der DeFi- und dApp-Entwicklung, die mit BTC nie zuvor möglich war.

Drijvers hält die Integration seitens ICP für deutlich sicherer als bisher gängige Modelle, die etwa auf Blockchain-Bridges vertrauen. Diese sind oft das Ziel von Angriffen, bei denen nicht selten Millionen Schweizer Franken verloren gehen.

Was bringt Bitcoin in DeFi?

Noch immer ist Bitcoin die mit Abstand grösste Kryptowährung. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 320 Milliarden Schweizer Franken ist er mehr als doppelt so gross wie Verfolger Ethereum. Anders als ETH lässt sich BTC bisher nicht umfassend im DeFi-Bereich nutzen.

Das bedeutet: Passive Einnahmen auf die grösste Kryptowährung sind nur mit massiven Nachteilen zu erzielen. Dank ICP kann Yield Farming mit BTC betrieben werden, ohne dass dabei eine synthetische Abbildung genutzt wird. Gleiches gilt für dezentrales Lending.

Bitcoin-Lending ist jetzt beispielsweise mit überlegener Sicherheit möglich.

Erklärt Jan Camenisch, technischer Direktor von Dfinity.

Bitcoin liesse sich dann aber auch dezentral mit anderen Kryptowährungen tauschen. Womöglich hätten sogar dezentrale Krypto-Mixer Potenzial, die auf dem Bitcoin Mainnet wegen fehlender Smart Contracts bisher nur auf zentralisierte Weise funktionieren.

Was ist mit Lightning Labs’ Taro?

Ganz neu ist die Idee, DeFi zum Bitcoin zu bringen, nicht mehr. Lightning Labs, das Entwicklerstudio hinter dem Lightning Network, verfolgt mit Taro bereits ein ähnliches Ziel. Dank Taro können sich inzwischen Stablecoins auf einem Bitcoin Layer-2 verschieben lassen.

Eine umfassende DeFi-Integration lässt bislang auf sich warten. Das Protokoll befindet sich in Arbeit.

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