Nachdem Arbitrum einen eigenen Token veröffentlichte, der fulminant startete, erntete die Skalierungslösung viel Kritik. Nun wollen die Entwickler alles richten und veröffentlichen zwei neue Vorschläge, über welche die Nutzergemeinde abstimmen kann. Die Abstimmungen sollen das Protokoll demokratisieren.

Arbitrum veröffentlicht AIP-1.1 und AIP-1.2

Arbitrums eigener Token ARB startete im März. Die Versorgung der zehn Milliarden Token wurde vorab von Entwickler Offchain Labs festgelegt. Demnach gehen 26,9 Prozent der ARB an die Entwickler selbst.

Der grösste Anteil fliesst mit 42,8 Prozent an die Schatzkammer der DAO. Von diesen 4,28 Milliarden ARB wollte die Arbitrum Stiftung jedoch 750 Millionen der digitalen Münzen abzweigen. Dieses Geld sollte die laufenden Kosten der Stiftung decken und darüber hinaus in künftigen Kooperationen als Budget dienen.

Unter den Haltern des Tokens sorgte diese Idee für viel Unmut. Noch negativer wurde die Stimmung, nachdem die Entwickler erklärten, dass die Idee bereits endgültig sei und eine Entscheidung längst gefallen – obwohl Nutzer den zugrundeliegenden Vorschlag AIP-1 mehrheitlich ablehnten.

Nun warten die Entwickler mit neuen Vorschlägen auf. Den vielschichtigen Inhalt von AIP-1 spalten sie in die zwei neuen Entwürfe AIP-1.1 und AIP-1.2.

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Arbitrum Improvement Proposal 1.1: Worum geht es?

Der Arbitrum Improvement Proposal 1.1 beschäftigt sich mit der Verteilung der 7,5 Prozent aller ARB Token, die der Arbitrum Stiftung als Budget dienen. 0,5 Prozent davon wurden von der Stiftung bereits vor der Ablehnung von AIP-1 verbraucht.

Die verbleibenden sieben Prozent sollen laut diesem neuen Vorschlag nicht benutzt werden dürfen, bevor die DAO aktiv die Entscheidung dazu trifft, die Gelder zu verteilen.

Findet AIP-1.1 die nötige Zustimmung unter ARB-Haltern, werden die verbleibenden 700 Millionen Token in einem Smart Contract eingeschlossen, der die Gelder über einen Zeitraum von vier Jahren allmählich freilegt. Pro Jahr entspricht das 175 Millionen ARB.

Um die sinngemässe Nutzung des Vermögens zu gewährleisten, will die Arbitrum Stiftung der Arbitrum DAO regelmässige Transparenzberichte bereitstellen.

AIP-1.2 zielt auf Demokratisierung ab

AIP-1.2 beschäftigt sich mit einem weniger umstrittenen Thema. In dem Entwurf geht es um die Verwaltung des Arbitrum Protokolls. Enthalten ist vor allem ein Absatz, der das nötige Anfangsinvestment herabsenkt, welches gebraucht wird, um eine Abstimmung innerhalb der DAO zu starten.

Während AIP-1 dafür noch eine Untergrenze von fünf Millionen ARB vorsah, plant AIP-1.2 dafür nur noch ein Fünftel dieser Menge ein – eine Million ARB. Die Verringerung soll dafür sorgen, dass auch Ideen gesehen werden, die über weniger anfängliche Unterstützung verfügen.

Ausserdem legt der Vorschlag Prozesse fest, die zur Bestimmung des Data Availability Committee führen. Dieses Komitee ist für die Bereitstellung von Daten verantwortlich, die der DAO im Rahmen bestimmter Anlässe dargelegt werden – etwa im Falle von Abstimmungen.

Die Arbitrum DAO ist demnach für die Festlegung von Mitgliedern des Datenkomitees zuständig. Diese können von der DAO an- und abgewählt werden.

Die restlichen Inhalte der beiden Vorschläge befassen sich hauptsächlich mit Formalitäten. Formulierungen werden angepasst und Funktionen innerhalb der DAO genauer dargelegt. So soll etwa klargestellt werden, dass die DAO den Vorsitz der Arbitrum Stiftung bestimmt und von dieser Massnahmen anfordern kann.

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