Marktreport: Sam Bankman-Fried, Gründer und CEO von der Kryptobörse FTX, zieht in Erwägung, Assets von Celsius zu erwerben. Der Krypto-Lendingdienst, der erst im Juli Konkurs anmelden musste, war unter anderem auch im Mining- sowie im Custody-Geschäft aktiv. Bankman-Fried liess verlauten, dass derzeit eine Finanzierungsrunde stattfindet, die rund eine Milliarde USD schwer ist. Nach dem Bankrott von Voyager Digital wurde ähnlich vorgegangen und auch gegenwärtig spricht einiges dafür, dass FTX den Zuschlag erhält und seinen Einfluss im Krypto-Ökosystem weiter ausbaut.

Aus einer Stellenanzeige von der Walt Disney Company wird offensichtlich, dass sich die Unterhaltungsbranche immer mehr in die digitale Welt verschiebt. Gesucht ist ein Profil, das sich mit den rechtlichen Aspekten der Transition in die Welt der NFTs auseinandersetzt. CEO Chapek bezeichnete das Metaverse als «die nächste grosse Grenze des Geschichte-Erzählens». Der gegenwärtige Fokus des «Accelerator Programs» lag auf «der Erschaffung der Zukunft des immersiven Erlebnisses», wovon unter anderem Polygon involviert ist.

Der Tech-Gigant Apple erlaubt nun auch den Verkauf von NFTs über den hauseigenen App-Store. Die Gebührenstruktur von bis zu 30% pro Transaktion liegt aber im eher hohen Bereich. Dies verursacht Gegenwind und veranlasst einige Firmen die Funktionalität einzuschränken, um die Gebühren zu umgehen.

Market Movers Top 30

Kalenderwoche 39

Marktreport im Detail

Finanzmärkte beginnen Q4 stark angezählt: Die Märkte sind in der vergangenen Woche in eine gefährliche neue Phase eingetreten, in der ungewöhnliche Schwankungen in allen Anlageklassen an der Tagesordnung waren. Nicht zuletzt wegen der steigenden Volatilität bei den vermeintlich sichersten festverzinslichen Wertpapieren der Welt könnte das Finanzsystem aus dem Gleichgewicht geraten. Das könnte die Fed dazu bewegen, den Markt für Staatsanleihen zu stützen. Somit würden die Geldhüter ihr Programm zur quantitativen Straffung früher als geplant beenden. Die andere Sorge ist, dass die Peitschenhiebe auf den Märkten die schwachen Hände von Vermögensverwaltern, Hedge-Fonds und anderen Marktteilnehmern aufdecken werden, die möglicherweise übermäßig fremdfinanziert waren oder unkluge Risiken eingegangen sind. Margin Calls und Zwangsliquidationen könnten die Märkte noch tiefer in den Sumpf der Irreversiblität treiben. Gegenwärtig erscheinen die Aktienmärkte (SP500) im Vergleich zum Bond-Markt weiterhin teuer, was sich an den gegenwärtigen P/E Ratios zeigt (23.4). Der Median-Wert der letzten 12 Bear-Market Tiefs lag bei 13.6.

Exogene Schocks: Dem angelsächsischen Raum stehen unruhige, kalte Tage bevor. In Deutschland wird mit über 10% die höchste Inflation seit 1951 gemessen. Derweil annektiert Russland ukrainische Gebiete und droht dem Westen unterschwellig mit Vergeltung atomaren Ausmasses, sollten die eigenen Interessen und Gebietsansprüche nicht gewahrt werden. Die Konsequenzen dieses Konflikts sind spätestens mit der omnipräsenten Energiekrise und den Preisexplosionen im selben Sektor nicht mehr von der Hand zu weisen. Hinzu kommen einmal mehr die nach wie vor anhaltenden Lieferkettenengpässe als Folge der Pandemie. Die ersten Ablassventile (Zerfall Pfund Sterling) gelangen an die Oberfläche und mit dem Ende dieser Globalisierung und der sukzessiven Aufdeckung der jahrzehntelangen rücksichtslosen Kreditvergabe, kommen die tiefen Risse eines überkommenen Finanzsystems zum Vorschein. Es braucht nur noch sehr wenig, um das Kartenhaus endgültig zum Einsturz zu bringen.

Max Pain – BTC-Versorgung unter Wasser: Vergangene Zyklen fanden ihren Boden, wenn ca. 60% der gehandelten Coins unterhalb ihres Einkaufspreises gehandelt wurden. Wir befinden uns in der Nähe dieses Spektrums. Die Struktur des gegenwärtigen Marktes ist jedoch ganz anders. Waren es früher noch die Bitcoin OGs, sind es heute die Hedge Fonds von 2020, welche ihr Exposure auf den Futures Märkten «hedgen».

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Der Marktreport entsteht in Zusammenarbeit mit Coinstrategy Capital

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