Stoppt die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC die Kryptobranche im Land mit einer neuen Regulierung? Das befürchtet Kraken-Gründer Jesse Powell. Sein Unternehmen zahlte erst kürzlich eine heftige Strafe für die mutmassliche Verletzung von Anlegerschutzrechten.

SEC attackiert Kryptobranche

Noch immer gibt es in den USA kein gesetzliches Rahmenwerk, das die Rechte und Pflichten der Kryptobranche bestimmt. Stattdessen unterliegt eine Regulierung bislang vor allem der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC. Diese ist als kryptofeindlich bekannt.

Über die letzten Tage fährt die SEC gegenüber der Kryptobranche einen straffen Kurs. Erst erklärte man, Staking als Dienstleistung untersagen zu wollen, dann stoppte man die Herausgabe des Binance-Stablecoins BUSD.

Als Anbieter von Staking-Produkten konfrontierte die SEC auch die in San Francisco ansässige Krypto-Börse Kraken, die schon 2011 von Jesse Powell gegründet wurde. Kraken und die SEC einigen sich auf eine Strafzahlung von 30 Millionen US-Dollar. Ausserdem entfernte man die Staking-Angebote.

Laut CNCB ist die SEC jedoch noch lang nicht am Ende ihrer Massnahmen. So plane die Behörde aktuell, die Anforderungen für Krypto-Unternehmen zu erhöhen. Eine Verwahrung von Kundengeldern wäre dann nur möglich, wenn das jeweilige Unternehmen eine Lizenz in den USA erwarb.

SEC stoppt Kryptobranche mit neuer Regulierung?

Kraken-Gründer Jesse Powell befürchtet, dass die Interventionen der US-Behörden die Kryptobranche in den USA gänzlich stoppen könnten. Zentralisierte Unternehmen bauen ihr Geschäft meist auf ein System, das sie zum Verwahrer der Kundengelder macht.

Zentralisierte Krypto-Börsen verwahren die Einlagen ihrer Kunden, bis diese eine Auszahlung an eine eigene Wallet vornehmen. Ist die Verwahrung der Einlagen lizenzpflichtig, könnte die SEC die Kryptobranche sabotieren, indem sie es verweigert, eben jene Lizenzen herauszugeben.

Auch wenn einige Krypto-Handels- und -Lending-Plattformen behaupten, die Kryptowährungen der Anleger zu verwahren, bedeutet das nicht, dass sie qualifizierte Verwahrer sind.

Erklärte Gary Gensler, Vorsitzender der SEC, jüngst. Ziel der neuen Regulierung sei es, einen Standard herzustellen, durch den die verwahrten Anlagen auch eine Insolvenz des Treuhänders überstehen.

SEC-Mitarbeiter Mark Uyeda macht unterdessen darauf aufmerksam, dass die neue Strategie die Kryptobranche in Bedrängnis bringen könnte, da widersprüchliche Vorgaben entstehen könnten.

Der Vorschlag gibt sich grosse Mühe, ein aussichtsloses Szenario für Krypto-Vermögenswerte zu zeichnen: Ein Berater kann Krypto-Vermögenswerte bei einer Bank verwahren, aber die Banken werden von ihren Aufsichtsbehörden davor gewarnt, Kryptowährungen zu verwahren.

Coinbase-Syndikus Paul Grewal fordert die US-Börsenaufsichtsbehörde unterdessen dazu auf, klare Aussagen zu tätigen. Er möchte wissen, welche Finanzprodukte für die SEC als Wertpapier gelten. Meist behauptet die SEC in ihren Anklagen, ein Krypto-Produkt sei in Wahrheit ein unregistriertes Wertpapier und damit illegal.

Jetzt Beitrag teilen