Russland und Kuba handeln schon bald mit Kryptowährungen? Tatsächlich ziehen beide Staaten in Betracht, Bitcoin oder eine andere freie Währung als Handelswährung zu verwenden. Auf diesem Weg will man Sanktionen umgehen.

Bitcoin als Handelswährung von Russland und Kuba?

Vom 14. November bis heute läuft auf Kuba die internationale Handelsmesse Havannas (FIHAV). Dort treffen auch Staatsvertreter von Kuba und Russland aufeinander. Boris Titov, Beauftragter des russischen Präsidenten für Unternehmerrechte, äussert sich wie folgt:

Wir alle, Kuba und Russland, sind mit Sanktionen belegt. Heute werden Mechanismen entwickelt, um diese Situation zu ändern. Zahlungen mit Kryptowährungen werden diskutiert.

So berichtet Tass. Eine Entscheidung, welche Handelswährung Russland und Kuba für gemeinsame Geschäfte verwenden, sei aber noch nicht gefallen. Mehrere Systeme kämen infrage. Etwa eigens erschaffene Zahlungssysteme oder eine Verwendung des russischen Rubels.

Seit Anfang des Jahres äusserten russische Politiker immer wieder die Möglichkeit, Zahlungen mit Bitcoin oder anderen Kryptos durchzuführen. Das Finanzministerium habe bereits die notwendigen Massnahmen dafür ergriffen. Sofern ein Partner im Aussenhandel darum bittet, sei die Option also möglich.

Bisher ist allerdings nicht bekannt, dass Russland diese Möglichkeiten wirklich nutzte. Stattdessen konnte man sich bisher darauf einigen, den Rubel als Handelswährung zu gebrauchen.

Russland ficht den US-Dollar als Leitwährung an

Russland will die Rolle des US-Dollars als internationale Leitwährung anfechten. Durch Sanktionen gegenüber Russland nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine tun sich die USA aber möglicherweise ebenfalls keinen Gefallen.

Da man Russland von vielen Zahlungssystemen und von der Nutzung des US-Dollars ausschliesst, sucht das Land nach Alternativen. Dabei ist es jedoch nicht das einzige. Auch weitere sanktionierte Staaten wie der Iran setzen auf Blockchain-Technologie.

Der Iran ist dabei das erste Land der Erde, das seinen Aussenhandel mit Bitcoin führt, während die Gesetzgebung gegenüber Kryptos im Landesinnern ambivalent ist.

Russand befürwortet zentralisierte Systeme, die in der Kontrolle des Staates sind. Deshalb entwickelt man das zentralisierte Blockchain-Projekt Cells, das grosse Beliebtheit als Rechnungsebene erlangen soll. Die Option, unterschiedliche Währungen zu verarbeiten, soll das System für weitere Staaten attraktiv machen.

Jetzt Beitrag teilen