Der Terra-Crash zwang Südkorea – gewollt oder ungewollt –zum Handeln auf. Die Regierung machte die Krypto-Börsen nämlich für den Totalverlust vieler Nutzer mitverantwortlich. Da sie während des Fiaskos den Handel mit LUNA und UST nicht unterbunden hatten. Nun möchte die südkoreanische Regierung ihr Versprechen einlösen. Eine neue Regulierungsbehörde soll kommen, wie CoinPro.ch bereits Ende Mai berichtete, welche den inländischen Krypto-Sektor auf lang nach Belieben regeln soll.

Wann kommt die Krypto-Regulierungsbehörde?

Das Gremium, werde dem Vernehmen nach auf den Namen Ausschuss für digitale Vermögenswerte hören. In Zusammenarbeit mit dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen «FSC» und dem Finanzaufsichtsdienst «FSS», also den beiden wichtigsten Finanzaufsichtsbehörden Südkoreas, soll der neue Rat geführt werden. Bisher war es die Finanzermittlungseinheit «FIU» (Abteilung der FSC) für die Belange von Krypto-Börsen zuständig. Noch ist nicht ganz klar geregelt, ob der neue Ausschuss letztendlich diese Rolle übernehmen wird. Aber eines steht fest: Die ersten Aufgaben werden mit ziemlicher Sicherheit etwas mit Schaffung von Richtlinien zu tun haben.

Möchte man der Zeitung «Chosun Ilbo» Glauben schenken, kann es nicht schnell genug gehen. Internen Quellen zufolge soll es bereits vor Ende des Monats Juli zum «Launch» kommen. Auch möchte man viele seiner Gründungsmitglieder in Erfahrung gebracht haben. Auf der einen Seite wäre da Ju Hyun-cheol, ein Anwalt, der zuvor im Büro von Präsident Yoon Seok-youl an der Kryptopolitik gearbeitet hat. Auch Kim Gap-rae, ein leitender Forschungsmitarbeiter des Capital Market Research Institute, sowie Park Seon-yeong, ein Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Dongguk-Universität in Seoul, sollen dem Ausschuss angehören.

Südkorea-Präsident Yoon steht unter Zugzwang

Nicht nur wegen des Terra-Crashes steht Südkorea-Präsident Yoon unter Zugzwang. Sowohl im Vorfeld seiner Wahl Anfang des Jahres als auch kurz nach seinem Amtsantritt hatte er eine Reihe von Versprechen in Bezug auf Kryptowährungen abgegeben. Nun wird es die grösste Aufgabe des Gremiums sein, diese Versprechen in die Tat beziehungsweise in Gesetze umzusetzen.

Diese wären zum einen das erste spezielle Krypto-Gesetz innerhalb der Landesgrenzen auf die Beine zu stellen. Des Weiteren stand unter anderem auch im Raum, das Wachstum des Krypto-Sektors zu fördern und gleichzeitig einen strengeren Anlegerschutz zu gewährleisten.

Wilder Gerüchte machen die Runde

Entgegen der früheren Behauptungen, dass der neue Ausschuss unabhängig agieren würde, sieht es jedoch nach neuesten Erkenntnissen danach aus, dass es zu aller Anfang nicht möglich sein wird. Die Finanzaufsichtsbehörde wird die Bildung des Ausschusses für digitale Vermögenswerte beaufsichtigen, und dieser wird der Finanzaufsichtsbehörde Bericht erstatten – ähnlich wie es derzeit die FIU tut.

Seoul sehe die neue Regulierungsbehörde langfristig gesehen aber als eigenständig an, was die Kritiker für den Moment verstummen lässt. Grund zur Aufregung gäbe es aber trotzdem aufgrund eines kuriosen Gerüchts: Man munkelt, dass das Gremium – durch das Wachstum des Kryptowährungsmarktes – aus der Aufsicht der Finanzaufsichtsbehörde herausgelöst und direkt dem Büro des Präsidenten unterstellt wird. Bestätigt ist aber weder das eine, noch das andere. (mck)

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