Mit einer Stellenausschreibung hat Walmart Aufsehen im Krypto-Space erregt und Spekulationen über eine mögliche Bitcoin-Integration angeheizt. Das Job-Angebot überrascht die Krypto-Insider jedoch kaum, da der Retail-Gigant schon lange im Blockchain-Sektor forscht. Walmart stellt dieses Mal einen Kryptowährungsexperten ein, wahrscheinlich um seine virtuellen Zahlungsoptionen zu erweitern. Damit ist Walmart ein weiteres Fortune-500-Unternehmen, das Interesse an digitalen Währungen zeigt.
Gesucht: Visionärer Leader für Blockchain-Strategie
Walmart sucht einen „visionären Leader“ mit mindestens 10 Jahren Erfahrung im Produktmanagement oder im Technologie-Bereich, um die Blockchain-Strategie des Unternehmens zu entwickeln. Die Person soll vorzugsweise jemand mit „signifikanten funktionalen Kenntnissen des Kryptowährungs-Ökosystems“ und einer „unternehmerischen Denkweise“ sein, so die Stellenausschreibung auf der Walmart-Website.
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Die Position wird in der Zentrale von Walmart in Bentonville, Arkansas, angesiedelt sein und für die Entwicklung der „Digitalwährungsstrategie und Produkt-Roadmap“ des Einzelhändlers sowie für die Identifizierung von „kryptobezogenen Investitionen und Partnerschaften“ verantwortlich sein, heisst es in der Anzeige weiter.
Mit den steigenden Investitionen in Kryptowährungen steigt auch die Zahl der Jobs auf dem Kryptomarkt: Laut einem Bericht von Indeed Hiring Lab sind die Stellenausschreibungen für Kryptowährungsjobs auf der Job-Börse im Vergleich zum Vorjahr um 118% gestiegen und die Einstellung über die technischen und Produktentwicklungsfunktionen hat sich auch auf unterstützende Funktionen wie Buchhaltung und Personalwesen hinaus ausgeweitet.
Walmart folgt Amazon, Apple & Co.
Die Krypto-Expansion des Einzelhändlers erfolgt nur wenige Wochen nachdem auch Amazon eine ähnliche Stellenausschreibung veröffentlichte, in der eine Führungskraft für Digitalwährungen und Blockchain gesucht wird.
Dieselbe Stimmung herrscht auch bei anderen Fortune-500-Unternehmen wie JPMorgan Chase, Apple und PayPal, die ebenfalls diverse Krypto-Experten eingestellt haben. Einige Unternehmen, darunter Starbucks und Home Depot, ermöglichen es ihren Kunden bereits, indirekt mit Kryptowährung zu bezahlen, und zwar über Dritt-Anwendungen, welche die Kryptowährung in US-Dollar umwandeln.
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Die führenden Kreditkartenanbieter Mastercard und Visa sollen ebenfalls daran arbeiten, Kryptowährungen in ihre Zahlungsnetzwerke zu integrieren, um Händlern die Möglichkeit zu geben, digitale Währungen zu verarbeiten und zu akzeptieren.
Walmarts eigenes FinTech-Start-up und Blockchain-Patent
Die jüngste Stellenausschreibung ist jedoch nicht der erste Kontakt von Walmart mit Kryptowährungen, da das Unternehmen noch 2019 ein Patent für eine Blockchain-unterstütze Kryptowährung einreichte, ähnlich zu Facebooks ehemaligem Projekt Libra. Mit der Patentanmeldung „System and Method for Digital Currency via Blockchain“ plante Walmart eine eigene digitale Währung und ein eigenes Service-Ökosystem zu erschaffen, das auf der Blockchain basiert.
In der Patentanmeldung heisst es, dass Walmart mit dem digitalen Währungsprojekt seinen Kunden einen kostengünstigen oder sogar kostenlosen Ort zur Aufbewahrung ihres Vermögens anbieten möchte. Die aufbewahrten Werte sollen bei ausgewählten Partnern oder Einzelhändlern leicht eingelöst oder in Bargeld umgewandelt werden können.
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Mit der Einführung einer eigenen digitalen Währung möchte Walmart einkommensschwachen Haushalten eine alternative Möglichkeit bieten, ihr Vermögen ohne kostspielige Bankgeschäfte bei einem Institut verwalten zu lassen, heisst es in der Patentanmeldung. Darüber hinaus soll auch die Möglichkeit der Verzinsung bestehen.
Ende Juli 2021 gründete Walmart das FinTech-Start-ups Hazel, wodurch es diesem Vorhaben einen grossen Schritt näherkam. Der Einzelhandelsriese will in Zusammenarbeit mit Ribbit Capital ein breites Ökosystem von Finanzdienstleistungen hervorbringen, die alle von einer mobilen App gesteuert werden.
Wichtiger Meilenstein für die Krypto-Branche
Sowohl die Verbraucher als auch die Unternehmen zeigen grosses Interesse am Spiel mit spekulativen digitalen Assets. Die Nachricht kommt zu einer Zeit, in der die Krypto-Branche einen wichtigen Meilenstein erreicht hat: Am Wochenende erreichten die 8.884 verschiedenen Arten von Kryptowährungen nämlich zum zweiten Mal in Folge eine gemeinsame Marktkapitalisierung von 2 Billionen US-Dollar, was zum ersten Mal am 6. April dieses Jahres passierte.
Obwohl der Konkurrent Amazon die Spekulationen zur Bitcoin-Einführung nachträglich in einer offiziellen Stellungnahme dementierte, ist nicht ausgeschlossen, dass die alternativen Zahlungsmethoden zukünftig auch tatsächlich akzeptiert werden. Auch eBay regierte ähnlich: Auch wenn die Plattform trotz öffentlichem Krypto-Flirt keine Bitcoin-Einbindung erwähnt, hat sie den Einkauf mit Bitcoin über die Shopping-App Lolli de facto zugelassen.
Sowohl Walmart als auch Amazon möchten mit ihren Massnahmen vorsorgen und für den Fall der Fälle bereit sein. Wenn es einmal soweit ist, wird in Sachen Krypto-Akzeptanz und -Adoption sehr wahrscheinlich ein Dominoeffekt ausgelöst.
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