Unabhängig davon, ob die Kurse von Kryptowährungen steigen oder fallen: Digitale Währungen sind in aller Munde. Und obwohl die erste Kryptowährung bereits seit über 14 Jahren existiert, wissen viele Menschen noch nicht, was eine Kryptowährung ist. Denn technisch sind diese durchaus kompliziert. Das Gute: Auch Anfänger können Kryptowährungen verstehen. In diesem Artikel liefern wir Dir eine Erklärung, was eine Kryptowährung ist, welche technischen Eigenschaften sie auszeichnet und wie Du Kryptos handeln kannst.

Kryptowährung: Definition & Erklärung für Anfänger

Eine Kryptowährung kombiniert die Eigenschaften einer Währung mit denen der Kryptographie. Doch es ist viel mehr, als eine bestehende Währung wie den US-Dollar, Schweizer Franken oder den Euro zu verschlüsseln. In erster Linie sind Kryptowährungen digitale Währungen. Das heisst, anders als unser Bargeld gibt es sie nur digital. Du kannst Kryptowährungen transferieren und damit bezahlen. Sofern der Händler Kryptowährungen akzeptiert, kannst Du sie also nutzen wie echte Währungen. Verwahren kannst Du sie in einer sogenannten Wallet. Das ist Deine digitale Brieftasche, deren Zugangsdaten Du niemals mit anderen teilen solltest.

Die erste Kryptowährung war der Bitcoin. Sie wurde am 3. Januar 2009 von Satoshi Nakamoto veröffentlicht. Bis heute weiss man nicht, wer hinter dem Pseudonym des Bitcoin-Erfinders steckt. Mittlerweile gibt es mehr als 22.000 Kryptowährungen. Entsprechend unterscheiden sich auch die Funktionsweisen von Kryptowährungen im Detail. Dennoch ähneln sich viele Kryptowährungen. Das liegt an der zugrundeliegenden Distributed-Ledger-Technologie.

Kryptowährungen arbeiten dezentral

Kryptowährungen sind dezentral. Denn im Gegensatz zum Schweizer Franken oder US-Dollar sind Kryptowährungen grundsätzlich nicht in der Kontrolle einer staatlichen Instanz. Bei den eben genannten Fiatwährungen steht eine Zentralbank dahinter, die den Werterhalt der Währung als Ziel hat. Sie hat das Ziel, eine zu hohe Inflation zu vermeiden. Denn durch die Inflation verliert unser Geld immer mehr an Wert.

Bei den Kryptowährungen handelt es sich im Gegensatz zum gewohnten Zentralbankgeld, zum Beispiel dem Schweizer Franken, ausschliesslich um digitales Geld. Da die digitalen Währungen auf dem Verschlüsselungsprinzip der Kryptographie basieren, werden Sie demzufolge als Kryptowährungen bezeichnet. Die Münzen nennen wir Coin oder Token. Für die Erstellung von Coins sind ausschliesslich Privatpersonen oder kleinere Unternehmen aus der Privatwirtschaft zuständig. Im deutschsprachigen Raum tragen Kryptowährungen oftmals alternativ die Bezeichnung Kryptogeld.

Wenn es keine Instanz gibt, die die Kryptowährungen kontrolliert, wie kann das System dann funktionieren? Eine wichtige Grundlage aller digitalen Währungen besteht darin, dass die notwendigen Daten dezentrale gehalten werden. In Kombination mit den verschlüsselten Protokollen ist dies die technische Basis für das Funktionieren der Kryptowährungen und gleichzeitig Voraussetzung dafür, dass keine Zentralinstanzen benötigt werden, wie es zum Beispiel beim Zentralbankgeld der Fall ist. Der ebenfalls dezentral gespeicherte kryptographische Schlüssel ist für den Inhaber der Nachweis seines Eigentums an einer bestimmten Menge / Anzahl an Cryptocoins. Streng genommen besitzen Sie also keine Kryptowährung, sondern stattdessen einen Datensatz als Nachweis Ihres Eigentumsrechtes an einer bestimmten Menge einer digitalen Währung.

Das Herz einer Kryptowährung: Die Blockchain

Für den dezentralen Charakter einer Kryptowährung sorgt die Blockchain. Die Blockchain ist eine verkettete Liste und fungiert als Datenbank. Alle Transaktionen, die in einem Krypto-Protokoll jemals getätigt worden sind, sind für immer in der Blockchain gespeichert. So kann man bis heute noch jede Bitcoin-Transaktion einsehen. Das Besondere dabei: die Blockchain ist öffentlich und somit von jedem einsehbar.

Im Gegensatz zu einem zentralen Server wird die Blockchain von tausenden Rechnern weltweit aufrechterhalten, die miteinander verknüpft sind. Eine Kopie der Blockchain wird von Nodes gespeichert. Das sind verteilte Knotenpunkte, durch die das Netzwerk letztlich dezentralisierter wird.

Der Konsens einer Kryptowährung

Wie eine Kryptowährungstransaktion validiert wird, ist vom Konsensalgorithmus einer Kryptowährung abhängig. Hier unterscheiden wir zwischen Proof-of-Work und Proof-of-Stake. Die ersten Kryptowährungen basierten auf einem Proof-of-Work-Konsensalgorithmus. In einem sehr energieintensiven Prozess, der Mining genannt wird, werden vereinfacht gesagt hochkomplexe Aufgaben von sogenannten Minern gelöst. Miner sind in diesem Fall spezielle Hardware (anfangs ging dies auch über den eigenen Computer). Als Belohnung für das Lösen einer Aufgabe erhalten die Miner Mining-Rewards in Form der geschürften Kryptowährung.

Beim Proof-of-Stake werden Transaktionen durch einen Einsatznachweis validiert. In diesem Fall erhalten die sogenannten Stakeholder passives Krypto-Einkommen, indem sie ihre Coins sperren und dem Netzwerk zur Verfügung stellen.

Kryptowährungen sollen als Alternative zum Zentralbankgeld dienen

Der ursprüngliche Gedanke hinter den Kryptowährungen besteht darin, dass damit eine echte und praktikable Alternative zum – aus Sicht der Anhänger von Cryptocoins – beeinflussbaren und von Krisen bedrohtem klassischen Bankensystem im Bereich des Zahlungsverkehrs vorhanden sein soll. Bisher fehlte es jedoch in einer Umsetzung auf breiter Basis, denn nur wenige Geschäfte vor Ort und Online-Shops akzeptieren bis dato Kryptowährungen als Zahlungsmittel. Wenn überhaupt, dann sind es nahezu ausnahmslos Bitcoins, mit denen Sie in 2017 in einigen Geschäften und im Internet bei Händlern zahlen können. In El Salvador ist Bitcoin neben dem US-Dollar seit dem 7. September 2021 sogar gesetzliches Zahlungsmittel.

Welche Kryptowährungen gibt es?

Die Auswahl an digitalen Währungen ist insbesondere in den fünf bis sechs Jahren drastisch angestiegen. Viele dieser Kryptos waren schon immer wertlos oder sind nach wenigen Wochen und Monaten gescheitert. Nicht wenige der veröffentlichten Kryptowährungen bieten zudem keinerlei Mehrwert oder sind als reine Betrugsmasche (Scam) veröffentlicht worden. Zu den wichtigsten Kryptowährungen gehören Stand Februar 2023 ohne Stablecoins folgende Kryptos:

Die Anzahl der Kryptowährungen wird auch in den nächsten Jahren rasant zunehmen. Wie viele dieser Kryptos einen Mehrwert bieten werden, steht dagegen in den Sternen.

Funktion von Kryptowährungen

Während Bitcoin noch das Ziel verfolgte, sich als alternatives Zahlungsmittel durchzusetzen, sind Kryptowährungen bei vielen neuen Krypto-Protokollen nur noch Mittel zum Zweck. Stattdessen werden viele Coins heutzutage dafür benötigt, ein dezentrales Krypto-Protokoll zu nutzen – sogenannte dApps. Es handelt sich dabei um verschiedenste Anwendungen wie Streaming-Dienste, soziale Netzwerke oder Kreditplattformen. Alle haben gemeinsam, dass das Projekt dezentral auf einer Blockchain basiert. Die Kryptowährung in solch einem Krypto-Protokoll ist dann das Zahlungsmittel innerhalb dieses Krypto-Protokolls.

Kryptowährungen dienen also einerseits als Zahlungsmittel wie Fiat-Geld, aber auch als Zahlungsmittel innerhalb dezentraler Krypto-Applikationen, um entsprechende Services nutzen zu können. In den vergangenen Jahren sind Kryptowährungen zudem zu einer Anlageklasse aufgestiegen. Dennoch sehen viele Investoren in Kryptowährungen nur Spekulationsobjekte.

Anders sieht das bei der Kryptowährung Bitcoin aus. Hier schwören Unternehmen und Prominente darauf, dass Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel das Potenzial besitzt, eine Alternative zu Gold darzustellen. Ob Bitcoin langfristig die Rolle eines Inflationsschutzes annehmen kann, wird die Zukunft zeigen.

Kryptowährungen senden für Anfänger

Du kannst mit Kryptowährungen bezahlen. Hierfür musst Du Deine Coins versenden. Zunächst einmal benötigst Du hierfür eine Krypto-Wallet. Eine Krypto-Wallet enthält einen öffentlichen Schlüssel. Das ist Deine Wallet-Adresse und so etwas wie Deine Bankverbindung. Jeder kann Deine Wallet-Adresse einsehen und auch sehen, welches Guthaben Du besitzt. Es ist jedoch nicht einfach möglich zu sehen, wem diese Wallet-Adresse gehört.

Zusätzlich hierzu gibt es einen privaten Schlüssel – den Private Key (zum Artikel über den Private- und Public Key). Diesen darfst Du niemals an eine andere Person weitergeben. Am besten verwahrst Du diesen auch nicht digital auf. Es gibt Wallets, bei denen Du den privaten Schlüssel nicht einsehen kannst. Dann sind die Coins im Besitz des Wallet-Anbieters. Von solchen Anbietern raten wir grundsätzlich ab.

Um Coins zu senden, benötigst Du die öffentliche Wallet-Adresse des Empfängers. Je nach Anbieter unterscheidet sich zwar das Layout, allerdings ist der Prozess stets derselbe. Du klickst auf den «Senden»-Button, gibst die öffentliche Wallet-Adresse und den Betrag ein, den Du versenden willst und wählst eine Gebühr, die Du zu zahlen bereit bist. Bei den meisten Kryptowährungen gilt, dass Deine Transaktion umso schneller bearbeitet wird, je höher die Gebühren sind. Wählst Du eine zu niedrige Netzwerkgebühr, könnte es sein, dass Deine Transaktion nicht bzw. sehr spät ausgeführt wird. In der Regel kannst Du Dich über die aktuell regulären Gebühren je nach Kryptowährung informieren.

Kryptowährungen kaufen und verkaufen: Kryptos handeln

Wenn Du selbst Kryptowährungen besitzen willst, kannst Du diese an regulierten Handelsplätzen kaufen oder sogar je nach Kryptowährung selbst herstellen. Den Prozess der Herstellung nennen wir Mining – inspiriert vom Gold-Bergbau. Allerdings ist es heutzutage bei den meisten Kryptowährungen nicht mehr rentabel, diese selbst zu minen. Die meisten neuen Kryptowährungen setzen zudem ohnehin Staking.

Es gibt viele verschiedene Methoden, um Kryptowährungen zu kaufen. Am häufigsten werden Kryptowährungen auf Krypto-Börsen gehandelt. Auf einer Krypto-Börse finden Käufer und Verkäufer einer Kryptowährung zusammen und machen unter sich einen Preis aus. Dabei kommen sie nicht direkt miteinander in Kontakt, sondern erstellen Kauf- bzw. Verkaufsaufträge. Die bekanntesten Krypto-Börsen weltweit sind Binance und Coinbase. In Europa sind allen voran Handelsplätze wie Bitpanda oder Bitvavo beliebt. In unserem Vergleich der besten Krypto-Börsen findest Du unsere Empfehlungen, um Kryptowährungen zu kaufen.

Eine weitere Möglichkeit, um an der Wertentwicklung von Kryptowährungen teilzuhaben, ist über Krypto-CFDs. Bei Krypto-CFDs kaufst Du nicht die Kryptowährung, sondern spekulierst lediglich auf einen fallenden bzw. steigenden Kurs des Coins. Es ergibt sich vor allem durch die Hebelwirkung bei CFDs ein höheres Risiko. Zudem kannst Du die Coins nicht technisch nutzen. Für Einsteiger ergibt sich allerdings der Vorteil, sich nicht um die komplizierte Verwahrung von Kryptowährungen kümmern zu müssen.

Fazit zu Kryptowährungen

Kryptowährungen sind als Alternative zu Zentralbankwährungen entstanden. Heutzutage sind Kryptos jedoch weitaus mehr, was Protokolle wie Ethereum und Co. beweisen. Die wichtigsten Kryptowährungen wiesen zeitweise eine Marktkapitalisierung von mehr als einer Billion US-Dollar auf, doch auch Kursabstürze von über 90 Prozent sind keine Seltenheit.

Es bleibt spannend, wie sich der Kryptosektor in Zukunft entwickelt. Allerdings hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es für Laien nicht so schwierig ist, Kryptowährungen zu verstehen. Sobald man beginnt, sich mit der Materie auseinanderzusetzen, ist es sehr einfach, Kryptowährungen zu kaufen, zu versenden und zu verwahren.

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  • Sind Kryptowährungen die Zukunft?

    Eine Prognose über die Zukunft von Kryptowährungen zu treffen, ist sehr schwierig. Fakt ist, dass die Blockchain-Technologie, auf der die meisten Kryptowährungen beruht, weiter Einzug in die Realwirtschaft findet.

    Zudem können wir davon ausgehen, dass Kryptowährungen als Anlageklasse nicht mehr wegzudenken sind. Im Gegensatz zu Aktien, Anleihen oder Edelmetallen bieten sie enormes Wachstumspotenzial. Das geht allerdings mit einem hohen Risiko einher. Wer in Kryptowährungen investiert, sollte also keine benötigten Ersparnisse riskieren, um auf hohe Gewinne zu spekulieren.

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