Der Bitcoin ist noch immer die mit Abstand bekannteste Kryptowährung mit der grössten Marktkapitalisierung. Es sind nur wenige Schritte erforderlich, damit auch du zum unmittelbaren Besitzer der digitalen Währung wirst. CoinPro gibt dir in fünf einfachen Schritten eine Anleitung, wie du Bitcoin oder eine andere Kryptowährung nach dem Kauf auszahlen und so die volle Kontrolle über dein Geld erlangen kannst.

Bitcoin und Krypto an eigene Wallet auszahlen: Darum ist es wichtig

Als erste Kryptowährung überhaupt definierte der Bitcoin durch seine Entstehung 2009 die Grundprinzipien der jungen Krypto-Szene. Ziel ist es, dem Nutzer die volle Kontrolle über sein eigenes Geld zu überlassen. Keine Regierung und kein Mittelsmann soll mehr entscheiden, wie du deine Finanzen verwaltest. Damit das gelingt, reicht es aber nicht, BTC und Co. einfach zu kaufen. Hierfür musst du deine digitalen Münzen an deine eigene Wallet übertragen. Wie das gelingt, erklärt CoinPro in fünf einfachen Schritten!

Schritt 1 zum Bitcoin-Besitzer: Erstelle eine Wallet

Unabhängig davon, ob du Bitcoin oder eine andere Kryptowährung kaufen möchtest: Zunächst benötigst du eine sogenannte Wallet. Das ist nichts weiter als eine virtuelle Geldbörse. Sie ist notwendig, um die volle Kontrolle auf deine Kryptowährungen zu erlangen.

Doch Vorsicht: Nicht jede Wallet funktioniert gleich. Stelle sicher, dass es sich um eine Non-Custodial Wallet handelt! Zwar bieten Krypto-Börsen die Verwahrung deiner Kryptos an, doch dieses Angebot macht ihre Vorteile zunichte, da die zuständige Organisation die Kontrolle über dein Geld hat.

Cold Wallets gelten als besonders sicher. Erfahre in unserem Wallet-Überblick, welche Unterschiede es zwischen den einzelnen Varianten an Krypto-Wallets gibt. Eine Cold Wallet ist ein physischer Datenträger, der zuerst erworben werden muss oder ein Stück Papier, das für den alltäglichen Gebrauch nicht zu empfehlen ist. Deshalb empfiehlt CoinPro für Einsteiger eine Hot Wallet – ein Programm, das du auf deinem Rechner oder auf deinem mobilen Endgerät installieren kannst.

Eine der beliebtesten Bitcoin-Wallets ist Electrum. Die Wallet Exodus unterstützt Ende 2022 knapp 300 verschiedene Kryptowährungen. Sie gilt als einsteigerfreundlich.

exodus bitcoin adresse
Exodus Wallet: So sieht eine Bitcoin-Adresse aus. Um diese zu finden, musst du innerhalb der Wallet einfach die gewünschte Kryptowährung auswählen und dann «Receive» oder «Empfangen» anklicken. Eine ausführliche Anleitung gefällig?

Schritt 2: Wähle eine Krypto-Börse

Es gibt die unterschiedlichsten Krypto-Börsen, die sich nach Einzahlungsmethoden unterscheiden. Ausserdem unterscheidet sich das Angebot zwischen den verschiedenen Plattformen teilweise extrem.

Die grössten Kryptowährungen sind jedoch auf jeder Krypto-Börse zu finden. CoinPro empfiehlt den niederländischen Anbieter Bitvavo. Die international beliebteste Handelsplattform ist Binance.

Nutzer sollten einen Anbieter wählen, der sowohl die gewünschte Methode zur Einzahlung von Fiatgeld als auch die Kryptowährung der Begierde anbietet. Eine Auswahl an populären Angeboten findest du in unserem Krypto-Börsen-Vergleich.

Schritt 3: Registriere dich auf einer Krypto-Börse

Hast du dich für eine Krypto-Börse entschieden, musst du nicht dort nur noch anmelden. Dafür musst du eine E-Mail-Adresse und ein Passwort angeben. Seit 2017 ist ausserdem eine Identifizierung des Nutzers durch KYC notwendig.

Erst, wenn du diesen Prozess abgeschlossen hast, darfst du Fiatgeld wie Schweizer Franken einzahlen. Dafür sind Fotos von einem amtlichen Dokument notwendig, welches die Identität des Nutzers belegt sowie von dessen Gesicht. Im Regelfall verlangt die Krypto-Börse weitere Sicherheitsmassnahmen wie die Nutzung von 2FA und die Festlegung eines Sicherheitscodes.

Schritt 4: Bitcoin oder Kryptowährungen kaufen

Im vierten Schritt musst du einen Auftrag zum Kauf der Bitcoin oder Kryptowährungen erstellst. Dazu musst du den Trading-Bereich aufrufen, das gewünschte Handelspaar auswählen und den Auftrag bestätigen. Eine Market Order setzt den Kauf sofort zum aktuellen Marktpreis um. Anschliessend befinden sich die erworbenen digitalen Münzen auf deinem Konto.

kucoin trade
Krypto-Börse KuCoin: Unter dem Reiter «Trade» findest du verschiedene Optionen. In diesem Fall wählst du «Spot Trading» oder «Convert»

Möchtest du erst beim Erreichen eines bestimmten Preises einkaufen, kannst du eine Limit Order festlegen. Wer grössere Beträge investieren möchte oder mit den traditionellen Handelsübersichten nicht zurecht kommt, kann auf verschiedenen Krypto-Börsen die Funktion OTC (Over The Counter) nutzen, zum Beispiel auf Binance. Oft trägt sie auch den Namen Convert.

Noch mehr Tipps? Die Grundlagen – so kaufst und handelst du Bitcoin

Schritt 5: Kryptowährungen abheben

Der fünfte und letzte Schritt auf dem Weg zum Bitcoin-Besitzer besteht nun darin, die gerade erworbenen Bitcoin auf eine Non-Custodial Wallet zu übertragen. Aktuell befinden sie sich nur in einer Custodial Wallet. Dazu musst du die Funktion «Auszahlen» oder «Abheben» auf der Krypto-Börse auswählen. Kopiere nun die Wallet-Adresse, die du in deiner heruntergeladenen Anwendung findest.

kucoin withdraw
Die Auszahlungsfuntkion einer Krypto-Börse: Wähle die entsprechende Währung aus und füge deine Wallet-Adresse ein. Achtung: Token wie Tether können auf verschiedenen Netzwerken versendet werden. Wähle dann die gewünschte Blockchain.

Die nun in deiner Zwischenablage befindliche alphanumerische Wallet-Adresse gibst du in ein dafür vorgesehenes Feld ein und bestätigst die Abhebung nach einer Prüfung ihrer Korrektheit. Solltest du deine Kryptos versehentlich an eine falsche Adresse versenden, sind diese unwiederbringlich verloren.

Was passiert, wenn man Kryptowährungen auf der Krypto-Börse belässt?

CoinPro verfasst diesen Artikel nach dem FTX-Crash im November 2022. FTX war die zum Zeitpunkt zweitgrösste Krypto-Börse. Da viele Nutzer ihre Kryptowährungen in der Verwahrung des Unternehmens beliessen, nutzte FTX das Geld, um damit eigene Geschäfte zu machen. Auf eine Auszahlungswelle folgte die Illiquidität und anschliessend die Insolvenz.

Nutzer, die ihre Bitcoin und Kryptos bis dahin nicht auszahlten, verloren ihre Anlagen vollständig. Da es keine gesetzliche Einlagensicherung für Kryptowährungen gibt, könnten Nutzer auf ihren Verlusten sitzenbleiben. Wer Kryptos in Fremdverwahrung belässt, riskiert einen Komplettverlust. Krypto-Börsen sollten daher nur zum Handel dienen.

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