Die Meldung schlug in der globalen Kryptoszene ein wie eine Bombe: CCN – die Abkürzung steht für CryptoCoinNews – schliesst die komplette Website. Die laut dem Website-Vergleichsdienst Similarweb mit über 8 Millionen monatlichen Besuchen zu den Top-Adressen rund um Bitcoin- und Kryptonews gehörende Homepage schliesst ihre Pforten. In einem sehr ausführlichen (letzten) Artikel schreibt der CEO und Gründer Jonas Borchgrevink die Gründe. Diese beziehen sich auf das kürzlich durchgeführte (und regelmässig) stattfindende Update des komplexen Such-Algorithmus von Google. Dieser sorgt dafür, wie gut (oder wie schlecht) Webseiten auf Google gefunden werden. Durch das letzte Update vor ein paar Tagen habe CCN über die Hälfte der Sichtbarkeit eingebüsst. Die Website wird also nicht mehr so gut gefunden. Dies wirkt sich dann in weniger Traffic aus und damit wird weniger Geld verdient (im Fall von CCN spricht der Gründer von über 90% weniger Einnahmen pro Tag). Eine logische Kausalkette. Allerdings scheint es so ein wenig verwunderlich, dass man gleich die ganze Website (und das dahinterstehende Unternehmen) schliesst und nicht versucht, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen und das Angebot zu überarbeiten.

Gründer von CCN sucht Schuld bei Google

Im vermeintlich langen, letzten Artikel lässt CEO und Gründer Jonas Borchgrevink kein gutes Haar an Google. Allein dieses Update sei Schuld am Scheitern. Natürlich, es ist hart, wenn sich die Sichtbarkeit mehr als halbiert. Wie im Artikel auch erwähnt trifft es auch weitere, grosse Websites wie Dailymail und NFL.com.

Der Gründer vermutet hinter der Abstufung auch politisches Kalkül. Da CCN ausdrücklich politisch jede Meinung zulasse – von strong right to strong left – könnte man den Fokus von Google gerückt sein.

Wo J. Borchgrevink definitiv recht hat: Google hat sehr viel sehr Marktmacht und kann praktisch entscheiden, welche Website sich wie entwickelt. Zudem ist der Algorithmus natürlich ein gut behütetes Geheimnis. Dadurch wird jedes Update eine Blackbox für den Betreiber, die schnell existenziell wird und sehr schlecht vorbereiten kann.

Im Falle von CCN, wo laut Aussagen des CEO mehr als 60 Personen in Voll- und Teilzeit arbeiten, soll es auf der Plattform hvy.com weitergehen.

CCN-Chef möchte Google regulieren

So ist es dann auch wenig verwunderlich, dass der Chef künftig eine grössere Regulierung von Google wünscht. Konkret sehen die drei Forderungen so aus:

  • Bei Google Core-Updates: Drei Monate vorab Informationen an die Website-Betreiber inkl. der zu erwartenden Auswirkungen
  • Wenn sich die Sichtbarkeit um 20% oder mehr verringert: Erläuterungen, warum dies der Fall ist und was die Betreiber dagegen tun können
  • Einbezug der nationalen Regierungen (dort, wo Google Marktführer ist) und Bildung von neutralen Task Forces um die Änderungen in Bezug auf die Wahrung der Demokratien, der Meinungsfreiheit, der Presse- und der Informationsfreiheit zu untersuchen.

Wie in den USA durchaus üblich, wird aus der ganzen Aktion eine Kampagne inkl. Unterstützer T-Shirts, Petitionen und Spendenaufrufen.

Besonders auf Twitter gibt es aber auch Gegenstimmen, die auch wenig Schuld bei CCN selbst sehen. Zudem vermuten einige User, dass dahinter etwas Anderes steckt – gerade weil CCN wenig Anstalten macht, sich den neuen Gegebenheiten zu stellen und diese für sich zu adaptieren.

Aber auch wenn die Kritik sehr generell und vernichtend für Google ausfällt, im Kern ist es schon so, dass der Suchmaschinen-Riese sehr, sehr viel Macht im digitalen Raum hat. Die Entscheidungen haben weitreichende Folgen – im Positiven und im Negativen.

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