Der Zusammenbruch von FTX hat auch die Sponsorenverträge in der Sportwelt erheblich beeinflusst. Das Krypto-Drama der letzten Tage könnte nun aber auch Auswirkungen auf andere Sportsponsoren in diesem Bereich haben, wie beispielsweise Crypto.com.

FTX: Erst hoch in den Krypto-Himmel…

Dank strategischer Sponsoring-Deals hatte es FTX geschafft, zu einem der bekanntesten Kryptowährungsbörsen auf der Welt zu werden. Namhafte Stars aus der Welt des Sports, darunter Tom Brady (Football), Steph Curry (Basketball) und Naomi Osaka (Tennis) wurden zu globalen Botschaftern für FTX. Im Gegenzug erhielten sie eine Beteiligung am Unternehmen. Der Niedergang von FTX führt herbe Verluste für sie mit und wird auch diese enorm treffen.

Es waren aber nicht nur sportliche Persönlichkeiten, auf die es der Gründer und der ehemalige CEO, Sam Bankman-Fried, abgesehen hatte. Der Kauf von Namensrechten für Sportstadien stand hoch im Kurs und so hatte die Sicherung der Namensrechte für die Arena des NBA-Teams Miami Heat mächtig für Aufsehen gesorgt. Der Vertrag wurde auf 19 Jahre festgelegt und war ganze 135 Millionen US-Dollar wert. Seit Juni 2021 trug die Sportstätte den Namen FTX Arena.

…nun in der Hölle angekommen

Auch der Bezirk Miami-Dade in dem die Heimstätte der Heats steht, hätte mit 90 Millionen US-Dollar über die gesamte Vertragslaufzeit hinweg, etwas vom Kuchen abbekommen. Nun, nachdem FTX jedoch pleite ist, haben sowohl das Team als auch der Bezirk aber logischerweise die Partnerschaft für die Namensrechte offiziell gekündigt. Neben der Suche nach einem Ersatzsponsor heisst aus deren Kreisen, dass «die Berichte über FTX und seine Tochtergesellschaften extrem enttäuschend sind» – verständlich.

Des Weiteren hatte FTX nicht nur mit «The Heatles» einen Deal unterzeichnet. Einen ähnlichen Vertrag – aber in einem deutlich kleinerem Umfang – hatte man mit der UC Berkeley über die Namensrechte am California Memorial Stadium abgeschlossen. Für 17,5 Millionen US-Dollar wurde das Stadion für eine Dauer von zehn Jahren in FTX Field at California Memorial Stadium umbenannt. Allerdings steht hier die Zukunft der Namensrechte noch aus. Der Öffentlichkeit liegt noch nicht vor, ob der ausgemachte Betrag bereits vollständig bezahlt wurde. Jedoch ist sich Joe Favorito von der Columbia University siche, wie auch «BeInCrypto» in Bezug auf «Business Insider» berichtet: «Wenn es kein Unternehmen gibt, verschwindet das Branding».

Crypto.com folgt Binance – und es geht nach hinten los

Zwar bemühen sich die anderen Krypto-Börsen nun, die Märkte zu beruhigen, aber so ganz scheint es nicht zu funktionieren, wie man es auch dem neuesten CoinPro.ch-Marktreport entnehmen kann. Der CEO von Binance, Changpeng Zhao, welcher besser als «CZ» bekannt ist, sagte, dass das Vertrauen der Anleger nur dann wiederhergestellt werden kann, wenn man Transparenz zeigt. Entsprechend dieser Aussagen legte er tatsächlich die Reserven des Unternehmens offen, was auch dazuführte, dass andere Börsen versprachen, dem Beispiel zu folgen.

Einer dieser anderen Börsen ist Crypto.com. Diese versuchte es ähnlich mit einem Proof of Reserves-Dashboard, der die Verteilung seiner Vermögenswerte anzeigt. Während man sich erhoffte, die Spekulationen und die negativen Berichterstattungen verstummen zu lassen, wie auch CoinPro.ch berichtete, ging dies wohl eher nach hinten los. Wieso, werden sich die ein oder anderen fragen? Die Zahlen zeigen, fast 20 Prozent der Reserven lagern tatsächlich Memecoin Shiba Inu.

Wird das Crypto.com-Sponsoring der FIFA WM 2022 zum Krypto-Albtraum?

Ausserdem wurde der Verdacht laut, dass die Reserven aufgrund von verdächtigen Transaktionen gefälscht wurden. Die logische Konsequenz: Der CRO-Token fiel um sage und schreibe 30 Prozent (zum Artikel auf CoinPro.ch). Es war nicht nur FTX, der einige hochkarätige Sportsponsoren gewinnen konnte. Möglicherweise hat sich Crypto.com einen der grössten Sponsoren an Land gezogen, die es überhaupt gibt. Die Krypto-Plattform ist nämlich einer der Hauptsponsoren für die FIFA WM 2022 in Katar, die schon am kommenden Sonntag (20. November) startet.

Nehmen wir mal an, dass das Unternehmen ein vermeintlich ähnliches Szenario erlebt und einen schnellen Crash erleidet, wie FTX. Das würde im Umkehrschluss die grösste Krypto-Werbeaktion, die bisher stattgefunden hat, erheblich beeinträchtigen und massive Verluste mit sich führen, wovon sich die Krypto-Welt auf kurzfristiger Dauer eventuell nicht mehr erholen kann. Einige befürchten, dass sich Crypto.com’s Sponsoring der FIFA WM 2022 zum regelrechten Krypto-Albtraum entwickeln könnte. (mck)

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