Die in Singapur ansässige Kryptowährungsplattform Crypto.com stand in den letzten Stunden mächtig unter Druck. Nachdem verdächtige Aktivitäten bei ihren Kunden festgestellt wurden, verkündete man am gestrigen Montag die vorübergehende Aussetzung von Abhebungen. Über Twitter setzte die Plattform ihre Kunden über die Entwicklungen in Kenntnis. Hierbei gab man zu, dass «eine kleine» Anzahl von Nutzern Bedenken bezüglich ihrer Konten geäußert hatten.

Wir haben eine kleine Anzahl von Nutzern, die verdächtige Aktivitäten auf ihren Konten melden. Wir werden die Abhebungen in Kürze pausieren, da unser Team dies untersucht. Alle Gelder sind sicher, so Crypto.com.

Crypto.com verriet, dass das Problem untersucht wird. Aber zum Zeitpunkt des Geschehens waren sie nicht in der Lage vorauszusagen, wann der normale Betrieb wieder aufgenommen wird. Sie versicherten aber, dass die Gelder sicher sind. Da grätschten die Nutzer allerdings mit mehreren Tweets dazwischen und stellten die Gegenbehauptung, dass sie ihre Kryptowährungsbestände durch unberechtigte Abhebungen verloren hätten, was wiederum für Verwirrung sorgte.

Crypto.com gibt Entwarnung

Inzwischen hat sich die Lage aber wieder beruhigt. Mit dem Update: „Auszahlungsdienste wurden wiederhergestellt. Alle Gelder sind sicher. Es wird einige Zeit dauern, die Rückstände aufzulösen. Wir wissen Ihre Geduld zu schätzen. Im Übermass an Vorsicht wird die Sicherheit aller Konten verbessert“, gab die Kryptowährungsplattform Entwarnung.

Die Plattform verlangt nun von den Nutzern, dass sie sich wieder bei ihren App- und Exchange-Konten anmelden und ihre 2FA zurücksetzen. Einige Nutzer berichten jedoch, dass sie die 2FA nicht wieder aktivieren oder sich nicht einmal über E-Mails oder Mobiltelefone bei ihren Konten anmelden können.

Zudem informierte Kris Marszalek, CEO von Crypto.com, am heutigen Mittwoch, dass sie zusätzliche Sicherheitsmassnahmen ergriffen haben. Beispielsweise wird die „Whitelisting neuer Adressen“ jetzt anders gehandhabt.

Das Whitelisting neuer Adressen ist jetzt wieder aktiviert. Wir haben eine zusätzliche Sicherheitsebene eingeführt: Es gibt jetzt eine Verzögerung von 24 Stunden zwischen der Registrierung einer neuen Whitelist-Adresse und der ersten Auszahlung.

Erheblicher Rückschlag 

Somit bleibt der Plattform ein erheblicher Rückschlag zurück, die sich nicht gerade positiv auf das in letzter Zeit aggressiv geführte Marketing, insbesondere in den Vereinigten Staaten, auswirkt. Letztes Jahr hatten sie noch für erfreuliche Schlagzeilen gesorgt. Dem Unternehmen war ein Deal im Wert von geschätzten 700 Millionen Dollar mit dem Staples Center, der Heimat der Los Angeles Lakers, geglückt. Selbst die Heimstätte wurde in «Crypto.com Arena» umbenannt.

Zuletzt war bekannt geworden, dass eine fünfjährige Partnerschaft mit der Australian Football League im Rahmen eines 25-Millionen-Dollar-Deals abgeschlossen wurde. Dadurch ist man in der Lage sieben Millionen von Zuschauern der AFL zu erreichen. In einer Pressemeldung erklärte man, dass Crypto.com durch die neue Partnerschaft zur offiziellen Kryptowährungsbörse und offiziellen Kryptowährungshandelsplattform der AFL und AFLW wird.

Auch die Namensrechte hat man sich im Zuge des Deals gesichert. So wird man in allen Spielen der Toyota AFL Premiership Season und Final Series «Crypto.com AFL Score Review» sehen können. Zur Veranschaulichung: Der bestehende Sponsoring-Vertrag der AFL mit Toyota beläuft sich auf 18,5 Millionen US-Dollar. Es ist das erste Mal, dass Crypto.com ein australisches Sportteam sponsert. Doch nicht nur das ist Premiere. Es ist zudem das erste Mal, dass es einen Elitesportwettbewerb für Frauen weltweit sponsert. (mck)

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