Kryptofans, die die aktuellen Entwicklungen am Markt aufmerksam verfolgen, stellen seit einiger Zeit fest: Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum können zunehmend im sogenannten Mainstream an. Dazu gehört unter anderem, dass immer mehr traditionelle Banken und Finanzdienstleister mit eigenen Handelsplattformen in den Wettbewerb starten. Zugleich gibt es aber wiederholt Berichte darüber, dass grosse Namen der Kryptowelt in teils massiver Weise ins (Sport-)Sponsoring einsteigen, um ihren Angeboten über den Kreis derer, die ohnehin in digitale Währungen investieren oder mit diesen spekulieren, hinaus mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Die Zahl der Kryptofirmen, die Geld für Werbung und Partnerschaften ausgeben, steigt stetig. Die drängende Frage dabei lautet: Was ist der Grund für dieses kostspielige Engagement? Schliesslich ist der Kryptohandel in vielen Ländern noch immer untersagt, zumindest aber in einer Grauzone angesiedelt.

eToro als einer der grossen Vorreiter

Die werbewirksame Verbindung zwischen Krypto-Unternehmen und verschiedenen Sportarten zieht immer weitere Kreise. Schon seit einigen gibt es zunehmend Meldungen über Partnerschaften im Bereich Sponsoring. Zu den ersten führenden Plattformen, die sich als Sponsor betätigte, gehört die Krypto-Börse eToro. Der Betreiber verkündete bereits im Jahr 2018 Pläne zur finanziellen Unterstützung von Fussballteams der englischen Premier League. Die Besonderheit damals war nicht zuletzt, dass Sponsorengelder auch in Bitcoins fliessen sollten. Das Unternehmen warb im Sommer des besagten Jahres damit, als erstes Unternehmen diesen Schritt im Umfeld der wichtigsten Fussballliga des Landes wagte.

Ein Wagnis war dies ebenfalls für die nach damaligen Meldungen sieben Clubs wie etwa Tottenham Hotspur und Newcastle United, die sich auf die Partnerschaft einliessen. Zu dieser Zeit spielten digitale Währungen im Mainstream eine deutlich kleinere Rolle als heute. Die Partnerschaft war auf zunächst sechs Monate ausgerichtet.

Crypto.com öffnet die „Kriegskasse“ für Sponsoring weit

Deutlich langfristiger fallen da schon die Vereinbarungen des Unternehmens Crypto.com aus. Die Sponsoringdeals des Dienstleisters, von denen im Juli 2021 berichtet wurde, beziehen sich auf zwei beliebte Sportarten. Zum einen sicherte sich der Kryptoriese mit der Mixed-Martial-Arts-Organisation Ultimate Fighting Championship (UFC) ein echtes Schwergewicht der Branche. Das Crypto.com-Logo soll für mehrere Jahre auf den Trikots der Sportler des Verbandes sowie auf Fight-Kit-Artikel prangen. Experten rechnen dem Unternehmen durch den weitreichenden Deal durchaus das Potenzial für eine Steigerung der Kundenzahlen aus. Spätestens aber das Sponsoring in der Formel 1 dürfte den erhofften Werbeeffekt haben.

 

Pressebild zur Partnerschaft der UFC und Crypto.com (Quelle: ufc.com)

In diesem Bereich geht es um die „Sprint“-Eröffnungsserie. Fraglos ist dies der nächste wichtige Vorstoss in Sportsponsoring. Auch diese Vereinbarungen wurden im Juli 2021 publik. Angeblich wird Crypto.com mehr als 100 Millionen US-Dollar investieren und im Gegenzug für mindestens fünf Jahre mit seinem Branding an Formel 1-Rennstrecken vertreten sein.

Pressebild von Crypto.com zum Sponsoring der Formel 1
Pressebild von Crypto.com zum Sponsoring der Formel 1

In diesem Bereich geht es um die „Sprint“-Eröffnungsserie. Fraglos ist dies der nächste wichtige Vorstoss in Sportsponsoring. Auch diese Vereinbarungen wurden im Juli 2021 publik. Angeblich wird Crypto.com mehr als 100 Millionen US-Dollar investieren und im Gegenzug für mindestens fünf Jahre mit seinem Branding an Formel 1-Rennstrecken vertreten sein.

Andere Kryptofirmen sind ebenfalls engagierte Sport-Sponsoren

Auch der bekannte Fondsbetreiber Grayscale Investments und die Kryptoplattform CoinDeal haben die Zeichen der Zeit erkannt. Grayscale Investments gab im Mai 2021 eine Partnerschaft mit dem National Football League (NFL)-Team New York Giants eingegangen zu sein. Der Vermögensverwalter darf sich dadurch als offizieller Digital Currency Asset Management Partner des Vereins bezeichnen. Die enorme Crypto.com Investition ragt aus der Masse der Meldungen bisher zwar heraus. Doch auch andere Kryptofirmen lassen sich ihre Massnahmen Millionensummen aus. Branchenkenner aber gehen davon aus, dass die genannten Beispiele nur der Anfang einer ganzen Welle sein könnten. Die Entscheidungen bieten viel Spielraum für Diskussionen über die Gründe zum einen und zum anderen über Sinn und Zweck – gerade vor dem Hintergrund der schwierigen Rechtslage in vielen Ländern.

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Positive Folgen könnten vor allem mittelfristig erkennbar werden

Mit Blick auf die in vielen Ländern bestehenden Kryptoverbote mag manches Sponsoring tatsächlich etwas überzogen erscheinen und den Eindruck erwecken, als drohten Kryptounternehmen jedes Mass zu verlieren. Teils sprechen Kritiker von Grössenwahn aufgrund des eindrucksvollen Erfolgs des Kryptosektors, der immer mehr „normale“ Anleger gewinnt. Zugleich gibt es zahlreiche positive Stimmen. So lassen sich viele Kryptoinvestoren von regulatorischen Schwierigkeiten eben nicht abhalten. Auch kündigt sich vielerorts eine grössere Anerkennung des Kryptomarktes und eine Lockerung der strengen Regulierung ab. Dies dürfte ein Grund für die Sponsoring-Investitionen.

Öffnet sich der traditionelle Markt für Bitcoin und Altcoins, sind aktive Sponsoren dank ihrer Bekanntheit wohl klar im Vorteil. Ein ähnliches Szenario gab es vor Jahren im Bereich Sportwetten. Hier stellte die Aktivität in einer Grauzone für kapitalstarke Anbieter ebenfalls kein Hindernis dar, als sich viele Ligen und Clubs mehr und mehr für Partnerschaften öffneten.

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