Der Ethereum Merge rückt unausweichlich näher. Ein finaler Testlauf auf dem Testnet Goerli gelingt nun. Bereits im September soll der Schritt auch auf dem ETH-Mainnet gelingen. Die Finalisierung von Ethereum 2.0 scheint greifbar.

Merge auf Goerli – was bedeutet das?

Goerli ist das dritte Testnet, auf dem die Ethereum-Entwickler den Merge proben. Zuvor fanden Proben bereits auf Ropsten und Sepolia statt. Wie nun publik wird, kam es damals bereits zu Schwierigkeiten, die man jedoch als banal abtat.

Dass der Merge nun auch auf Goerli gelingt, ist ein bedeutender Schritt Richtung Ethereum 2.0. Ethereum 2.0 lässt sich im Wesentlichen in drei verschiedene Phasen unterteilen. Glückt der Merge endlich auf dem Mainnet, ist der Wandel zur neuen Version fast abgeschlossen.

Den ersten Schritt bildete der Start der Beacon Chain im Dezember 2020. Der Merge – die Fusion zwischen Beacon Chain und dem bisherigen Ethereum-Mainnet – bildet den zweiten wichtigen Meilenstein.

Hierdurch erfolgt der Wandel vom bisherigen Proof of Work-Algorithmus zu Proof of Stake. Ethereum soll so letztlich deutlich skalierbarer werden. Der Nebeneffekt: Zunehmende Zentralisierung.

Der letzte Schritt ist die Implementierung der Shard Chains, durch die man den Durchsatz von 15 Transaktionen pro Sekunde auf ganze 100.000 steigern will.

Dass der Merge auf Goerli gelingt ist deshalb besonders, da grosse Ähnlichkeit zum ETH-Mainnet besteht. Was nun gelingt, lässt sich demnach auch mit hoher Wahrscheinlichkeit im September umsetzen.

Lesetipp: Endgame: Vitalik Buterin enthüllt die Roadmap für Ethereum 2.0

ETH: Merge-Testlauf auf Goerli gelingt mit Abstrichen

Wie Ethereum-Entwickler Ansgar Dietrich auf Twitter berichtet, ist der Merge des altbekannten Testnets Goerli mit der Proof of Stake-Chain Prater gelungen. Dietrich macht allerdings auf Schwächen aufmerksam.

Prater/Goerli sind gerade fertig geworden (es gibt noch einige Probleme), also würde ich sagen, es war ein weiterer erfolgreicher Test.

Adam Cochran hält den Umgang mit den bisherigen Problemen für kritisch. Diese habe man in den beiden letzten Merge-Testläufen zu sehr ausser Acht gelassen.

Ich bin persönlich besorgt, denn obwohl es kein Problem sein wird, ist mir nicht entgangen, dass die letzten beiden Tests kleine unerwartete Ausreisser hatten, die wir als «keine grosse Sache» abgetan haben.

Zwischen den Zeilen ist zu erkennen, dass Cochran den Zeitpunkt für den finalen Merge womöglich noch nicht für gekommen hält. Er fährt fort:

Aber es bedeutet, dass es trotz dieses späten Stadiums immer noch Ungewissheit da draussen gibt.

Tatsächlich macht sich vor allem durch die involvierte Industrie Kritik breit. Sie sehen offenbar ihr eigenes Geschäft gefährdet. Verschiedene Miner kündigten bereits an, sich nach dem Merge von ETH abzuwenden. Möglich ist ein Wechsel zu ETC oder der Start einer neuen Blockchain durch einen Ethereum-Fork.

Am 19. September oder um dieses Datum herum plant man den Merge des Ethereum-Mainnets mit der Beacon Chain.

Jetzt Beitrag teilen