Südkorea: Der Justiz- und Gesetzgebungsausschuss der Nationalversammlung hat am 5. März das Gesetz über besondere Finanzinformationen verabschiedet, das als ein Kernstück der Kryptogesetzgebung in Südkorea gilt. Das Gesetz verschärft die Qualitätskontrolle bei lokalen Krypto-Börsen, aber auch in der ganzen Kryptoindustrie. Vor Kurzem berichteten wir über den Gesetzesentwurf zur Legalisierung von Kryptowährungen in Südkorea, nach welchem Krypto-Token und andere virtuelle Währungen formal als digitale Vermögenswerte eingestuft wurden. Auch in Indien tat sich in den letzten Tagen etwas in Sachen Kryptowährungen.

Lizenzen für südkoreanische Börsen

Ab nun müssen Krypto-Börsen die Richtlinien zur Verhinderung der Terrorismusfinanzierung und Bekämpfung der Geldwäsche erfüllen, das die Financial Action Task Force (FATF) vorschreibt. Es müssen auch die Genehmigung der Korea Internet & Security Agency sowie der Financial Services Commission (FSC) erhalten werden, um Krypto-Tätigkeiten in diesem Land ausüben zu können.

Darüber hinaus verlangt das Gesetz über besondere Finanzinformationen von lokalen Börsen, eine Lizenz für ein Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) zu erwerben. Dies würde die Wahrscheinlichkeit von Sicherheitsverletzungen und Hackerangriffen verringern, was sich in den letzten zwei Jahren als ein grosses Problem südkoreanischer Börsen erwies. Soweit haben sechs südkoreanische Börsen eine ISMS-Lizenz erhalten, darunter Hanbitco, Gopax, Coinone, Bithumb, UPbit und Korbit.

Die südkoreanischen Börsen verstärken auch proaktiv ihre Bemühungen um die Qualitätskontrolle und bei der Einhaltung der Vorschriften. So werden von der Liste jegliche digitalen Vermögenswerte gestrichen, die nicht den Standards der Börse entsprechen. Sofern kein aktives Entwicklungsteam hinter einem Asset steht und zur Problemlösung mit der Börse kommuniziert bzw. das Asset ein geringes Volumen oder Entwicklungsstand aufweist und kein Verständnis gegenüber Kryptovorschriften hat, wird es einem Delisting-Prozess unterworfen.

Grundlage für Transparenz in der Krypto-Branche

Die Verabschiedung der neuen Gesetzgebung wurde auch von der lokalen Kryptoindustrie begrüsst. Der Vorsitzende der Blockchain Association of South Korea und Betreiber der südkoreanischen Krypto-Börse Hanbitco, Kim Seong-ah, ist der Meinung, dass das Gesetz die Krypto-Industrie langfristig legitimieren würde. Die neue Gesetzgebung bietet Grundlage, auf der die Industrie Vertrauen und Transparenz aufbauen kann und ermöglicht es dem Markt für Krypto-Tauschbörsen, Betrug und Fehlverhalten vorzubeugen, die für eine schlechte öffentliche Wahrnehmung sorgen.

Immerhin gilt der südkoreanische Kryptomarkt als einer der grössten der Welt, weshalb diese Entscheidung die Massen-Adaption von Kryptowährungen positiv beeinflussten wird. Bis dahin bleibt abzuwarten, dass neues Kapital in das Ökosystem fliesst und die Kurse von Kryptowährungen langfristig steigen.

Auch Indien öffnet sich für Kryptowährungen

Ab sofort können Bitcoin & Co. auch in Indien gehandelt werden, wie diese Woche das Supreme Court entschieden hat. Das bisherige Bitcoin-Verbot der dortigen Zentralbank wurde nun vom obersten Gerichtshof in Indien aufgehoben, berichtet der New Indian Express. Der Wechsel wurde von der Internet Mobile Association of India vorgeschlagen, wonach verschiedene Anhörungen zum Thema vor dem obersten Gerichtshof stattgefunden hatten.

Damit wurde die strenge Linie der indischen Zentralbank gegenüber dem Bitcoin-Handel für verfassungswidrig erklärt. Auch das Finanzministerium des Landes hatte sich gegen den Handel mit Kryptowährungen ausgesprochen. Vor dem Umgang mit Kryptowährungen und Verlustmöglichkeiten aufgrund der Volatilität hatte auch die indische Polizei gewarnt.

Blockchain-Adaption in Indien

Die indische Regierung hatte bereits Ende 2018 angekündigt, ein Rahmenwerk für die Regulierung von Kryptowährungen zu schaffen. Auch die Technologie hinter Bitcoin findet in Indien Anklang. So wird die Blockchain-Technologie inzwischen von jedem zehnten Kaffeebauer genutzt, um Mittelsmänner zu umgehen. Der direkte Handel zwischen Bauern, Händlern und Exporteuren über die dezentrale Technologie und ohne Gebühren hilft den Bauern dabei, die eigene Existenz zu sichern.

Auch hierzulande ändern sich die regulatorischen Rahmenbedingungen für Kryptowährungen und bald dürfte es etwas klarer zugehen. Am 2. März veröffentlichte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ein Merkblatt zur Kryptoverwahrung, der Kryptoverwahrern eine Leitlinie für den Einstieg in das BTC-Verwahrungs-Geschäft gibt. Laut neuem Geldwäschegesetz in Deutschland sind Kryptowerte nun ein offizielles, reguliertes Finanzinstrument.

Zentralbank gibt noch nicht auf

Bei aller Freude, die die Lockerung der Bestimmungen rund um Kryptowährungen mit sich bringt, gibt es weiter dunklere Wolken am. So berichten indische Medien bereits davon, dass die indische Zentralbank das Urteil zur Lockerung anfechten möchte. So bereitet die Reserve Bank of India einen Überprüfungsantrag vor. Die RBI will das Gericht davon überzeugen, dass ihr Urteil dem ohnehin schon angeschlagenen indischen Bankensektor letztendlich schaden könnte. Es bleibt also noch einiges offen.

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