Nachdem Lending-Gigant Celsius während des Bärenmarktes ins Straucheln geriet, folgten auch konkurrierende Unternehmen. Mit Hodlnaut gerät nun auch der nächste Krypto-Lender ins Wanken. Nutzer können keine Gelder mehr abheben.

Hodlnaut friert Dienst ein

Liquiditätsprobleme bei Celsius, BlockFi, Voyager und Vauld lenkten die Aufmerksamkeit auf die Krypto-Lender. Schuld für fehlende Geldmittel sind entweder ein schlechtes Management der Finanzen, fehlerhafte Spekulationen, oder die Verleihung von Krediten an den bankrotten Hedgefonds 3AC.

Das Fass zum Überlaufen brachte der im November einsetzende Bärenmarkt, der die Kurse der Kryptos in mehreren Stufen absacken liess.

Dass es tatsächlich an Liquidität fehlt, fällt zuerst auf, wenn die Unternehmen bekannt geben, Abhebungen einzufrieren. Genau das tut nach den genannten Beispielen nun auch Hodlnaut. Offenbar versuchte man noch mit Ach und Krach durch den Bärenmarkt zu kommen, doch inzwischen geht dem Lender die Luft aus.

Wie Hodlnaut heute verkündet, sind sämtliche Auszahlungen bis auf Weiteres unmöglich. Wann eine Aufhebung dieser Entscheidung stattfinden könnte, ist aktuell unklar.

Wir möchten versichern, dass wir diese schwierige Entscheidung getroffen haben, um uns auf die Stabilisierung unserer Liquidität und die Erhaltung unserer Vermögenswerte zu konzentrieren.

Heisst es in der Mitteilung. Um aus der Misere zu kommen, arbeitet man mit dem singapurischen Beratungsunternehmen Damodara Ong zusammen. Schuld seien die jüngsten Marktbedingungen.

FTX-Gründer und Geschäftsführer Sam Bankman-Fried sagte derartige Entwicklungen voraus. Er vermutet bereits zu Beginn des Sommers, dass mehr Unternehmen illiquide sind, als bekannt ist.

Möglich ist das nur so lange, wie eine mindere Zahl an Kunden die eigenen Anlagen abheben. Mehr Abhebungen offenbaren dann, dass die geforderten Gelder in Wahrheit fehlen.

Was bedeutet das für Hodlnaut-Kunden?

Kunden erhalten aktuell keinen Zugriff auf ihre bei Hodlnaut angelegten Anlagen. Sämtliche Kryptowährungen verbleiben in ihrer derzeitigen Form und können nicht mehr getauscht oder versendet werden.

Hodlnaut zieht sogar einen Antrag auf eine Lizenz zurück, die in Singapur nötig ist, um Token Swaps legal anbieten zu können. Kunden erhalten auch weiterhin die Zinsen auf ihre Leihgabe gutgeschrieben.

Kunden können sich lediglich in ihr Konto einloggen und dort ihr Guthaben einsehen. Ausserdem ist es möglich, auf Daten wie die Transaktionshistorie und Zinsangaben zuzugreifen.

Ob Nutzer jemals wieder Zugriff auf ihre Kryptowährungen erhalten, ist ungewiss. Dem könnte ein langwieriger Prozess vorausgehen.

Jetzt Beitrag teilen