Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Ripple sind Zukunftstechnologien mit enormen Wachstumspotenzialen. Sie ziehen eine Reihe enthusiastischer Anhänger an, die von ihrer langfristigen Durchsetzungsfähigkeit überzeugt sind. Wer dazu gehört, möchte möglichst alles mit Kryptos bezahlen, einschliesslich Immobilien. Anders als in Deutschland, das den Erwerb von Häusern mit Bargeld, Rohstoffen und Kryptowährungen zur Eindämmung von Geldwäsche verboten hat, ist es in der Schweiz möglich, seine Immobilie in Kryptowährung zu bezahlen.

Voraussetzung dafür ist natürlich die Zustimmung des Vertragspartners. Vorreiter war in dieser Beziehung mit Blockimmo ein Unternehmen für Immobilien-Tokenisierung, das in Baar eine Liegenschaft im Wert von 3 Millionen CHF erwarb. Wir erklären das Prozedere und skizzieren die Vor- und Nachteile beim Kauf von Grundstücken mit Kryptowährung, damit Sie eine Entscheidung treffen können, ob Ihnen dieser Vorgang den nötigen Mehrwert beschert.

Die Vorteile des Immobilienkaufs mit einer Kryptowährung

Verfügen Sie nicht über das nötige Kapital, können Sie eine günstige Hypothek auf hypo.ch finden. Der Anbieter ist, passend zum Thema, auf E-Hypotheken für das Eigenheim spezialisiert. Zählen Sie jedoch zu dem exklusiven Personenkreis, der ein kleines oder größeres Kryptovermögen sein Eigen nennt, können Sie vor allem in den folgenden Punkten profitieren:

Peer-to-Peer-Abwicklung

Die Bankenkrise 2008 hat zu einem Vertrauensverlust der traditionellen Finanzinstitute geführt. Aus dem Wunsch nach einer Peer-to-Peer-Abwicklung von Transaktionen sind die Kryptowährungen in diesem Jahr entstanden. Der technologische Fortschritt machte die Realisierung dieses ambitionierten Vorhabens möglich. Damit können Kunden die Banken aus dem Geschäft heraushalten, die entsprechenden Gebühren sparen und die gewünschte Anonymität bewahren. An dem Immobilienkauf sind dann nur noch Käufer und Verkäufer beteiligt.

Sicherheit und Geschwindigkeit

Während Banken für Überweisungen zuweilen Tage brauchen und es vor allem bei grösseren Beträgen und Transaktionen ins Ausland zu ärgerlichen Verzögerungen durch Prüfmechanismen kommen kann, ist die Transaktion über die Blockchain schnell erledigt, und das grenzüberschreitend. Zugleich sind Kryptowährungen aufgrund der raffinierten Verschlüsselung auf Basis der Kryptografie überaus sicher, was ebenfalls auf die dadurch gespeicherten Smart Contracts zutrifft. Dank Wallet und Public Key ist die Authentifizierung kein Problem mehr und Kryptowährungen gelten als fälschungssicher.

Möglichkeit der Tokenisierung

Immobilienhändler erweitern mit Kryptowährungen ihren Handlungsspielraum, da das Digitalgeld ihnen die Tokenisierung der Liegenschaften ermöglicht. Auf diese Weise lässt sich die Immobilie in kleinere Anteile aufteilen, die als Token bezeichnet werden. Der Händler Blockimmo verfuhr bei seinem Immobilienerwerb 2019 in Baar nach diesem Schema, indem er Teile der Immobilie an vier Investoren weiterverkaufte. Eine weitere Option für Immobilienhändler ist die Tokenisierung ihrer Mieteinnahmen.

Die Nachteile des Immobilienkaufs mit einer Kryptowährung

Die Vorteile sind gross, doch die Nachteile sind (noch) ebenfalls gewichtig:

Hohe Volatilität

Kryptowährungen sind bekannt für ihre extremen Kursschwankungen, die sogar die durchschnittliche Streuung an der Börse übertreffen. Die deutsche Verbraucherorganisation Stiftung Warentest schätzt Investitionen in und mit Kryptowährungen deshalb als „hoch riskant“ ein. Zwar zeigt der Trend für Kryptowährungen weiterhin nach oben, aber noch ist es nicht sicher, ob Kryptowährungen sich langfristig tatsächlich durchsetzen.

Geringe Akzeptanz

Die Immobilienkäufe mit Kryptowährungen kann man in der Schweiz noch an einer Hand abzählen. Dies erschwert die Suche nach einem Handelspartner, der sich auf den Immobilienkauf mit Kryptowährungen einlässt.

Unvollständige Rechtssicherheit

Die Praxis des Immobilienerwerbs mit Kryptowährungen befindet sich noch in den Kinderschuhen und nicht alle Länder berücksichtigen Transaktionen mit Kryptowährung in ihrer Rechtspraxis. Wer international am Immobilienhandel beteiligt ist, sollte sich gründlich mit der jeweiligen Rechtsordnung auseinandersetzen, um Schwierigkeiten zu vermeiden. Für Immobiliengeschäfte in der Schweiz sollten sowohl das Bundes- als auch das kantonale Recht studiert werden.

Auf die Fundamentalanalyse kommt es an

Alles in allem sind Kryptowährungen in der Schweiz für den Immobilienhandel noch lange nicht etabliert, und das deutsche Beispiel des Verbots, Häuser mit Kryptowährungen zu bezahlen, zeigt, dass die Entwicklung nicht zwangsläufig in Richtung allgemeine Verbreitung gehen muss. Die Vorteile der schnellen und sicheren Abwicklung unabhängig von Banken und anderen Intermediären überzeugen sicherlich ebenso wie die zusätzliche Option der Tokenisierung.

Doch das Risiko in einem sich schnell verändernden Marktumfeld zu leugnen, wäre angesichts der hohen Volatilität im Kryptohandel unredlich. Der Bezahlvorgang ist hochgradig spekulativ, und es liegt am Investor, ob er bei diesem Geschäft eher die Risiken oder Chancen sieht. Letztendlich kommt es neben der eigenen Risikosympathie auf das Ergebnis einer gründlichen Fundamentalanalyse der Branche der Kryptowährungen sowie der einzelnen Anbieter an, ob man sich auf dieses innovative Geschäft einlässt.

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