Japan will die Kryptobranche anlocken. Bisher fährt das Land der aufgehenden Sonne einen strengen Kurs in puncto Krypto-Regulierung. Künftig könnte sich das allerdings deutlich ändern.

Japans Kryptobranche soll wachsen

Die Kryptobranche fühlt sich zuletzt vor allem von Kleinstaaten angezogen, während die Regulierung und Kontrolle durch grosse Länder immer weiter zunimmt. Besonders beliebt sind die Seychellen unter Krypto-Börsen. Gleich eine ganze Reihe an Handelsplattformen schlug dort das Hauptquartier auf, beispielsweise KuCoin.

Branchenführer Binance meldet seine Niederlassung hingegen auf den Kaimaninseln. Auch Japan gehört zu den Ländern, welche auf die Branche nicht besonders anziehend wirken. Die letzte grosse Krypto-Börse mit Sitz in Japan war Mt.Gox, die 2014 nach einem riesigen Skandal den Geschäftsbetrieb einstellte.

Erst einen Monat ist es her, als japanische Medien über weitere Verschäfungen durch den japanischen Gesetzgeber berichten. Demnach will man die Herausgabe von Kryptowährungen stärker überwachen und regulieren.

Inzwischen lässt sich allerdings ein Kurswechsel feststellen. Neuesten Informationen von Bloomberg zufolge, will sich Japan darum bemühen, die Kryptobranche vor Ort wachsen zu lassen.

Sinkende Krypto-Regulierung soll Wachstum forcieren

Die Schweiz macht vor, wie man ein attraktiver Standort für die Kryptobranche wird: Durch das Gewähren von Freiheit und steuerliche Vorzüge. Vor allem als Niederlassung für bekannte Stiftungen der Szene ist die Alpenrepublik längst bekannt.

So sind etwa die Ethereum Stiftung und die Cardano Stiftung im Crypto Valley ansässig. Auch die Bitcoin Association, die jüngst Schlagzeilen macht, findet sich dort. Der Szene-Ausdruck beschreibt den Kanton Zug. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Über 1.000 Krypto-Unternehmen siedelten sich bis Anfang 2022 in der Region an.

Von Entwicklungen dieser Art will sich Japan inzwischen eine Scheibe abschneiden. Dabei fällt auf: Besonderes Augenmerk legt der Gesetzgeber dabei nicht auf das Stiftungswesen, sondern auf die Krypto-Börsen.

Bereits 2020 machte Binance eigenen Angaben zufolge zwischen 800 Millionen und einer Milliarde US-Dollar Profit. Kein Wunder also, dass Japan den Status quo hinterfragt.

Konkret beschreibt Bloomberg die Massnahmen wie folgt: Ist eine spezifische Kryptowährung einmal in Japan registriert, findet keine langwierige Anmeldung mehr statt. Nur bei neuen Anlagen kommt es zu dem aufwändigen Prüfungsverfahren.

Offiziell sollen Anleger durch diese behördliche Prüfung geschützt werden. Wie immer schwingt hier zumindest das Gefühl mit, der Staat wolle unliebsame Projekte bekämpfen.

Japan will Coin-Listings ab Dezember vereinfachen

Die Vereinfachung der Coin-Listings ist bereits ab Dezember geplant. Laut Bloomberg-Bericht teilten die Behörden die Veränderung bereits mit den betroffenen Unternehmen.

Ab 2024 sei demnach sogar denkbar, dass der umfangreiche Anmeldungsprozess neuer Kryptos gänzlich verworfen wird. Ob man diesen Plan letztlich umsetzt, steht aber noch in den Sternen.

Wir hoffen, dass die jüngste Massnahme dazu beitragen wird, den japanischen Markt für Kryptowährungen wiederzubeleben.

Erklärt Genki Oda, Geschäftsführer und Gründer der Krypto-Börse BITPoint Japan. Dass Japan seinen Standpunkt grundlegend ändert, hofft auch Binance. Im September wurde bekannt, dass der grösste Marktplatz für Kryptowährungen eine Lizenz in Japan beantragt hat.

2017 führte Binance sein Hauptquartier zwischenzeitlich in Japan, nachdem China den Handel mit Kryptowährungen erstmals verboten hat. Auch Japan verlor schliesslich an Attraktivität. Nach vier Jahren will Binance nun wieder Geschäfte in Japan betreiben.

Jetzt Beitrag teilen