Wie realistisch ist ein Krypto-Bann? Nachdem Singapurs Zentralbank und Finanzaufsicht mit dem Gedanken spielt, Kryptowährungen im Privatsektor zu verbieten, zeigt sie sich nun einsichtig: Ein solches Verbot sei in der Realität gar nicht möglich.

Ein Krypto-Verbot ist unrealistisch

Es ist eine der wesentlichen Stärken vollwertiger Kryptowährungen, die im öffentlichen Diskurs bisher oft vollkommen übersehen wird: Die Zensurresistenz. Oft diskutieren staatliche Einrichtungen über ein Krypto-Verbot und lassen dabei ausser Acht, dass sie gar nicht die Möglichkeit haben, ein solches durchzusetzen.

Derartige Anmassungen sah man zuletzt bei der MAS, die zugleich Singapurs Zentralbank und Finanzaufsichtsbehörde ist. Sie dachte darüber nach, Kryptowährungen für den Einzelhandel komplett zu verbieten.

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Ziel der Massnahme wäre es – zumindest laut offiziellen Angaben – Nutzer vor Betrug und schlechter Spekulation zu schützen. Von diesem Plan entfernt man sich in einer Neuveröffentlichung jedoch deutlich.

Dort fasst die MAS einsichtig zusammen:

Ein Verbot des Zugangs zu Kryptowährungen für Privatkunden wird wahrscheinlich nicht funktionieren.

Ganz richtig begründet man diese Vermutung. Denn: Für Behörden ist es einfach unmöglich, den Zugang zu den neuen Währungen abzuschneiden.

Die Welt der Kryptowährungen ist grenzenlos. Mit nur einem Mobiltelefon haben die Singapurer Zugang zu einer beliebigen Anzahl von Krypto-Börsen in der Welt und können eine endlose Anzahl von Kryptowährungen kaufen oder verkaufen.

Dennoch gibt es immer wieder Staaten, welche Kryptowährungen offiziell verbieten. Diese Länder vertreten ein offizielles Krypto-Verbot.

Singapur: Mehr unsinnige Krypto-Regulierung bereits angekündigt

Singapurs Haltung gegenüber Bitcoin und Co. ist bislang ambivalent. Tatsächlich ist das nichts Ungewöhnliches. Oft haben verschiedene Behörden und sogar verschiedene Vertreter ein und derselben Behörde unterschiedliche Ansichten.

Für Staaten ist es daher meist schwer, einem bestimmten Kurs zu folgen. Bekannt ist Singapur für ein umfassendes Verbot von Krypto-Werbung. Dennoch will der Staat zum Zentrum der Kryptobranche werden.

Zudem plante man, Kryptowährungen nach ihrer Nutzertauglichkeit zu bewerten und auf Basis dessen zugänglich zu machen oder einzuschränken. Zusätzlich dachte man darüber nach, den Zugang zu Hebel-Trading und Krypto-Lending einzuschränken.

Dass es endlich eines bestimmten Plans bedarf, fällt der MAS inzwischen selbst auf. Der Direktor der MAS, Tharman Shanmugaratnam, will mit der Verwirrung aufräumen.

Wusstest du schon, dass die Schweiz im internationalen Vergleich zu den Vorreitern in puncto Krypto-Regulierung gehört? Zwar brennt der Ausdruck Regulierung vielen Krypto-Enthusiasten in den Ohren, doch diese kann auch positive Seiten haben.

So hat die Branche immerhin Klarheit. Die schweizerischen Krypto-Standorte Lugano und Zug gehören mit ihrer kryptofreundlichen Art zu den fortschrittlichsten Regionen in Europa und auf der gesamten Erdkugel.

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