Die Bitcoin-Adoption in Lugano schreitet voran. Die Stadt im Süden der Schweiz möchte zum europäischen Krypto-Zentrum werden. Zu den neuesten Adoptanten der Kryptowährungen gehört mit McDonald’s ein bekannter Schnellimbiss. Künftige Pläne lassen auf eine rosige Zukunft hoffen.

Zahlung mit Bitcoin bei McDonald’s in Lugano möglich

Seit August 2021 ist Michele Foletti Stadtpräsident von Lugano. In nur wenigen Monaten machte sich der Politiker der Lega in der Krypto-Szene einen Namen. Er tritt als starker Unterstützer von Kryptowährungen auf und möchte Lugano zum europäischen Zentrum der Szene machen.

Dafür rief er in Kooperation mit USDT-Herausgeber Tether das Förderungsprogramm Plan B ins Leben. Seit März sind drei unterschiedliche Kryptowährungen legales Zahlungsmittel in Lugano: Bitcoin, USDT und der eigene LVGA-Token, der den Schweizer Franken abbildet. 100 LVGA entsprechen einem CHF.

Am Dienstag berichtet Tether von einem grossen Meilenstein: Der bekannte Schnellimbiss McDonald’s akzeptiert fortan Zahlungen mit BTC auf dem Mainnet, über das Lightning Network sowie USDT und LVGA. Unklar ist bislang, auf welchen Netzwerken USDT akzeptiert wird. Der Token besteht auf 46 Blockchains.

Es existiert ein Video, das eine Zahlung in dem Geschäft zeigt, die über Lightning abgewickelt wird. Plan B kooperiert in diesem Zusammenhang mit Zahlungsdienstleister GoCrypto.

Bisher ist die Bitcoin-Adoption bei McDonald’s unüblich. In Schweden existiert landesweit die Möglichkeit, Geschenkkarten einzulösen, die man mit unterschiedlichen Kryptowährungen erwerben kann. Nutzer berichten, dass dies zwar möglich sei, es aber wiederholt zu technischen Schwierigkeiten komme.

Krypto-Adoption in Lugano: Das ist der aktuelle Stand

McDonald’s ist nicht das erste Geschäft und wird nicht das letzte bleiben, welches sich den Kryptowährungen öffnet, so die klare Aussage von Plan B. Aktuell seien Krypto-Nutzer in der Lage, bei knapp einem Dutzend verschiedener Geschäfte mit ihren digitalen Anlagen zu bezahlen.

Diese vergleichsweise geringe Adoption der Privatwirtschaft will die Stadt in den kommenden Monaten stark ausbauen. Dafür stellt man einen Fonds in Höhe von 100 Millionen US-Dollar bereit, um Jungunternehmen dabei zu unterstützen, ihren Hauptsitz nach Lugano zu verlegen.

Die Adoption privater Firmen kurbelt die Stadt an, indem sie Nutzern ein Cashback in Höhe von zehn Prozent ermöglicht. Das städtische Angebot ist bereits zu grossen Teilen mit Krypto käuflich. Steuern lassen sich bereits mit digitalen Anlagen bezahlen, werden aber von der Stadt selbst nicht als solche gehalten.

Stattdessen erfolgt die Umwandlung durch den Dienstleister GoCrypto. Lugano selbst erhält dabei nur Schweizer Franken. Dieses Prinzip findet im sogenannten Crypto Valley im Kanton Zug Anwendung. Auch Chiasso und Zermatt verwirklichten die gleiche Idee.

Lugano will durch die Breite seines Angebots zum Vorreiter werden. Studiengebühren, Parkscheine und die verschiedensten öffentlichen Dienstleistungen soll man schon bald mit Krypto bezahlen können.

Lugano: Tausende BTC-Annahmestellen bis 2023 geplant

Bis zum Ende des nächsten Jahres will Plan B für mehrere Tausend Bitcoin-Annahmestellen sorgen. Konkret rechnet man mit einer Zahl von mindestens 2.500 Geschäften. Über ein eigenes Twitter-Konto versorgt man Anhänger fortwährend mit den neuesten Informationen.

Neuesten Informationen zufolge, sei man bereits mit Hunderten Geschäften im Gespräch, sodass Krypto in der Innenstadt bald alltäglich wird.

Unter dem Namen Lugano Plan B Forum veranstaltet man zudem eine Konferenz zum Ende des Monats, die der bekannten Bitcoin Conference Konkurrenz machen soll. Auf der zweitägigen Veranstaltung, die vom 28. bis zum 29. Oktober währt, bespricht man Themen wie Krypto-Massenadoption, moderne Technologie, Wirtschaft, finanzielle Freiheit und Meinungsfreiheit.

Unter den bestätigten Teilnehmern findet man bekannte Namen wie Tethers Paolo Ardoino, Adam Back, Nick Szabo, Jimmy Song oder Max Keiser.

Was bringt die Krypto-Adoption?

Kryptowährungen sollen dem Nutzer die Freiheit geben, digitale Zahlungen auch ohne Erlaubnis von staatlichen Akteuren oder Banken durchzuführen. Unliebsamen Personen blieben diese Möglichkeiten lange Zeit verwehrt.

Durch Bitcoin und Co. besteht diese Möglichkeit nun. Deshalb bestehen zwischen den freiheitlichen Kryptowährungen und weiteren Ideen wie der Redefreiheit oft Parallelen. Zusätzlich steigt das Ausmass der Eigenverantwortung, da auf Mittelsmänner verzichtet wird.

Neben möglichen persönlichen Vorlieben durch Führungspersonen, fördern Städte und Staaten die digitalen Anlagen, um persönliches Wachstum zu erfahren, indem sie sich von der Masse abheben und neue Optionen bieten.

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