Die Europäische Union thematisiert Bitcoin und andere Kryptowährungen immer öfter. Der gesamte Kryptowährungssektor hatte im Jahr 2021 ein starkes Wachstum verzeichnet. Seitdem ist vor allem die Krypto-Regulierung weltweit in aller Munde. Wie Netzpolitik.org berichtet, denke die EU sogar über ein Bitcoin-Verbot nach.

MiCa-Entwurf hatte Bitcoin-Verbot thematisiert

Erst im vergangenen Monat war es der sogenannte MiCa-Entwurf, der für grosse Aufruhr sorgte. So sollten Dienstleistungen für nicht-nachhaltige Kryptowährungen verboten werden. Am Ende stimmte das EU-Parlament allerdings gegen ein entsprechendes Verbot. Dies hätte den Bitcoin stark beeinflusst, da Bitcoin selbst auf den Proof-of-Work-Konsensalgorithmus setzt und entsprechend viel Energie benötigt, um das Netzwerk stabil zu halten.

Ein Dienstleitungsverbot für Bitcoin und andere ernergielastige Kryptowährungen hätte sich auf das Mining, aber auch auf den Handel mit solchen Kryptowährungen auf Krypto-Börsen bezogen. Es wäre allerdings kein Nutzungsverbot gewesen.

Debatte geht hinter verschlossenen Türen weiter

Obwohl die Debatte um ein Verbot von Dienstleistungen für PoW-basierte Kryptowährungen bereits beendet war, soll es intern weiterhin um Einschränkungen rund um Bitcoin gehen. Wieder einmal geht es hierbei um die Klimathematik.

Eine Werbekampagne, an der unter anderem Greenpeace beteiligt ist, forderte erst kürzlich die Änderung des Bitcoin-Codes. Bitcoin solle auf Proof-of-Stake wechseln, damit BTC rund 99 Prozent weniger Energie verbraucht. Ethereum vollzieht aktuell eben jenen Wechsel mit dem Upgrade auf Ethereum 2.0. Allerdings ist die Energieersparnis durch den Wechsel des Konsensalgorithmus eher ein Nebenprodukt. Ethereum wechselt den Algorithmus vor allem, um die Blockchain skalierbarer durch sogenannte Shard-Chains zu machen. Das klappt mit Proof-of-Work nicht wie gewollt.

Wie Dokumente, die Netzpolitik vorliegen, zeigen, denke die EU weiterhin über ein Verbot von Bitcoin-Mining nach. Tatsächlich ist der Mining-Sektor in der EU allerdings überschaubar. Das weiss auch die Europäische Union. Daher würden die Massnahmen der EU letztendlich auch auf ein Verbot für den Handel von Bitcoin und Co hinauslaufen, um den Markt stärker zu treffen.

Besonders brisant ist dabei eine Aussage aus dem folgenden Dokument. Wenn Ethereum in der Lage ist, zu wechseln, könnten wir legitimerweise dasselbe [von Bitcoin] verlangen. Wir müssen andere Krypto-Coins ’schützen‘, die nachhaltig sind. [Wir] sehen keine Notwendigkeit, die Bitcoin-Community zu ’schützen‘, heisst es in dem Beitrag. Diese Aussage ist allerdings bereits im November 2021 gefallen – also vor der Abstimmung über den MiCa-Entwurf. Es zeigt allerdings auch die Haltung vieler Teilnehmer aus dem EU-Parlament.

Die grosse Sorge vieler Krypto-Enthusiasten ist, dass sich die EU durch Massnahmen in diesem Punkt selbst abschafft und den technologischen Fortschritt verpasst.

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