Coinbase veröffentlicht Wallet As A Service, kurz WAAS. Durch diesen Schritt will die US-amerikanische Krypto-Börse die Massenadoption von Kryptowährungen fördern. Tatsächlich scheint das System jedoch über deutliche Tücken für Endnutzer zu verfügen.

Coinbase veröffentlicht Wallet As A Service

Coinbase intensiviert sein Engagement in der Kryptobranche zuletzt deutlich. Erst kürzlich berichtet CoinPro über eine eigene Blockchain namens Base, die von der Krypto-Börse entwickelt und vorgestellt wurde. Das erklärte Ziel: Förderung der Massenadoption von Krypto.

Dasselbe Ziel gilt auch dem neuesten Produkt des Unternehmens. Durch das Angebot Wallet As A Service (auch WAAS genannt), will Coinbase die Verbreitung von Krypto-Wallets steigern und ihre Verwendung erleichtern.

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Heute bringt Coinbase Wallet as a Service auf den Markt, ein skalierbares und sicheres Set von Wallet-Infrastruktur-Schnittstellen, mit denen Unternehmen ganz einfach vollständig anpassbare Blockchain-Wallets für ihre Nutzer und Anwendungen erstellen können.

Schreibt Geschäftsführer Brian Armstrong auf Twitter. Das Produkt soll zwei Aufgaben zur gleichen Zeit erfüllen. Einerseits soll es Nutzer durch Integrationen in den Programmen Dritter erreichen, andererseits soll der Gebrauch viel einfacher werden als bisher.

Coinbase nimmt absichtlich Abstand zum grundlegenden System der Schlüsselphrase. Über die letzten Monate war sie wiederholt in die Kritik geraten. Für viele Nutzer sei ihre Verwahrung zu kompliziert und ihre Rolle zu unverständlich.

Coinbase: WAAS hat augenscheinlich enorme Tücken

Die Schlüsselphrase oder ein Private Key nimmt beim Gebrauch von Kryptowährungen eine zentrale Rolle ein. Dank ihr kann der Nutzer stets in der Kontrolle seiner digitalen Anlagen bleiben.

Coinbase will dieses System aber nun verändern. Das soll zur Vereinfachung führen und zusätzlich eine bessere Sicherheit mit sich bringen. Ähnlich wie bei einer MultiSig Wallet, erhält der Nutzer einen Teil des Private Key, während Coinbase einen zweiten Teil erhält.

Nur zusammen erhalten die beiden Fragmente Zugriff auf die jeweiligen Kryptos. Coinbase nennt die angewendete Technologie Multi-Party Computation (MPC). Selbst im Falle eines infizierten Endgeräts oder im Verlust eines Fragments seien die Kryptowährungen des Nutzers nicht in Gefahr.

Coinbase erstellt mehrere verschlüsselte Sicherheitskopien, die sich im Notfall wiederherstellen lassen. Diese Elemente verleihen der Krypto-Börse jedoch wieder eine erhöhte Position, wie im klassischen Finanzsystem den Banken.

Augenscheinlich hätte Coinbase so die Möglichkeit, die Entscheidungen des Nutzers zu beeinflussen, indem eine Transaktion nicht durch das eigene Schlüsselfragment bestätigt wird. Diese Möglichkeit gefährdet die Freiheit der Nutzer.

Laut eines Blogeintrags will man Nutzern jedoch auch die Möglichkeit geben, die Private Keys zu exportieren, um sie in einer herkömmlichen Non-Custodial Wallet wiederherzustellen.

Erste Projekte mit WAAS sind bereits in Arbeit

Wie Coinbase darlegt, sind einige Projekte bereits in Arbeit, die auf WAAS basieren. So nennt die Krypto-Börse in einem Beitrag die Web3-Portale Floor, Moonray, Thirdweb, und tokenproof als Beispiele. Dabei gehe es bislang vor allem um die Integration in Videospielen und Marktplätzen.

Das Web3 könnte wesentlich von der vereinfachten Implementierung von Krypto-Wallets profitieren. Unabhängige Entwickler müssen weniger Arbeit selbst erledigen, sodass man Nutzern mehr selbstbestimmte Inhalte bieten kann.

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