Blockchain Node Hosting stellte sich zuletzt als kritisches Thema dar. Was einerseits zu einem stabileren Netzwerk führen kann, bildet andererseits womöglich einen drastischen Angriffsvektor. Während ein bekannter Anbieter eine feindliche Position einnimmt, verkündet Google seine vollste Unterstützung. Wie Google den Sektor dank eines spezifischen Angebots erobern will.

Blockchain Node Hosting: Nützlich oder schädlich?

Nodes spielen in einem dezentralen Netzwerk selbstverständlich eine wichtige Rolle. Sie sind für die Aufbewahrung der Blockchain zuständig und sorgen im Idealfall für die Unverwüstbarkeit einer Blockchain.

Ist eine Blockchain nicht ausreichend auf eine Vielzahl von Nodes verteilt, lässt sie sich leicht angreifen und manipulieren. Ebenso ist eine beständige Onlinezeit wichtig. Viele Nutzer nehmen deshalb das Angebot professioneller Hoster in Anspruch.

Im Ethereum-Netzwerk beträgt der Anteil gehosteter Nodes fast 66 Prozent. Der mit Abstand am meisten genutzte Anbieter ist Amazon, gefolgt von Hetzner Online. Hetzner verkündete erst im August seine Ablehnung für Blockchain Nodes. Diese widersprechen den Nutzungsbedingungen, erklärt man damals.

Parallel wurde das Hosting von Nodes vor allem bei Ethereum-Anhängern zum Gesprächsthema. Die Fremdverwaltung der Netzknoten geriet in die Kritik. Ihr Anteil wächst immer weiter und bildet einen drastischen Angriffsvektor. Auch Analysten der Bank Morgan Stanley schlossen sich der Kritik an.

Google will Sektor mit Blockchain Node Engine erobern

Im ETH-Netzwerk folgt auf den Anteil von Hetzner die Google Cloud auf dem dritten Rang. Aktuell laufen 359 Netzknoten über das Angebot von Google. Diesen Anteil will man offenbar deutlich ausbauen. Die Ablehnung seitens Hetzner wertet man offenbar als Chance.

Vor knapp zwei Wochen berichtet CoinPro über Google und dessen erstes Engagement in der Kryptobranche. Durch eine Kooperation mit Coinbase nimmt man Zahlungen mit Kryptowährungen für die Google Cloud an.

Dabei merkt CoinPro an: Die Google Cloud ist das am stärksten wachsende Angebot des Internet-Giganten. Dass Hetzner jetzt Raum für weiteres Wachstum gibt, spielt Google voll in die Karten.

Nun verkündet Google den Start der Blockchain Node Engine. Diese ermöglicht es Kunden, Blockchain Nodes über die Google Cloud zu betreiben – und das kinderleicht.

Demnach stellt Google native Unterstützung für bestimmte Blockchains bereit. Zuerst beginnt man mit Ethereum, doch weitere Krypto-Projekte sollen folgen.

Kunden müssen dann einfach auswählen, für welche Blockchain sie ihren Netzknoten betreiben möchten. Dann wählen sie das gewünschte Testnet oder Mainnet sowie den Standort des Nodes aus.

Zusätzlich stellt Google eine Firewall bereit, welche unbefugte Zugriffe verhindern soll. Die Verwaltung der Nodes übernimmt Google Cloud grösstenteils eigenständig. Sollte es zu Abstürzen kommen, bringt Google diese eigenständig wieder online.

Google Node statt privatem Netzknoten?

Besonders für unabhängige Entwickler innerhalb eines Krypto-Ökosystems soll dieses Angebot attraktiv sein. So könne man sicherstellen, dass der eigene Node konstant zuverlässig läuft. Die Entwickler müssten sich dann nicht mehr selbst um die Erreichbarkeit des Netzknoten kümmern, da Google diese Aufgabe übernimmt.

Fraglich bleibt, ob dieses Angebot eine Branche überzeugen kann, die grossen Wert auf Dezentralisierung legt. Gibt man die Obhut über einen Node in fremde Hände, so gibt man auch einen Teil der eigenen Macht auf. Dort setzt die Kritik am Node Hosting an. Als besonders stark betroffenes Netzwerk will Ethereum eine Lösung für diese Sorge vorstellen.

Privates Betreiben von Nodes sorgt für bessere Dezentralität. Die Widerstandsfähigkeit des Netzwerks steigt, doch die Verantwortung der Privatperson steigt.

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