Grayscale rüttelt wieder am Zaun der US-Börsenaufsicht SEC. Der weltweit grösste Krypto-Fondsverwalter hat diversen Medienberichten zufolge gleich drei neue Anträge bei der SEC eGrayscale beantragt neue Krypto-ETFs bei der SECingereicht – und hofft damit, die ETF-Revolution auf weitere Coins auszudehnen. Im Fokus: Bitcoin Cash (BCH), Hedera (HBAR) und Litecoin (LTC).

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Die Strategie ist nicht neu, aber umso ehrgeiziger. Grayscale will seine bislang geschlossenen Fonds auch für den freien Handel an den großen Börsen fit machen. Konkret bedeutet das: Aus den internen Vehikeln sollen handelbare ETFs werden, die an der Nasdaq oder NYSE Arca gelistet sind. Für Bitcoin und Ether ist das schon Realität – jetzt sollen die nächsten Kandidaten folgen.

Grayscale beantragt neue Krypto-ETFs bei der SEC

Dafür legte Grayscale zwei verschiedene Antragsmodelle vor: Für Bitcoin Cash und Hedera die klassischen S-1-Formulare, die bei neuen Produkten mit umfangreicher Prüfung einhergehen. Für Litecoin dagegen das schnellere S-3-Verfahren, das beschleunigte Abläufe verspricht. Die Unterlagen deuten zudem darauf hin, dass parallel ein sogenanntes 19b-4-Verfahren vorbereitet wurde. Darin geht es um die Frage, ob die Fondsanteile die Zulassungskriterien für die Börsennotierung erfüllen. Wörtlich heisst es im Antrag: «Dieses Dokument wurde unter der Annahme erstellt, dass die SEC den 19b-4-Formularen zustimmt, die eine Notierung an der NYSE Arca ermöglichen.»

Mit den neuen Papieren wird die Agenda der SEC immer dichter. Schon jetzt stapeln sich in Washington mehr als 30 Anträge für Spot-Krypto-ETFs. Viele Beobachter erwarten im Herbst eine Welle von Entscheidungen, die den Markt in Bewegung bringen könnten. Sicher ist: Die Behörde steht vor einem heissen Jahresendspurt.

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Bislang zeigte sich die SEC äusserst zurückhaltend. Nur Bitcoin- und Ether-Produkte haben den Sprung geschafft. Alle anderen Kryptowährungen blieben aussen vor. Zwar wurde im vergangenen Jahr ein Solana-ETF von Osprey genehmigt, doch dieser fällt unter den Investment Company Act von 1940 und ist streng reguliert. Die Nachfrage ist entsprechend überschaubar, weshalb er nicht mit den «klassischen» Spot-ETFs vergleichbar ist.

ETF-Anträge für Bitcoin Cash (BCH), Hedera (HBAR) und Litecoin (LTC)

Genau hier setzt Grayscale an. Das Unternehmen will mit seinem Schritt Druck aufbauen – und gleichzeitig beweisen, dass sich auch andere Coins für regulierte Anlageprodukte eignen. Besonders spannend: Litecoin gehört zu den ältesten Kryptowährungen, fristet aber seit Jahren ein Nischendasein. Ein offizieller ETF könnte der «Silbermünze» unter den Coins neue Aufmerksamkeit bescheren. Hedera wiederum gilt als technischer Aussenseiter mit eigener Governance-Struktur, während Bitcoin Cash sich als schnellere Alternative zum Bitcoin positioniert.

Ob die SEC den Anträgen zustimmt, ist offen. Die Behörde bewegt sich zwischen dem politischen Druck, Investoren zu schützen, und der Dynamik eines Marktes, der längst globale Dimensionen erreicht hat. Grayscale selbst bleibt optimistisch. Schon bei den Bitcoin-ETFs hatte das Unternehmen hartnäckig gekämpft und sich gegen die SEC durchgesetzt – am Ende erfolgreich.

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Für Anleger könnte eine Genehmigung weitreichende Folgen haben: mehr Liquidität, grössere Akzeptanz und neue Wege, Krypto-Investments in regulierte Portfolios einzubauen. Für die SEC wäre es ein Signal, dass sie sich langsam vom restriktiven Kurs verabschiedet. Bis dahin bleibt der Ball allerdings im Feld der Aufseher. Eines ist klar: Mit den jüngsten Anträgen hat Grayscale die Debatte neu entfacht. Ob 2025 zum Jahr wird, in dem nicht nur Bitcoin und Ether, sondern auch BCH, HBAR und LTC ihren Weg an die Wall Street finden, entscheidet sich in den kommenden Monaten – zwischen Aktenstapeln, Lobbydruck und dem wachsenden Hunger der Märkte nach neuen Produkten. (mck)

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