Eine neue Anklage gegen die Samourai Wallet sorgt für Kopfschütteln in der Krypto-Szene. US-Behörden werfen den Entwicklern der Software vor, 250 Millionen US-Dollar gewaschen zu haben – Geld, über das die zwei Personen nie irgendeine Kontrolle innehatten. Weitere Vorwürfe muten noch absurder an.

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Neue Anklage gegen Samourai Wallet: So absurd sind die Vorwürfe

Die US-Behörden haben vergangene Woche eine neue Anklage gegen die Entwickler der Samourai Wallet erhoben. In der Krypto-Szene sorgen die neuen Vorwürfe für Kopfschütteln, wirken sie doch gleichermassen absurd und fantastisch.

“Am 24. Juni reichte die Staatsanwaltschaft des New Yorker Süddistrikts eine ergänzende Anklageschrift gegen Samourai Wallet ein, in der die Vorwürfe gegen die Entwickler aktualisiert wurden”, schrieb X-Nutzer Burn The Bridge.

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Seit die US-Behörden im April 2024 Anklage gegen die Entwickler der Samourai Wallet erhoben haben, beschäftigt sich der Nutzer mit dem Fall. Den beiden Entwicklern Keonne Rodriguez und William Lonergan Hill werfen die Behörden vor, für kriminelle Machenschaften angeblicher Nutzer der Samourai Wallet verantwortlich zu sein.

Die Samourai Wallet war eine Bitcoin-Wallet, die im Grossen und Ganzen keinen wesentlichen Unterschied zu anderen Programmen dieser Art aufweist. Nutzern stellten die Entwickler jedoch eine integrierte Funktion namens Whirlpool bereit.

Es handelte sich dabei um eine Implementierung der Funktion CoinJoin, die es erlaubt, die Privatsphäre von Bitcoin herzustellen, obwohl dessen Blockchain transparent ist. Laut Anklage sollen Kriminelle den Whirlpool genutzt haben, um Geldwäsche zu betreiben.

2024 warf man Hill und Rodriguez eine Geldwäsche im Wert von 100 Millionen US-Dollar vor. In der neuen Anklage vom 24. Juni 2025 erhöhte die Staatsanwaltschaft diesen Wert auf 250 Millionen US-Dollar.

Die beiden Entwickler seien also für Transaktionen verantwortlich, welche die Nutzer ihrer Software vornahmen. Hill und Rodriguez hatten in Wahrheit zu keinem Zeitpunkt eine Kontrolle über diese Gelder.

Warum die Anklage gegen Samourai Wallet unehrlich ist

Dass Hill und Rodriguez für die Entscheidungen ihnen unbekannter Nutzer verantwortlich gemacht werden sollen, ist in der neuesten Anklage jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Tatsächlich will die New Yorker Staatsanwaltschaft den beiden Entwicklern noch ganz andere Dinge in die Schuhe schieben.

So werden die beiden Köpfe hinter Samourai auch für fremde Darstellungen verantwortlich gemacht, die unbekannte Personen im Internet pulbizierten. Hierbei soll es unter anderem um eine grafische Darstellung gehen, die im Darknet-Forum Dread genutzt wurde.

Auf dem Bild ist eine Person zu sehen, die Geldscheine um sich wirft, während sie eine Maske trägt. Es war von einer unbekannten Person als Titelbild des Subforums Laundromat genutzt worden. Samourai sei demnach ein populäres Gesprächsthema des Forums gewesen.

X-Nutzer Burn The Bridge wirft einige Fragen über die Moral und das technische Verständnis der New Yorker Staatsanwaltschaft auf. Wie aus seiner Einschätzung hervorgeht, sei die technische Kenntnis der Behörden entweder zu gering oder die absurden Vorwürfe würden absichtlich mit dem Ziel gemacht, Hill und Rodriguez zu bestrafen.

Denn: Die Entwickler der Samourai Wallet machten keinen Hehl daraus, dass sie die Freiheit ihrer Nutzer mehr schätzten als die Ansprüche staatlicher Behörden. So hiess Hill in einem öffentlichen X-Beitrag im Jahr 2022 auf sarkastische Weise etwa russische Oligarchen als neue Nutzer der Wallet willkommen, nachdem internationale Sanktionen gegen Russland verhängt worden waren.

Behörden kritisieren fehlenden KYC-Prozess

In einem weiteren Beitrag habe sich Hill konkret als Befürworter des Schwarzmarktes zu erkennen gegeben. Zudem habe er die Privatsphäre der Samourai-Nutzer als Ziel genannt und dadurch verdeutlicht, dass er über die kriminelle Nutzung der Wallet wusste.

Welche Massnahmen die Staatsanwaltschaft als Reaktion auf dieses Wissen verlangt, geht aus dem Text nicht hervor. Zusätzlich warf sie der Samourai Wallet vor, kein KYC unter Nutzern durchgeführt zu haben. Unter Softwareentwicklern ist dieser Identifizierungsprozess allerdings nicht üblich.

Samourai zählt neben Tornado.cash und Blender.io zu den wichtigsten Fällen der Krypto-Zensur. Die US-Behörden scheinen dabei Exempel zu statuieren, um weitere Programmierer von der Entwicklung vergleichbarer Systeme abzuhalten. Entsprechende Personen sollten ihre Identität aus reinem Selbstschutz verdeckt halten.

CoinPro hatte keine Einsicht in sämtliche neue Anklagepunkte, die gegen Samourai laut Burn The Bridge entstanden sind.

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