Im Fall SEC vs Krypto tut sich einiges. Inzwischen will die US-Börsenaufsichtsbehörde den Verkauf von Mining-Geräten regulieren. Durch die Beaufsichtigung dieser wesentlichen Infrastruktur hofft man offenbar, Kryptowährungen vollkommen unter Kontrolle zu bekommen.

SEC vs Krypto: Regulierung trifft Mining-Geräte?

Den Jahreswechsel scheint die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC als Startschuss für eine Kampagne gegen die Kryptobranche zu sehen. Seit Januar berichtet CoinPro über mehrere deutliche Attacken der Behörde auf zentralisierte Unternehmen der Industrie.

Betroffen sind vor allem die Krypto-Börse Kraken und der konkurrierende Marktführer Binance. Das Führungspersonal beider Unternehmen äusserte sich in der Vergangenheit klar freiheitlich. Andere Vertreter, wie Coinbase, die für ihre Nähe zu den Regulatoren bekannt sind, bleiben bisher unbeeinflusst.

Nachdem die SEC ein Stablecoin-Verbot und ein Staking-Verbot in Aussicht stellt, greift sie nun einen wesentlich Teil der Krypto-Infrastruktur an. Betroffen sind Unternehmen, die Krypto-Mining-Geräte verkaufen – so berichtet der Szene-Anwalt James A. Murphy unter seinem Pseudonym MetaLawMan auf Twitter.

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Die SEC hat gerade eine Klage eingereicht, in der behauptet wird, dass: “Der Verkauf von Krypto-Mining-Ausrüstung und das Angebot von Hosting-Diensten für diese Ausrüstung einen Investitionsvertrag darstellt.”

Für die Beaufsichtigung dieser Geschäfte wäre dann die SEC zuständig. So könnte die Behörde unter anderem Einsicht darüber erlangen, wer welche Geräte erwirbt oder mietet. Laut Murphy umfasse der Fall konkrete Hersteller wie das populäre chinesische Unternehmen Bitmain.

SEC nimmt Miner ins Visier: Was bedeutet das?

Die bisherigen Massnahmen der SEC sind für die Kryptobranche nicht von grosser Bedeutung. Lediglich gewisse zentralisierte Unternehmen leiden darunter. Hat die SEC mit ihrem Kampf gegen Mining-Geräte Erfolg, könnten Blockchains erstmals durch Behörden Schaden nehmen.

Bitmain ist der bekannteste Hersteller von Krypto-Minern. Diese ASICs vertreibt die Firma unter dem Markennamen Antminer. Die hergestellten Geräte unterstützen verschiedene Blockchains – neben Bitcoin auch Ethereum Classic, Litecoin, Zcash und weitere.

Netzwerke wie das des Bitcoin basieren auf derartigen ASICs. Seit ihrer Entstehung verdrängten sie das ursprüngliche Home-Mining mit einfachen Geräten wie einem Prozessor oder einem Grafikprozessor.

Da ASICs nur einen Zweck haben – das Schürfen einer Kryptowährung durch einen bestimmten Algorithmus – könnte die SEC genau nachverfolgen, wer sich am Netzwerk beteiligt und so weitere Massnahmen einleiten.

ASICs werden zudem meist von grossen Investoren betrieben. Es entstehen grosse Mining-Zentren, auch Bitcoin-Farmen genannt. Deren Aufgabe und Standort ist für Behörden leicht nachzuvollziehen und wird im Falle eines Konflikts daher schnell zum Ziel. Einzelne Blockchains entgehen dieser Bedrohung durch ASIC-Resistenz.

Für Kryptowährungen ist dieser Angriffsvektor ein erhebliches Problem, schliesslich sollen sie auch staatlichen Angriffen standhalten. Ob die Politik der SEC Erfolg hat und welche Spätfolgen entstehen, lässt sich natürlich noch nicht sagen.

Hierfür könnte dieser neue Fall im US-Bundesstaat Utah allerdings wegweisend sein. Laut Anwalt Murphy überschreitet die Behörde in dieser Klage jedoch ihre Kompetenzen.

Der Versuch der SEC, ihre Zuständigkeit auf den Verkauf von Krypto-Miner auszudehnen, ist nur der jüngste in einer wachsenden Reihe von Fällen, in denen die SEC versucht, über ihre gesetzlichen Befugnisse hinauszugehen. Das Ausmaß der Überschreitung nimmt zu.

Von der US-amerikanischen Politik erwartet er eine Reaktion auf dieses Verhalten: “Der Kongress muss handeln.” Ihm zufolge kam der Schlag gegen die Mining-Industrie plötzlich. Es gab keine vorherige Warnung oder rechtliche Auseinandersetzungen.

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