Vitalik Buterin, Initiator und Mitgründer von Ethereum, äussert seine eigene Meinung zur Krypto-Regulierung, nachdem Diskussionen über das Thema entbrennen. Trotz technischer Schwierigkeiten wünscht er sich die Regulierung des DeFi-Sektors und nimmt damit selbst eine kontroverse Position ein.

Institutionelle Investoren schlecht für Krypto?

Sam Bankman-Fried gibt jüngst eine Stellungnahme ab, die ihm massive Kritik einbringt. Der Gründer der Krypto-Börse FTX wünscht sich eine strenge Regulierung der Kryptobranche. Für den Grossteil der freiheitlich eingestellten Szene ist diese Vorstellung ein wahrer Schrecken.

Nun bezieht auch Ethereum-Initiator Vitalik Buterin Stellung. Buterin ist längst eine der einflussreichsten und bekanntesten Personen der Szene. Seiner Meinung nach sei es ungerecht, “andere Personen von Krypto-Twitter angreifen zu lassen” und sich selbst bedeckt zu halten.

So hält er institutionelle Investitionen in die Branche aktuell nicht für förderlich. Seiner Auffasung nach, müsse die Industrie erst weiter reifen. Regulierung, welche den Zugang zu Kryptowährungen erschwert, sei daher auch weitaus weniger schädlich als solche, die den Kryptos vorschreiben will, wie sie intern funktionieren.

Während einige Personen der Szene institutionelle Investoren begrüssen, gibt es auch einige starke Kritiker. Befürworter sehen vor allem die Chance enormer Kurswachstüme durch den Zustrom riesiger Geldmengen.

Kritiker befürchten hingegen, dass die Kursmanipulationen durch Institutionen zunimmt und so enormer Schaden für einzelne Anleger entstehen könnte.

Buterin: KYC in DeFi nicht zielführend

Zudem glaubt Buterin, KYC sei im DeFi-Bereich nicht zielführend. So schreibt er:

KYC würde normale Nutzer belästigen, aber nichts gegen Hacker tun.

Auf Krypto-Börsen mit Zugang zu Fiatwährungen ist die Überwachungsmassnahme schon seit mehreren Jahren üblich. Hacker wären in der dezentralisierten Finanzwelt deshalb nicht betroffen, da sie durch individuell gestalteten Programmcode auf die zugrundeliegenden Smart Contracts zugreifen und die Barrieren daher umgehen.

Vitalik Buterin: Regulierung von DeFi dennoch sinnvoll

Dass auch Vitalik Buterin eine kontroverse Meinung zur Krypto-Regulierung hat, fällt schliesslich doch bezüglich des DeFi-Sektors auf. So äussert Buterin, dass eine Regulierung von DeFi durchaus sinnvoll sei, eben nur nicht durch KYC.

So glaubt der Ethereum-Erfinder: Gewisse Grenzen und notwendige Standards könnten vor allem den Verbraucherschutz innerhalb von DeFi positiv beeinflussen.

Demnach wünscht sich Buterin die Limitierung von gehebelten Trades. Zudem sei Transparenz in puncto Sicherheitsprüfungen und Auditierungen dringend notwendig. So könne auch der einfache Nutzer einschätzen, wie sicher die jeweilige dApp ist.

Zuletzt könne man Nutzer auch durch Wissenstests schützen. Statt Mindestanforderungen an das Kapital des Nutzers wünscht sich Buterin eben eine Untergrenze für das fachbezogene Wissen des Anwenders.

Sämtliche Positionen, die für eine DeFi-Regulierung sprechen, sind kontrovers. Schliesslich lebt DeFi von seiner Unantastbarkeit seitens Behörden. Technisch sind derartige Anforderungen aber ohnehin kaum durchsetzbar.

Buterin will dafür die öffentlichen Schnittstellen der dApps in den Fokus nehmen. Ein gescheitertes Verbot von Tornado.Cash zeigte erst kürzlich, dass sich eine handelsübliche Domain zwar zensieren lässt, der Zugang über dezentrale Netzwerke wie IPFS aber weiterhin möglich bleibt.

Bild: Flickr | Urheber: TechCrunch

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