Sam Bankman-Fried erklärt seine Ansichten zur Krypto-Regulierung. Seine Forderungen werden von grossen Teilen der Krypto-Szene als widersprüchlich wahrgenommen. Seine Unterstützung für die Zensur von Blockchain-Netzwerken verursacht einen Aufschrei.

Diese Krypto-Regulierung erwartet SBF

Durch den Arbitragehandel mit Bitcoin gelangte Sam Bankman-Fried (oft nur SBF) zu erheblichem Wohlstand. Anschliessend gründete er die Krypto-Börse FTX, die laut Coinmarketcap inzwischen zu den grössten Diensten ihrer Art gehört.

In einem neuen Twitter-Beitrag erklärt der US-Amerikaner seine Ansichten zur Krypto-Regulierung. Auf dem Blog seiner Krypto-Börse gibt er eine detaillierte Stellungnahme.

Zusammenfassend erklärt SBF, es brauche eine Regulierung der Kryptobranche, um Konsumenten eine Sicherheit zu geben. Zeitgleich müsse man aber auf die Offenheit und Freiheit der Industrie achten.

Programmcode, Validatoren und Transaktionen zwischen einzelnen Nutzern sollten beispielsweise immer frei und uneingeschränkt bleiben. SBF wählt diese Beispiele gezielt, da die Branche in diesen Punkten bereits Verwerfungen erleben musste.

SBF will damit sagen: Regulierung sei förderlich und bevor die Gesetzgebung reagiert, müsse sich die Branche selbst durch eigenverantwortlich etablierte Standards regulieren.

Forderung nach Krypto-Regulierung verursacht Aufschrei

Dass SBFs Aussagen in der Krypto-Szene nicht auf sonderlich viel Begeisterung stossen, war wohl abzusehen. Immerhin ist die Szene zu grossen teilen sehr freiheitlich geprägt. Eine Menge Nutzer haben eine libertäre Weltsicht.

Tatsächlich lässt sich die Erklärung des Unternehmers zumindest teilweise als widersprüchlich interpretieren. Nachdem der 30-Jährige Freiheit einfordert, spricht er sich für die Zensur aus. Im Wortlaut:

Wir haben Sperrlisten für unerlaubte Finanzaktivitäten. Wir brauchen schnelle, zuverlässige Listen von Adressen, die mit illegaler Finanzierung in Verbindung gebracht werden. Aber Peer-to-Peer-Transfers sollten generell frei sein, solange sie nicht an sanktionierte Akteure gehen.

Unter diesem Beitrag äussern sich viele Nutzer ironisch oder spöttisch über SBF. Eines der wichtigsten Ziele vollwertiger Kryptowährungen ist die Wahrung von Zensurfreiheit. Der FTX-Gründer fordert jedoch eine wachsende Zensur, die aufgrund aktueller Ereignisse ohnehin zu beobachten ist.

Weder du noch deine Freunde sollten die Macht haben, finanzielle Aktivitäten als unerlaubt einzustufen.

Antwortet ein Nutzer. Seine Reaktion gehört damit noch zum moderaten Teil der Antworten.

Krypto-Hacks sollen abnehmen

Die Kryptobranche ist vermutlich zum lukrativsten Geschäft geworden, das Hacker je hatten. Erst vergangene Woche wurden gleich vier Krypto-Projekte an nur einem Tag Opfer von Hacks. Es traf Rabby Swap, Paraswap, Temple DAO und Mango Markets. Der summierte Schaden: Über 115 Millionen US-Dollar.

SBF fordert, dass die Sicherheitsstandards der Branche steigen, damit Schäden fortan nicht mehr so oft auftreten. Aktuell hält er gesellschaftliche Standards für die beste Lösung des Problems. Hacker sollen gestohlende Gelder freiwillig zurückgeben. Dieses Verhalten könne man forcieren, indem Entwickler des betroffenen Projekts öfter bereit sind, hohe Fehlerprämien zu verrichten.

Da diese Idee auf Freiwilligkeit basiert, lässt sie sich nicht erzwingen. Zudem ist der Diebstahl unter Black Hat Hackern immer Teil des Plans. Dass diese ihre Beute zurückgeben, ist also unwahrscheinlich.

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