Die Geschichte um die Zensur des Ethereum-Mixers Tornado.Cash wird um ein weiteres Kapital verlängert. Nun erfolgt sogar die Festnahme einer der Entwickler. Die Krypto-Zensur nimmt zu und breitet sich inzwischen sogar auf quelloffene Protokolle aus.

Tornado Cash-Programmierer festgenommen

Vor wenigen Tagen verkündet das US-Justizministerium Sanktionen gegen den Ethereum-Mixer Tornado.Cash. Der Dienst ist auf Dezentralität ausgelegt, baut auf quelloffenen Bibliotheken und soll die Privatsphäre seiner Nutzer schützen.

Die USA vermuten, dass Tornado.Cash wiederholt von Hackern der nordkoreanische Lazarus Gruppe verwendet und so umgerechnet Hunderte Millionen US-Dollar auf sichere Weise gestohlen werden konnten.

Erst im Mai sanktionierten die USA erstmals einen Mixer. Der Dienst Blender.io bietet Nutzern gesteigerte Privatsphäre bei der Nutzung von Bitcoin. Die USA verkündeten in beiden Fällen, Nutzer zu bestrafen und Vermögen verantwortlicher Personen zu beschlagnahmen.

Der Arm der US-Behörden scheint weit zu reichen, denn obwohl die Intervention eigentlich nur den Rechtsbereich der USA betrifft, nimmt die niederländische Polizei gestern einen 29-Jährigen Entwickler fest.

Er wird verdächtigt, an der Verschleierung krimineller Finanzströme und der Erleichterung der Geldwäsche durch das Mischen von Kryptowährungen über den dezentralen Ethereum-Mixer Tornado Cash beteiligt zu sein.

Heisst es in einer Erklärung. Natürlich ist diese Aussage widersinnig. Schliesslich läuft die Nutzung des Dienstes automatisiert dank Smart Contract ab. Ein Entwickler schreibt nur den zugrundeliegenden Programmcode.

Drohen weitere Verhaftungen?

Die zuständige niederländische Behörde FIOD verweist in ihrer Erklärung auch auf die Möglichkeit, dass schon bald weitere Verhaftungen folgen könnten. Laut eigener Aussage habe man schon im Juni die Ermittlungen gegen den Programmierer begonnen.

Für weitere Verhaftungen habe man noch nicht die nötige Erlaubnis seitens der Justiz. Zusätzlichen Fokus wolle man auf dezentrale autonome Organisationen (DAOs) legen.

In der Krypto-Szene sorgt der Angriff die Entwickler quelloffener Protokolle für grosses Entsetzen. So schreibt das Medienunternehmen Bankless auf Twitter:

Krypto wird angegriffen.

Szene-Veteran und Unternehmer Erik Vorhees antwortet daraufhin: “Es war schon immer so.” Vorhees mahnt die Krypto-Szene zum Ausbau der Privatsphäre, um derartige Entwicklungen künftig im Keim zu ersticken.

Als Reaktion auf die staatliche Zensur und die daraus resultierende Beschlagnahme von USDC durch Herausgeber Centre, kündigt Maker bereits die Abkehr vom USD Coin als Deckung des DAI ab.

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