Die einst als Krypto-Gegenspieler wahrgenommene Western Union schlägt eine neue Richtung ein. Der Traditionskonzern plant, Stablecoins in seine digitalen Dienste zu integrieren – und sieht darin keine Bedrohung, sondern eine Chance. Es ist ein bemerkenswerter Schritt eines Unternehmens, das 1851 gegründet wurde und seit jeher als globaler Platzhirsch im Bereich Geldtransfers gilt. Western Union, für viele das Synonym für klassische Auslandsüberweisungen, will sich nun einem Markt zuwenden, den viele lange als natürlichen Feind sahen: Kryptowährungen.

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Konkret geht es um Stablecoins – digitale Währungen, die an reale Vermögenswerte wie den US-Dollar gekoppelt sind. Diese könnten schon bald Einzug in die digitalen Wallets der Western-Union-Kunden halten. Das erklärte CEO Devin McGranahan in einem aktuellen Statement, das in der Branche für Aufmerksamkeit sorgt. «Wir sehen Stablecoins nicht als Bedrohung, sondern als Chance», sagt McGranahan – und verweist dabei auf die 175-jährige Innovationsgeschichte seines Unternehmens.

Western Union: Kommen bald Geldtransfers via Krypto?

Was auf den ersten Blick wie ein taktischer PR-Satz wirkt, hat tiefere Bedeutung. Denn Western Union gehörte lange zu den Unternehmen, die durch den Siegeszug digitaler Währungen unter Druck gerieten. Die Geschwindigkeit, die geringen Kosten und die Unabhängigkeit dezentraler Krypto-Zahlungen bedrohten das klassische Geschäftsmodell. Doch anstatt sich weiter abzuschotten, will der Konzern nun mitspielen – und sogar davon profitieren.

Auffällig ist der Zeitpunkt dieser Kehrtwende. Nur wenige Tage zuvor hatte US-Präsident Donald Trump den sogenannten GENIUS Act unterzeichnet. Das neue Gesetz reguliert den Einsatz von Stablecoins in den USA – und verschafft Unternehmen Rechtssicherheit im Umgang mit diesen digitalen Vermögenswerten. Es gilt als Meilenstein für die Krypto-Adaption in den Vereinigten Staaten – und könnte eine Lawine ins Rollen bringen.

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Für Western Union ist klar: Wer auch in Zukunft eine Rolle spielen will, muss neue Wege gehen. Vor allem in wirtschaftlich instabilen Ländern, in denen lokale Währungen massiv an Wert verlieren, könnten Stablecoins eine attraktive Alternative bieten – als digitaler Wertspeicher, aber auch als günstiges und schnelles Transfermittel über Landesgrenzen hinweg.

«Stablecoins geben uns die Möglichkeit, neue Märkte zu erschliessen»

Gerade in diesen Regionen geniesst Western Union nach wie vor ein grosses Vertrauen. Western Union ist in mehr als 200 Ländern aktiv, jährlich werden Milliarden an Transaktionen abgewickelt. Mit der Integration von Stablecoins könnte diese Infrastruktur nun eine neue Dimension erreichen.

Kritiker merken jedoch an, dass dieser Schritt auch Risiken birgt. Regulatorische Anforderungen, technologische Umstellungen und mögliche Reputationsfragen könnten den Wandel bei der Western Union erschweren. Doch McGranahan zeigt sich unbeeindruckt: «Innovation war schon immer unser Antrieb. Stablecoins geben uns die Möglichkeit, neue Märkte zu erschliessen – und bestehende noch besser zu bedienen.»

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Was vor wenigen Jahren noch undenkbar war, wird nun Realität: Ein Krypto-Schritt von einem der grössten Geldtransferdienste der Welt. Für die einen ein überfälliger Wandel – für die anderen ein strategischer Geniestreich. Klar ist: Der globale Finanzmarkt bleibt in Bewegung. Und Western Union will nicht zurückbleiben. (mck)

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