Telegram will eine eigene Krypto-Börse erschaffen. Das Projekt soll in der Kryptobranche eine Zeitenwenden herbeiführen. Nutzer sollen auf dezentrale Weise Kryptowährungen handeln können.

Telegram entwirft Krypto-Börse

Mit dem Toncoin (TON) entwickelte Telegram bereits eine eigene Kryptowährung. TON steht dabei für The Open Network. Die Kryptowährung sollte ursprünglich eng mit dem Messengerdienst Telegram verwoben werden. Aktuell verkauft man über das Netzwerk Telegram-Nutzernamen.

Als Marktplatz für die Auktionen dient die Plattform Fragment. Telegram-Gründer Pavel Durov ist von den Nutzernamen bestens überzeugt. Diese existieren als NFTs auf TON und brachten Telegram bisher über 50 Millionen US-Dollar ein.

Die neuesten Entwicklungen in der Kryptobranche will Durov nutzen, um Telegram tiefer in die Kryptobranche zu involvieren. Als Aufhänger in einer Telegram-Mitteilung verwendet er den FTX-Crash, der aktuell in aller Munde ist. Durov will Fragment zu einer Krypto-Börse ausbauen.

Dezentrale Krypto-Börse soll Zeitenwende herbeiführen

Toncoin belegt mit einer Marktkapitalisierung von 2,1 Milliarden US-Dollar aktuell den 26. Rang aller Kryptowährungen. Das Projekt ist also durchaus bekannt und beliebt. Der Einfluss innerhalb der Kryptobranche ist aktuell jedoch sehr gering. Das könnte sich in Zukunft aber ändern.

In seiner Mitteilung verkündet Durov grosse Pläne, die eine Vielzahl von Fragen aufwerfen. So verkündet der Unternehmer:

Die Blockchain-Industrie wurde auf dem Versprechen der Dezentralisierung aufgebaut, konzentrierte sich aber schliesslich in den Händen einiger weniger, die begannen, ihre Macht zu missbrauchen.

Durov ist überzeugt: Die aktuelle Landschaft der Kryptobranche ist Grund genug für eine Zeitenwenden. Vor allem Krypto-Börsen sind mächtig. Sie haben die Branche im Würgegriff und können durch Manipulationen ganze Märkte torpedieren.

Als FTX, eine der grössten Krypto-Börsen, in Konkurs ging, haben viele Menschen ihr Geld verloren.

Nennt Durov als jüngstes Beispiel für das Missverhältnis. Krypto-Börsen wie Binance oder FTX sind zentralisierte Unternehmen. Die Branche müsse sich zum Ziel setzen, mehr Dezentralisierung zu erreichen. Machbar seien dezentrale Handelsplattformen. Durov nennt Fragment als Beispiel.

Der nächste Schritt von Telegram ist der Aufbau einer Reihe dezentraler Tools, einschliesslich Non-Custodial Wallets und dezentraler Krypto-Börsen für Millionen von Menschen, um Kryptowährungen sicher zu handeln und zu lagern.

Nur so könne man systemische Schwachstellen ausbessern, die bereits Hunderttausende Nutzer zu Opfern gemacht hätten.

Die Zeiten, in denen die Ineffizienz der alten Plattformen eine Zentralisierung rechtfertigte, sollten längst vorbei sein.

Schliesst Durov seine Einschätzung ab.

Kann Telegram eine dezentrale Fiat Onramp bauen?

Was genau sich Durov vorstellt, ist aktuell unklar. Erste dezentrale Krypto-Börsen, die auch Blockchain-übergreifend funktionieren, existieren bereits. THORChain ist das bekannteste Beispiel. Ausserdem existieren auch Atomic Swaps, die immer weiter voranschreiten.

Die wohl bekanntesten Formen dezentraler Krypto-Börsen sind Projekte wie Uniswap, die nur die Token bestimmter Blockchains untereinander tauschen können. Das Problem bei all diesen Krypto-Börsen ist jedoch gleich: Die Verwendung von Fiatwährungen ist nicht möglich.

Durovs Erklärung klingt nach einem Plan, eine Fiat Onramp/Offramp mit dezentralen Funktionen zu verbinden. Bis zuletzt war unklar, ob das überhaupt möglich ist. Inzwischen bietet mindestens eine Handelsplattform genau diese Option.

Das in Zug ansässige Unternehmen ShapeShift bietet vorsichtigen Nutzern eine umfassende Plattform, um Krypto dezentral zu verwalten und zu tauschen. Schon 2019 berichtet CoinPro über die Firma.

Inzwischen ist es dort möglich, Kryptowährungen zu sehr günstigen Preisen zu erwerben, sogar ohne dabei KYC durchlaufen zu müssen. Die Kosten sind mit denen bekannter Krypto-Börsen vergleichbar.

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