Wash Trading führt zum nächsten grossen Krypto-Crash? Das jedenfalls glaubt Investor Mark Cuban. Er stört sich zurecht an drastisch manipulierten Zahlen. Die dazu verwendete Methode sei nicht nachhaltig und werde zunehmend in die Kritik geraten.

Wash Trading führt zum nächsten Krypto-Crash?

Der Kryptomarkt wurde 2022 von vielen verschiedenen Krisen überrascht. Die Wirtschaftslage änderte sich durch den Ukrainekrieg und führte dann wiederum zu einer veränderten Zinspolitik, die insbesondere die EU und die USA erfasste. Infolgedessen floh viel spekulatives Geld aus der Kryptobranche. Die Kurse purzelten.

Der Zusammenbruch von Terra im Mai war ein Ereignis, das in der Geschichte der Kryptowährungen seinesgleichen sucht. Ein Dominoeffekt liess grosse Branchenunternehmen wie Celsius kollabieren und gegen Ende des Jahres stürzte auch noch die zweitgrösste Krypto-Börse in die Insolvenz.

The Street stellte sich daher die Frage: Wird 2023 für Krypto ein besseres Jahr? Antworten suchten die Journalisten auch bei Krypto-Investor Mark Cuban. Dieser glaubt: Der nächste Krypto-Crash ist nur eine Frage der Zeit.

Genügend Zündstoff für weitere Verwerfungen sei schon gegeben. Cuban deutet auf Wash Trading hin, das in der Kryptobranche in verschiedenen Formen auftritt. Der US-Amerikaner kritisiert vor allem das Wash Trading durch zentralisierte Krypto-Börsen, die so ihre Bedeutung steigern wollen und die Liquidität von Kryptowährungen auf ihren Marktplätzen manipulieren.

Ich denke, der nächste mögliche Crash erfolgt durch Entdeckung und Beseitigung von Wash Trades auf zentralisierten Krypto-Börsen.

Erklärt Cuban gegenüber The Street. Allerdings sei das bloss ein Schuss ins Blaue. Argumente, um seine These zu unterstützen, habe er nicht.

Angeblich werden die kleinsten, nutzlosen Token in zweistelligen Millionenbeträgen gehandelt. Ich verstehe nicht, wie sie so liquide sein können.

Führt der Unternehmer aus.

Wash Trading trifft auch den Bitcoin

Lesern von CoinPro sollte der Begriff Wash Trading geläufig sein. Immer wieder greifen wir diese Thematik auf – verstärkt im Bereich der NFT-Marktplätze. Besonders bekannt für immense Anteile an Wash Trading sind die NFT-Handelsplattformen LooksRare und X2Y2.

Beide Marktplätze stellten ihren Nutzern Anreize zur Nutzung des Marktplatzes bereit. Wer handelt, der bekommt den Token der Plattform geschenkt. Viele Personen nutzten das Angebot und wickelten gefälschten Handel immer wieder ab.

Die Effekte des Wash Tradings beschränken sich allerdings nicht auf Handelsplätze. Auch bei grossen Kryptowährungen wie dem Bitcoin bleiben Spuren der Manipulation zurück.

David Rosenthal stellte schon Anfang 2022 fest: 75 Prozent der Transaktionen nehmen Krypto-Börsen entweder untereinander oder zwischen eigenen Wallets vor. Nur 25 Prozent der Bitcoin-Transaktionen sind demnach “wirtschaftlich bedeutsam.”

Einfluss auf diesen Zustand hat der Versuch vieler Krypto-Börsen, das eigene Handelsvolumen künstlich in die Höhe zu treiben. Ausserdem senden viele Spekulanten BTC zwischen Handelsplätzen hin und her, um die jeweilige Liquidität ausznutzen oder zusätzliche Gewinne durch Arbitrage zu erzielen.

Anerkannte Analysten von Messari schätzen das echte Bitcoin-Handelsvolumen derzeit auf 3,94 Milliarden US-Dollar am Tag. CoinMarketCap, der grösste Datenaggregator der Branche, beziffert das Handelsvolumen auf 15,8 Milliarden US-Dollar im gleichen Zeitraum. Andere Datenplattformen wie Nomics nennen sogar den doppelten Wert.

Das Problem ist längst bekannt und führte zur Entstehung des Trust Score, der eine Krypto-Börse nach ihrer Vertrauenswürdigkeit einstuft.

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