Bestimmt ausgerechnet das Weltwirtschaftsforum (WEF) künftig die Krypto-Regulierung? Das zumindest geht als Ziel aus der neuesten Pressemitteilung hervor. Die Organisation will ihr Engagement im Krypto-Sektor deutlich steigern.

Weltwirtschaftsforum will Krypto-Regulierung beeinflussen

Das Weltwirtschaftsforum gehört als Befürworter des Fiatgeldsystems nicht zu den beliebtesten Organisationen innerhalb der Krypto-Szene. Tatsächlich stehen sich beide Parteien eher feindlich gegenüber.

Ausgerechnet das WEF gibt nun aber zum wiederholten Mal bekannt, die Krypto-Regulierung durch staatliche Behörden beeinflussen zu wollen. So schreibt die Lobby-Organisation jüngst in einer Pressemitteilung.

Im November 2021 veröffentlichte man erstmals einen umfassenden Bericht zu Kryptowährungen und verwandten Themen. Schon damals sieht man sich in der Rolle eines Strippenziehers, der Regierungen dazu berät, wie die Kryptobranche zu regulieren sei.

Dieses Aufgabengebiet verdeutlicht das WEF nun und ruft eine Organisation ins Leben, die 30 Unternehmen vereint. Dadurch erschafft man eine Grundlage zur Meinungsbildung, will aber durch gemeinsame Zusammenarbeit auch neue Erkenntnisse erlangen.

WEF gründet Crypto Sustainability Coalition

Unter dem Namen Crypto Sustainability Coalition gründet die WEF eine kooperative Organisation mit 30 Mitgliedern. Angehörig sind unterschiedliche Krypto-Entwickler wie Ripple als Herausgeber von XRP und verschiedene Firmen, die jeweils hinter einer Smart Contract Plattform stehen – Solana, Avalanche, Stellar und NEAR.

Ziel der Koalition sei konkret die Erforschung des Web3, aber auch verwandter Themen wie Kryptowährungen, Blockchain oder NFTs. Neben Unternehmen der Kryptobranche sind noch weitere Organisationen wie der Unternehmensberater Accenture und mehrere Stiftungen zugehörig.

Mit der Universität Lissabon ist zudem ein höheres Bildungsinstitut involviert. Die Zusammenarbeit soll jedoch nicht nur der vom WEF üblichen Absprachen dienen, sondern auch konkrete Früchte tragen.

Im Fokus der Arbeit liegt der Energieverbrauch der Krypto- und Blockchain-Technologie, dessen Verwendung für ein ausgeglichenes Stromnetz. Ausserdem befasst man sich mit weiteren Elementen, welche die WEF als negativ empfindet, wie den CO2-Ausstoss.

Den Markt der CO2-Emissionszertifikate könne man durch die Blockchain etwa viel transparenter gestalten. Ein Gedanke, den das WEF fördern möchte. All diese Massnahmen sollen dazu dienen, die Erderwärmung zu verringern oder zu verlangsamen.

WEF zunehmend an Krypto interessiert

Besonders seit 2021 ist ein zunehmendes Interesse an Krypto-Themen beim WEF zu erkennen. Zuvor lehnte man Kryptowährungen wie den Bitcoin deutlich ab. Während eines Treffens im Jahr 2018 erklärte man BTC zum Werkzeug Krimineller.

Tatsächlich verlor Bitcoin spätestens seit 2017 zunehmend seine Bedeutung auf Marktplätzen des Darknets und wurde dort hauptsächlich durch Monero ersetzt. Schuld ist die umfassende Einführung von KYC, die zusammen mit einer transparenten Blockchain zu einer sehr einfachen Identifizierung führen kann.

Besonders begeistert zeigte sich das WEF für CBDCs und die Möglichkeit, allgemeingültige Regeln für sämtliche Nutzer zu erlassen – etwa Negativzinsen. Durch die Existenz von Bargeld ist das im Fiatsystem bisher nicht vollständig möglich.

Im Januar 2022 rief das WEF die Abteilung Crypto Impact and Sustainability Accelerator (CISA) ins Leben. Als Führungsperson für die Themen Blockchain und digitale Wertanlagen engagiert man Brynly Llyr, die zuvor für die Kryptowährung Celo tätig war.

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