Die Open-Source-Webseite Bitcoin.org, die älteste registrierte Website für Bitcoin-Wissen, wurde am Mittwochabend gehackt, bestätigte der aktuelle Miteigentümer „Cobra“. Die informative Website ist nicht mit der Bitcoin Foundation verbunden, existiert jedoch bereits seit 2008 und soll die Entwicklung von Bitcoin (BTC) unterstützen. Die Hacker haben es mit dem beliebten Giweaway-Scam versucht – teilweise mit Erfolg – bevor die Website offline ging.

Alte Betrugsmasche neu aufgelegt

Benutzer bemerkten und teilten am Donnerstagmorgen auf Twitter, dass die Homepage von Bitcoin.org nun eine Popup-Seite anzeigt, auf der Benutzer aufgefordert werden, Bitcoin an eine dedizierte Adresse zu senden – mit dem Versprechen, dass sie im Gegenzug den doppelten Betrag erhalten.

Eine solche Methode ähnelt typischen Betrügereien mit Krypto-Werbegeschenken, die auf Twitter und anderen Social-Media-Kanälen weit verbreitet waren und normalerweise von gefälschten Konten prominenter Personen wie Vitalik Buterin, Elon Musk oder Jeff Bezos initiiert wurden.

Achtung: So kannst du Bitcoin Scam rechtzeitig erkennen

Jeden Website-Besucher erwartete somit ein Popup-Fenster, das die Website blockierte und den Benutzer aufforderte, Geld an eine Bitcoin-Wallet zu senden – mit dem Versprechen, das Doppelte zurückzubekommen. Die Geldverteilung wurde damit begründet, dass die Bitcoin Foundation nun etwas an die Community zurückgeben möchte.

Die BTC-Adresse, die auf der Website angezeigt wurde, hat währenddessen 0,4 Bitcoin im Wert von 17.000 US-Dollar erhalten.

Kernentwickler haben Bitcoin.org vorübergehend deaktiviert

Für eine Weile waren die Unterseiten auf Bitcoin.org nicht mehr funktionsfähig und es war kein Durchklicken zu anderen Seiten wie der PDF-Version des Bitcoin-Whitepapers möglich. Der Bitcoin Core-Mitwirkende Matt Corallo äusserte sich bald auf Twitter und erklärte, dass die Domain-Hosting-Site Namecheap die Bitcoin.org-Domain vorübergehend deaktiviert habe, damit nicht noch mehr Menschen auf den Betrug einfallen.

Cobra sagte, Bitcoin.org sei noch nie zuvor gehackt worden, doch vor zwei Monaten hatte das Portal zu Cloudflare gewechselt. Das Internet-Sicherheitsunternehmen gibt an, den Vorfall jetzt zu untersuchen.

Auch das Bitcoin-Whitepaper wurde von Bitcoin.org entfernt

Es scheint auch, dass der oder die Scammer nicht nur die Homepage kompromittiert haben, da auch alle Unterseiten auf Bitcoin.org vorübergehen nicht funktionsfähig waren. So funktionierte beispielsweise auch die direkte URL des Bitcoin-Whitepapers (PDF) nicht mehr und meldete stattdessen den Fehler „404 Not found“.

Es scheint, dass die Domain übernommen wurde. Die WHOIS-Informationen wurden zum Zeitpunkt des Hacks aktualisiert, die Nameserver + DNS geändert, und wenn Sie versuchen, eine der tatsächlichen Seiten ausser dem Index zu besuchen, erhalten Sie einen 404-Fehler. Es ist eine völlig andere Website, abgesehen von der Domain Name“, sagte Charles von nuke.asia.

Krypto Scam: Die bekanntesten Methoden im Überblick

Interessant: Bitcoin.org war Anfang dieses Jahres in ein Drama mit dem berüchtigten Craig Wright verwickelt, der behauptet, der ursprüngliche Schöpfer von Bitcoin zu sein – Satoshi Nakamoto. Wright behauptete somit auch das ursprüngliche Whitepaper zu Bitcoin geschrieben zu haben und forderte die Website Bitcoin.org auf, dieses wegen Urheberrechtsverletzung zu entfernen.

Wright behauptete auch, dass der Bitcoin-Name und damit auch die Website selbst sein Eigentum seien und verklagte den Besitzer. Als Reaktion auf die Drohungen begann die Bitcoin-Community, das Whitepaper massiv auf diverse Websites hochzuladen.

Bitcoin bleibt intakt, Anleger sind sicher

Krypto-Anleger sind vom jüngsten Hack aber nicht wesentlich beeinträchtigt und der Vorfall hatte interessanterweise auch keine Auswirkungen auf den BTC-Kurs. Stattdessen hat die führende Kryptowährung in den letzten 48 Stunden ordentlich zugelegt und ist erneut über die Marke von 44.000 US-Dollar gestiegen.

Nachrichten wie diese können die Community zwar ein wenig erschüttern, aber es ist wichtig zu wissen, dass das Bitcoin-Netzwerk durch solche Vorfälle nicht beeinträchtigt wird und weiterhin normal funktioniert. Insbesondere Bitcoin-bezogene Websites oder Dienste von Drittanbietern haben keine direkte Verbindung zum Netzwerk.

Dank des vom Netzwerk durchgeführten Proof-of-Work-Mechanismus ist es unmöglich die Blockchain zu „hacken“. Darüber hinaus wurde Bitcoin als ein sich selbst erhaltendes System entwickelt, sodass sich das Netzwerk selbst dann anpassen würde, wenn jemand versuchen würde, es anzugreifen.

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