Charlie Munger und Warren Buffett sind nicht nur als kongeniale Partner, sondern auch als Investment-Legenden bekannt. Beide teilen eine tiefe Abneigung gegen den Bitcoin. Nun nimmt sich der 99-Jährige Munger die Zeit, einen Artikel zu verfassen. Er betitelt seine Schrift: Warum die USA Krypto verbieten sollten. Die freien Währungen seien einfach kein Geld, sondern reine Spekulation. China lobt er für ein 2021 erlassenes Verbot.

Warum die USA Krypto verbieten sollten – Charlie Munger

Warum sollten die USA Krypto verbieten? Diese Frage will Charlie Munger beantworten. Er und Warren Buffett äusserten sich bereits wiederholt über den Bitcoin oder Kryptowährungen im Allgemeinen. Die Kritikpunkte blieben dabei bisher immer die gleichen. Es handele sich nicht um Geld, sondern um wilde Spekulation.

Ganz überraschend mag die Kritik nicht sein. Viele Nutzer werten Bitcoin und Co. als Investmentanlage. Dabei werfen Kryptowährungen kein Produkt ab. Buffett und Munger predigen jedoch seit Jahrzehnten eine einfache Strategie: Was mehr Wert produzieren kann, als es kostet, das wird gekauft.

Kürzlich nahm sich der bereits 99-jährige Charles “Charlie” Munger die Zeit, einen Artikel zu verfassen, den das Wall Street Journal gestern unter der Kategorie “Meinung” veröffentlichte. Den Inhalt seines Artikels fasst er mit einer Aussage zusammen, die er bereits in mehreren Interviews traf:

Es ist keine Währung. Es ist ein Glücksspielvertrag mit einem fast 100%igem Vorteil für den Anbieter.

Besonders überraschend kommt ein Lob, das Munger dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping ausspricht. Er verfüge über einen aussergewöhnlichen Menschenverstand. Tatsächlich spielt der Investor damit auf ein umfassendes Krypto-Verbot an, das China im September 2021 durchsetzte. Bis heute ist der Erfolg des Verbots eher mittelmässig.

Warum fordert Munger ein Verbot von Kryptowährungen?

Ja, aber warum genau fordert Munger denn nun ein Verbot von Kryptowährungen? Seiner Erklärung nach, sei jenes vor allem aus zwei Gründen sinnvoll.

  1. Es schützt Anleger. Laut Munger sind Personen, die in Kryptowährungen investieren, tendenziell unwissend der Tatsache gegenüber, dass die “Promoter” durch sie viel Geld verdienen – zum Nachteil der Käufer.
  2. Ein Verbot von Kryptowährungen in den USA sei dem Staat förderlich.

Munger bezeichnet den Kryptomarkt als von “wildem und unkultiviertem Kapitalismus” geprägt. Der US-Amerikaner ist überzeugt: Der Aufstieg von Kryptowährungen ist auf die Schwäche des US-amerikanischen Staates zurückzuführen. Dieser müsse nun hart durchgreifen.

Als Vorbild dafür halte China her. Die Umsetzung des asiatischen Staates findet Munger offenbar so gut, dass er den USA sogar rät, sich in China zu bedanken.

Staaten, die Kryptowährungen zulassen, würden nur in einer Sache konkurrieren: In der Nachlässigkeit. Dass ein Verbot für die USA förderlich sei, legt er am Beispiel der Südseeblase dar.

Es handelt sich dabei um eine Spekulationsblase im Jahr 1720. Damals bestand in Grossbritannien enorme Hoffnung auf ein neues Geschäftsmodell. Es ging um den Handel mit exotischen Produkten, Rohstoffen und Sklaven.

Neu entstehende Handelsunternehmen versprachen Gewinne, die schliesslich nicht mehr zu leisten waren. Besonders bekannt ist in diesem Zusammenhang die South Sea Company, die sechs Prozent Jahreszins versprach, ihr versprochenes Geschäft mit dem Sklavenhandel aber noch gar nicht etablierte.

Während die Zahl der Aktien stieg und deren Preis explosionsartig in die Höhe schoss, reagierte das englische Parlament 1720 schliesslich mit einem Verbot – dem Bubble Act. Munger erklärt: In den folgenden 100 Jahren erlebte Grossbritannien eine Hochphase.

Die Südseeblase hinterliess jedoch enormen Schaden an der Wirtschaft. Diese Gefahr sieht Munger nun durch Kryptowährungen erneut gekommen.

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