Der Wind hat gedreht. Seit Donald Trump im Weissen Haus sitzt, läuft die US-Kryptoindustrie nicht mehr im Schritttempo, sondern im Sprintmodus. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass ein neuer ETF die amerikanischen Börsen betritt. Erst Bitcoin, dann Ether – und nun strömen die Produkte im Akkord auf die Handelsplätze. Die Branche wirkt, als hätte sie jahrelang den Atem angehalten und nun endlich Luft holen dürfen. Laut einem Bericht von Bloomberg und Aussagen des ETF-Experten Eric Balchunas könnte dieser Ansturm erst der Anfang sein.

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Balchunas, einer der bekanntesten Stimmen im ETF-Sektor, zeigte sich gegenüber Bloomberg ungewöhnlich deutlich. Er präsentierte eine Tabelle mit bereits gestarteten und kurz vor dem Start stehenden Fonds – und legte gleich nach: «In den nächsten sechs Tagen werden fünf weitere Krypto-ETFs dazukommen.» Der Experte rechnet sogar damit, dass die Zahl in den kommenden sechs Monaten die Marke von 100 überschreiten könnte. Ein Satz, der in der Szene sofort für ein Raunen sorgte.

Krypto-ETF-Explosion: Gibt es schon bald 100 neue Fonds?

Tatsächlich hat die Dynamik der letzten Wochen selbst hartgesottene Marktbeobachter überrascht. Grayscale brachte jüngst Spot-ETFs auf XRP und Dogecoin auf den Markt, während Franklin Templeton ebenfalls einen XRP-ETF listete. Es wirkt fast, als würde die Wall Street gerade erst entdecken, wie viel Nachfrage in der Kryptobranche steckt – oder wie viel Druck dort entsteht, wenn man den Anschluss verpasst.

Der Auslöser für diese plötzliche ETF-Lawine liegt allerdings weniger in Euphorie als in einer regulatorischen Weichenstellung. Bereits im September hatte die US-Börsenaufsicht SEC die Listungsstandards für spotbasierte Krypto-ETFs an den Börsen Nasdaq, NYSE Arca und Cboe BZX genehmigt. Ein unscheinbarer, aber folgenschwerer Entscheid: Statt jedes Produkt einzeln prüfen zu müssen, können Anbieter ihre Fonds nun weit schneller listen lassen – sofern sie die allgemeinen Bedingungen erfüllen. Ein Turbo für den ETF-Markt.

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Für die Industrie bedeutet das neue Terrain gleichzeitig Chancen und Risiken. Einerseits sorgt der schriftlich geregelte Zugang für Planungssicherheit. Andererseits könnte eine zu schnelle Expansion Fonds an den Markt spülen, die später kaum Volumen erreichen und im Dickicht der Produkte verschwinden. Doch derzeit spricht wenig dafür, dass der Trend abnimmt. Balchunas’ Prognose gilt in der Branche fast schon als vorsichtig.

Dauerhaftes Phänomen oder Überhitzung für die Branche?

Dabei spielt auch die politische Grosswetterlage eine Rolle. Trump hatte im Wahlkampf mehrfach signalisiert, die Regierung wolle Innovationen im Krypto- und Finanzbereich weniger behindern. Dass nun tatsächlich Beschleunigung sichtbar wird, dürfte Verfechter der Branche freuen – auch wenn viele der neuen Produkte letztlich klassische Finanzinstrumente bleiben, verpackt mit digitaler Würze.

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Die nächsten Monate werden zeigen, ob der ETF-Boom ein dauerhaftes Phänomen wird oder ob die Branche auf eine Überhitzung zusteuert. Doch eines ist jetzt schon klar: Die US-Kryptoindustrie erlebt ihre bislang schnellste Expansion – und ein Ende der ETF-Regenfront ist nicht in Sicht. Ob die Märkte diese Flut aufnehmen oder darin unterzugehen drohen, wird sich erst zeigen, wenn die ersten 100 Produkte tatsächlich gehandelt werden. (mck)

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