Argentinien verbietet den Bitcoin-Handel gegen US-Dollar. Das südamerikanische Land kämpft weiterhin mit extremer Inflation und versucht auf diese Weise, Geldabflüsse zu vermeiden.

Argentinien: Krypto-Handel gegen US-Dollar verboten

Der Twitter-Nutzer FinanzasArgy teilt einen Beschluss der argentinischen Zentralbank, der es Unternehmen und Privatpersonen verbietet, Bitcoin und jede weitere Kryptowährungen gegen US-Dollar zu handeln, sofern sie diese innerhalb von 90 Tagen vor Eintreten des Dekrets erwarben.

Der Beschluss trat am 22. Juli in Kraft. Damit macht Argentinien wieder einmal auf die Gefahren des Fiatgeldes aufmerksam. Die Behörden befinden sich in der Kontrolle der zentralisierten Währung.

Während aktuell stark wachsender Inflation will man Geldabflüsse aus dem Land vermeiden. Besonders gut möglich sind diese durch die Verwendung von Kryptowährungen oder einer fremden Fiatwährung wie dem US-Dollar.

Beide spielen für Argentinier eine wichtige Rolle, da diese Währungen vor Verlusten durch die fortwährend hohe Inflation des argentinischen Pesos (ARS) schützen. Noch im Januar lag die Inflationsrate in Argentinien bei 51,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Inzwischen stieg dieser Wert laut offiziellen Angaben der argentinischen Zentralbank auf 64 Prozent an. Die Regierung unter Präsident Alberto Fernandez will ihre Kontrolle über das Geldsystem ausbauen und hebt während der Inflation kontinuierlich die Zinsrate.

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Weitere Popularisierung des P2P-Handels droht

Obwohl Argentinien über die drittgrösste Wirtschaft des Kontinents verfügt, ist nur die Inflation Venezuelas noch höher. Mit über 1.200 Prozent Inflation ist Venezuela aber zugleich der weltweite Spitzenreiter.

Argentinien gehört in puncto Krypto-Adoption zu den globalen Spitzenreitern. Das Land traf im März eine Vereinbarung mit dem Internationalen Währungsfonds, um diese einzudämmen.

Die Politiker des Landes hoffen durch ihre Kooperation auf Kredite des IWF in Milliardenhöhe. Der IWF sieht Kryptowährungen wiederum als nachhaltige Bedrohung und versucht sie deshalb zu bekämpfen.

Während der zunehmenden Einschränkungen in Argentinien gewannen P2P-Handelsplätze an Bedeutung. Folgerichtig droht nun eine weitere Popularisierung. Im April verzeichnete Binance in seiner P2P-Sparte ein Wachstum argentinischer Nutzer von über 40 Prozent.

Durch den P2P-Handel entziehen sich Nutzer der Überwachung zentraler Instanzen. Die Handelsbedingungen lassen sich nach eigenen Vorstellungen treffen und sind nicht von Gesetzen abhängig.

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