Ein Gerücht schockt die Krypto-Community – wieder einmal. Ausgerechnet China, das Land, das in Sachen Kryptowährungen ohnehin als Hardliner gilt, soll angeblich eine neue Verbotswelle losgetreten haben. Auf sozialen Netzwerken kursieren seit Donnerstagabend (28. Juli) Meldungen über frische Restriktionen gegen Mining, Trading und kryptobasierte Dienstleistungen. Doch wie so oft: Viele Schlagzeilen, wenig Substanz.
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Denn bislang gibt es keinerlei Bestätigung von offizieller Seite. Weder staatliche Behörden noch grosse Medien aus China melden konkrete neue Massnahmen. Einige chinesische Publikationen widersprechen sogar direkt: «Kein neues Verbot. Punkt.» Die Unsicherheit ist trotzdem zurück – und sie kommt nicht von ungefähr. Schliesslich hat China in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass es beim Thema Bitcoin & Co. nicht mit halben Sachen spielt.
China: Neue Krypto-Verbote machen die Runde
Die Reise der chinesischen Regulierer durch die Krypto-Welt begann schon 2013. Damals verbot man Banken, Bitcoin-Transaktionen zu unterstützen. 2017 folgte das endgültige Aus für Krypto-Börsen. Und 2021 schliesslich der grosse Kahlschlag: Ein Komplettverbot sämtlicher Krypto-Aktivitäten – vom Mining bis zum Handel. Das führte nicht nur zur Flucht zahlreicher Miner ins Ausland, sondern auch zum Exodus von Branchengrössen wie Binance.
Trotz aller Massnahmen zählt China auch heute noch zu den weltweit grössten Standorten für Bitcoin-Mining. Die Hashrate, also die Rechenleistung, die ins Netzwerk eingespeist wird, zeigt klar: Ganz abschalten liess sich die Szene nie. Auch Decentralized-Finance-Plattformen (DeFi) werden rege genutzt – eben unter dem Radar. Wer auf Nummer sicher gehen will, weicht nach Hongkong aus. Die Sonderverwaltungszone dient vielen chinesischen Investoren als inoffizieller Schlupfwinkel für legale Transaktionen und Cold-Wallet-Transfers.
Was ist dran an den neuen Verbotsgerüchten um Bitcoin und Co.?
Ein interessanter Punkt, der in der Debatte oft untergeht: In China ist nicht der Besitz von Kryptowährungen illegal. Wer Bitcoin oder Ethereum hält, begeht kein Verbrechen – solange er sie nicht öffentlich handelt oder nutzt. Diese Grauzone ermöglicht vielen Investoren, ihre Coins weiterhin zu halten, auch wenn der öffentliche Markt verwehrt bleibt.
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Stand jetzt sieht es eher nach einem Sturm im digitalen Wasserglas aus. Die angeblichen «neuen» Verbote decken sich weitgehend mit den ohnehin bereits geltenden Regularien seit 2021. Wahrscheinlicher ist, dass ein alter Erlass neu aufgewärmt oder ein lokaler Einzelfall aufgebauscht wurde – eine bekannte Dynamik in sozialen Netzwerken, wenn es um den Krypto-Riesen China geht. Trotzdem bleibt ein ungutes Gefühl. Denn wenn ein Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern und strengem Kontrollapparat schon bei Gerüchten die globale Krypto-Stimmung beeinflusst, zeigt das einmal mehr: Die Märkte reagieren nicht nur auf Zahlen – sondern auf Nerven. (mck)