Mit einem Portfolio an 194.000 Bitcoin und 833.000 Ethereum ist die chinesische Volksrepublik ein Krypto-Wal. CoinPro erklärt, weshalb China umgerechnet ganze vier Milliarden Schweizer Franken in den zwei grössten Kryptowährungen hält.

China beschlagnahmt grosse Mengen an Bitcoin und Ether

Der chinesische Staat betätigt sich nicht aktiv als Krypto-Investor oder Miner. Dennoch ist er nach aktuellen Informationen der grösste staatliche Halter an Bitcoin und Ethereum. Aktive Bitcoin-Befürworter wie El Salvador liegen im Vergleich meilenweit zurück.

Sogar die Ukraine, die innerhalb weniger Monate über 46.000 Bitcoin durch eine weltweite Spendenkampagne akkumulierte, belegt in Wahrheit höchstens den zweiten Rang hinter China.

Denn: China beschlagnahmt grosse Mengen an Bitcoin und Ether. Der ostasiatische Staat erklärte im vergangenen Jahr erst das Krypto-Mining und schliesslich Kryptowährungen als Ganzes für verboten.

Bereits 2019 beschlagnahmt der chinesische Staat unter anderem 194.000 BTC und 833.000 ETH von einer Betrugsmasche namens PlusToken, so berichtet Ki Young Ju, Gründer des Unternehmens für Blockchain-Analyse Cryptoquant. Aktuell entsprechen die digitalen Anlagen einem Gegenwert von rund vier Milliarden Schweizer Franken.

China als Bitcoin-Wal: Dunkelziffer könnte enorm sein

Durch das Verbot des Krypto-Minings konnte China die Miner nicht gänzlich verdrängen. Zuvor war das Land der bedeutendste Standort für das Bitcoin-Netzwerk, doch auch nach dem Verbot führten viele Miner ihre Betriebe fort – allerdings im Untergrund.

Immer wieder berichtet China über aufgeflogene Krypto-Farmen. Auch in diesen Momenten droht die Beschlagnahme neuer Kryptos. Daten der Universität Cambridge belegen, dass China im Januar 2022 nach den USA durch das Untergrund-Mining wieder zum zweitgrössten Standort wurde.

Details zu den Konfiszierungen geben die Behörden allerdings nicht bekannt. So bleibt eben auch ungewiss, wie hoch das Krypto-Vermögen der Volksrepublik wirklich ist.

Weitere Staaten verfügen über Krypto-Vermögen

Die Webseite Buy Bitcoin Worldwide stellt bekannte Vermögenslisten zusammen. Auch eine Rangliste staatlicher Bitcoin-Halter findet sich dort. Aus dieser geht hervor, dass Finnland knapp 2.000 BTC beschlagnahmen konnte.

Das Geld stammt wie üblich von einem kriminellen Ring, der seine Geschäfte in Bitcoin abwickelte. Auch über einen Vorfall in Bulgarien berichtet Ju. Die bulgarischen Behörden hatten ebenfalls die Möglichkeit, im Jahr 2017 über 200.000 Bitcoin zu beschlagnahmen.

Unklar ist allerdings, ob Bulgarien das Geld nur identifizieren oder auch erfolgreich beschlagnahmen konnte. Zum damaligen Zeitpunkt lag der Beute bei insgesamt 471 Millionen Schweizer Franken, mittlerweile könnte er auf 3,1 Milliarden Franken gewachsen sein.

Die Kriminellen erwirtschafteten das Geld durch eine Mischung aus Computerkriminalität und dem Schmuggel illegaler Waren. So infizierten sie die Computersysteme der Zollbehörden, um ihre Transporte in deren Systemen als legal und geprüft zu kennzeichnen. Bei einer Kontrolle flog der Transport daher nicht auf.

Jetzt Beitrag teilen