Welchen Einfluss haben Tesla und Elon Musk noch auf den Bitcoin? Automobilhersteller Tesla hat 75 Prozent seiner Bitcoins verkauft, um seine Bilanz aufzubessern. Die Nachricht überraschte vor wenigen Tagen zahlreiche Investoren. Bisher hatte Elon Musk schliesslich stets betont, an die digitale Währung zu glauben. Warum hat Tesla seine Bitcoins verkauft und welchen Einfluss hatte dies auf den Kursverlauf von Bitcoin?

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Teslas Bitcoin Verkauf war vor dem grossen Crash

Wie Tesla im jüngsten Quartalsbericht angegeben hat, habe man Einnahmen von 936 Millionen US-Dollar durch den Verkauf der Bitcoins generiert. Zuvor hatte Tesla stolze 43.200 Bitcoins besessen. Damit dürfte Tesla nun rund 32.400 Bitcoins zu einem Durchschnittspreis von ca. 28.900 Dollar verkauft haben. Den Zeitpunkt des Verkaufes gibt Tesla im Quartalsbericht nicht genau an. Stattdessen ist dort nur davon die Rede, dass der Verkauf zum Ende des zweiten Quartals stattgefunden hat.

Zudem ist nicht klar, ob Tesla alle Bitcoins gleichzeitig verkauft hat oder nur stückweise. Bereits Mitte Juni war der Kurs von Tesla auf rund 21.000 Dollar gefallen. Am 18. Juni sahen wir zeitweise sogar einen Kurs von nur noch 17.700 Dollar. Seitdem hat sich der Kryptomarkt zwar erholt, allerdings notierte BTC auch nicht mehr über 24.000 Dollar.

Das heisst, dass Tesla mindestens einen grossen Teil der Bitcoins vor dem Crash verkauft hat. Zuvor stagnierte der Kurs mehrere Wochen zwischen 28.000 und 32.000 Dollar.

Haben Tesla und Elon Musk den Bitcoin Kurs Crash ausgelöst?

Viele Krypto-Enthusiasten warfen Tesla vor, den Bitcoin Kurs Crash zumindest verstärkt zu haben. Dieser Vorwurf lässt sich allerdings nicht belegen. Das aktuelle Handelsvolumen von Bitcoin beläuft sich auf rund 30 Milliarden US-Dollar in den letzten 24 Stunden. Im Juni waren Tage mit einem Handelsvolumen von über 50 Milliarden US-Dollar keine Seltenheit. Da Tesla selbst gerade einmal 936 Millionen Dollar durch den Verkauf der Bitcoins eingenommen hat, dürfte der Einfluss auf den Gesamtmarkt sehr gering gewesen sein. Ohnehin wissen wir auch nicht, ob Tesla die Bitcoins nicht vielleicht doch Stück für Stück abgestossen hat.

Die wahren Gründe für den Sturz am Kryptomarkt sind deutlich vielfältiger. Die geopolitische Lag sowie die weltweit hohen Inflationsraten, durch die die Zentralbanken den Leitzins anheben, setzen den gesamten Finanzmarkt unter Druck. Viele Investoren entscheiden sich dazu, Geld aus Risiko-Assets abzuziehen. Andere Anleger reagieren auf einen geringeren Geldzufluss, indem sie ihre Investitionen liquidieren.

Zudem gibt es im Kryptowährungsmarkt ganz eigene Probleme, die den Markt negativ beeinflussen. Die Pleiten von Celsius, Three Arrows und Terra (LUNA) haben zu einem immensen Vertrauensverlust von Bitcoin geführt. Allein die LUNA-Foundation musste 80.000 Bitcoins wieder auf den Markt werfen, um den Wert des TerraUSD Stablecoins aufrechtzuerhalten. Das hat trotzdem nicht funktioniert. Im Vergleich dazu sind die 29.000 Bitcoins von Tesla deutlich weniger wichtig.

Mittlerweile hat sich auch Elon Musk zu dem BTC-Verkauf geäussert. Man habe einen Teil der Bitcoin-Bestände insbesondere darum verkauft, weil sie nicht einschätzen könnten, wann die Covid-Lockdowns in China nachlassen würden. Es sei notwendig gewesen, die eigene Cash-Position zu erhöhen.

Musk weiter:

Wir sind offen dafür, unsere Bitcoin-Bestände in Zukunft wieder zu erhöhen, daher sollte diese nicht als ein Urteil über Bitcoin verstanden werden.

Elon Musk: Kein Einfluss mehr auf Bitcoin?

Tesla und Musk hatten im Jahr 2021 einen grossen Einfluss auf den gesamten Kryptomarkt. Musk hatte mit einfachen Tweets die Kurse von Kryptowährungen explodieren lassen. Insbesondere Dogecoin, die Lieblingswährung von Musk, erwähnte der Unternehmer auf Twitter sehr oft.

Im März 2021 sorgte Tesla für grosses Aufsehen, indem das Unternehmen Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptierte. Nur zwei Monate später entschied sich das Unternehmen um und nannte als Grund die schlechte Energiebilanz des Bitcoins. Beide Male hatte Tesla einen erheblichen Anteil daran, dass medial viel von Bitcoin berichtet wurde.

Im April 2021 erreichte Bitcoin das damalige Allzeithoch von rund 63.800 US-Dollar. Im Mai folgte ein enormer Absturz, nachdem unter anderem China das Mining-Verbot eingeführt hatte. Immer wieder sorgte Musk währenddessen mit seinen Tweets für steigende und auch fallende Kurse auf dem Kryptomarkt.

Mit der Zeit zeigte sich jedoch, dass die Investoren immer seltener darauf eingingen, was Musk von sich gab. Und das ist verdammt wichtig, damit der Markt unabhängiger von einzelnen Personen werden kann. Die Dezentralität mag im Protokoll des Bitcoins gegeben sein, allerdings lassen sich zu viele Investoren weiterhin von äusseren Einflüssen lenken. Dass eine einzige Person mit Tweets dafür sorgen konnte, dass sich die Kurse von Kryptowährungen teilweise im zweistelligen Prozentbereich verändern, ist kein gutes Zeichen gewesen.

Fazit

Selbstverständlich werden Investitionen von Unternehmen in Kryptowährungen stets einen gewissen Einfluss darauf haben, wie sich der Kurs entwickelt. Auch die Fakemeldung von der Litecoin-Einführung bei Walmart hatte zu einer kurzfristigen Kursexplosion geführt. Allerdings sollte der Einfluss von einzelnen Personen nicht so gross sein. Das ist bei Musk mittlerweile zum Glück der Fall. Gleichzeitig hat Musk in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass Bitcoin und Krypto bei deutlich mehr Menschen auf dem Zettel stehen.

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