Als erste grosse Kryptowährung wechselte Ethereum seinen Konsensmechanismus im September 2022 von Proof of Work zu Proof of Stake. Der Wandel soll die Basis für bessere Skalierbarkeit und Energieeffizienz bilden.

Was ist Ethereum Staking?

Seit dem 15. September 2022 verwendet Ethereum Proof of Stake. Statt des Minings führen die Betreiber des Netzwerks das sogenannte Staking durch. Ersteres ist seitdem also ersetzt. Möglich ist dies durch den Ethereum Merge, der die eigentliche Mainchain mit der Beacon Chain verschmolzen hat. Er bildet einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der Kryptowährung zu seiner nächstbesseren Version “Ethereum 2.0.”

Von nun an setzt Ethereum also auf Staking. Das ist der Prozess eines Anteilsnachweises. Nutzer legen also ihre Ethereum an und erhalten als Belohnung auf ihr Vermögen Zinsen. Die meisten Anwender verwenden dafür zentralisierte Dienstleister wie Krypto-Börsen oder Staking Pools. Solo Staking ist eine weitere Option, die im Vergleich zu anderen Möglichkeiten jedoch teuer und aufwändig ist.

Der grundlegende Vorgang bleibt immer gleich: Aus den Nodes, die Staking betreiben, wählt der Algorithmus namens Gasper einen Validator aus, der für die Validierung und Erstellung eines Ethereum Blocks verantwortlich ist.

Wie kann ich Ethereum staken?

Es gibt mehrere Wege, um Ethereum zu staken. Dabei gibt es viele verschiedene Arten von Ethereum Staking. Die meisten Nutzer führen das ETH Staking durch Dienstleister aus. Sie legen ihre Ether dafür bei Krypto-Börsen oder bei Staking Pools an.

Nutzer sollten jedoch eines beachten: Ethereum, die heute gestakt werden, sind bis auf Weiteres eingeschlossen und können für einen aktuell unbestimmten Zeitraum nicht mehr abgehoben werden. Ihre Verwendung für weitere Zwecke ist dann unmöglich.

Diese Tatsache sorgte in der Vergangenheit bereits für Auseinandersetzungen und Beschwerden seitens der Nutzer. Neuesten Aussagen der Ethereum-Entwickler zufolge soll die Abhebung gestakter ETH ab März 2023 möglich sein.

Durch Liquid Staking können Nutzer bereits heute Rendite auf ihre angelegte digitale Anlage erhalten. Dafür zahlt der Dienstleister jedoch nicht Ether selbst, sondern einen eigenen ERC-20 Token aus. Der bekannteste Token dieser Art ist der Lido Staked Ether (STETH) des Staking Pools Lido.

Neben jenem empfiehlt die Ethereum Stiftung vor allem die konkurrierenden Anbieter Rocket Pool und StakeWise. Eine ausführliche Anleitung zum Ethereum Staking stellt die Stiftung ebenfalls bereit. Nutzer sollten niemals Staking über einen Dienst betreiben, dem sie nicht vertrauen. Coins können dadurch unwiederbringlich verloren gehen.

Ethereum Staking bietet sich hauptsächlich für Langzeithalter des Coins an, welche ihr Vermögen aktuell nicht verwenden und die Chance ergreifen möchten, passiv Gewinne zu erzielen. Die Rendite zahlen Nutzer des Netzwerks durch ihre Gasgebühren.

Ethereum Staking Rendite & Risiken

Staker setzen sich zu jeder Zeit der Gefahr aus, die angelegten ETH zu verlieren. Beim Solo-Staking besteht die Gefahr der Bestrafung seitens des Netzwerks. Geht der Ethereum Node des Betreibers offline, wird eine Busse erhoben. Die Strafe ist dabei von dem Zeitraum abhängig, über den der Node offline ist.

Anhand dessen wird automatisiert ein Betrag geschätzt, den der Validator in dem spezifischen Zeitraum verdient hätte und jener als Strafe verhängt. Um ein Validator werden zu können, muss der Betreiber des Netzknoten 32 ETH einzahlen. Am 15. Dezember 2022 liegt deren Wert bei rund 40.000 Schweizer Franken.

Weitere Elemente sind bei der Berechnung der Strafe von Bedeutung. Etwa, wie viele weitere Validatoren offline sind. Je mehr Validatoren zum Zeitpunkt unerreichbar sind, desto höher fällt die Strafzahlung aus.

Die Einzahlung von 32 ETH ist Pflicht, um die Sicherheit des Netzwerks zu gewährleisten. Auf diese Weise kann man bösartige Teilnehmer abstrafen. Sollte ein Node versuchen, das Netzwerk anzugreifen, wird zumindest ein Teil seines Vermögens beschlagnahmt. Anschliessend wird der Netzknoten aus dem Netzwerk ausgeschlossen.

Tritt böswilliges Verhalten auf, kommt es zum sogenannten Slashing. Die davon betroffenen Ether werden einem Coin Burn unterzogen. Sie werden dadurch praktisch vernichtet und sind für niemanden mehr zu nutzen.

Da die meisten Staking-Dienstleister vertrauensbasierte Systeme verwenden, könnten sie die Anlagen ihrer Kunden zu jedem Zeitpunkt stehlen.

Ethereum Staking Rendite: Wie viel ETH kann man verdienen?

Aktuell können Nutzer 5,1 Prozent effektiven Jahreszins (APR) auf ihre angelegten ETH erhalten. Bei der Nutzung von Dienstleistern fällt dieser Betrag etwas geringer aus. Die Ethereum Foundation stellt eine Live-Übersicht zur Verfügung, auf der Nutzer aktuelle Informationen erhalten können.

Ethereum Staking
Daten zum Staking. Von links nach rechts: Eingeschlossene Ether, aktive Validatoren und effektiver Jahreszins.

Am 15. Dezember 2022 befinden sich 15.604.830 Ether eingeschlossen im Staking, für die sich 488.032 Validatoren verantwortlich zeichnen.

Ethereum Staking Auszahlung: So kannst Du Deine Ether auszahlen

Bisher ist es nicht möglich, die gestakten Ether Coins auch wieder auszuzahlen. Das bedeutet, dass bisher weiterhin das Risiko besteht, dass Du Deine Coins im Worst-Case verlierst. Allerdings arbeitet das Ethereum Entwickler Team bereits mit Hochdruck daran, Ethereum Staking Auszahlungen zu ermöglichen. Gelingen soll dies ab März 2023. Denn mit dem Shanghai Update wird es Ethereum Stakern möglich sein, ihre Coins auszuzahlen. Sobald es so weit ist, werden wir Dir hierfür eine Schritt für Schritt Anleitung mit auf den Weg geben.

Ethereum Staking vs. Ethereum Mining: Unterschiede

Zum Abschluss geben wir Dir noch einen kurzen Überblick zum Ethereum Mining und den Unterschieden zum aktuellen Staking.

Was ist Ethereum Mining?

Ethereum startete 2015 mit einem Proof of Work Konsensmechanismus. Der Name des gewählten Algorithmus lautete Ethash. Durch das Ethereum Mining wurde bis 2022 das Netzwerk betrieben, indem neue Transaktionen validiert und diese in Blöcken der Blockchain hinzugefügt wurden.

Zudem erschufen die Ethereum Miner dadurch neue Ether, die sie durch den Block Reward erhielten. Diese Funktionen sind seit September in dieser Form nicht mehr verfügbar. Die damaligen Ethereum Miner wechselten zu Ethereum Classic oder zur neu entstandenen Blockchain EthereumPoW.

Das Ethereum Mining ähnelte dem Bitcoin Mining stark. Die beiden Blockchain-Netzwerke nutzten allerdings unterschiedliche Mining-Algorithmen.

Das ist der grosse Unterschied zwischen Ethereum Staking und Mining

Ethereum Mining und Staking unterscheiden sich in nahezu allen Punkten, denn die beiden Konsensmechanismen Proof of Stake und Proof of Work sind grundlegend verschieden. Insbesondere für die Massentauglichkeit ergibt sich allerdings ein grosser Unterschied zwischen ETH Mining und Staking: der Energieverbrauch. Denn durch den Wechsel vom Proof of Work auf den Proof of Stake Konsensmechanismus benötigt das Ethereum Netzwerk rund 99,9 Prozent weniger Energie als vorher.

Fazit: Das solltest Du über Ethereum Staking wissen

Ethereum Staking beschreibt die neue Art und Weise, wie das Ethereum Netzwerk durch den Proof of Stake Konsensalgorithmus gesichert ist und wie Transaktionen validiert werden. Um selbst als Validator Ethereum zu staken, benötigt es allerdings technisches Know-How sowie ein Guthaben von 32 ETH – für den durchschnittlichen Investor kommt diese Möglichkeit daher wohl eher nicht infrage.

Daher gibt es heutzutage diverse Dienstleistungen, die Du nutzen kannst, um Ethereum zu staken. Das geht über Krypto-Börsen oder sogenannten Liquid Staking Anbietern. Allerdings gibt es bisher noch keine Garantie dafür, dass Du Deine Coins am Ende auch auszahlen kannst. Hieran arbeitet das Ethereum Team. Ab März 2023 könnte es jedoch soweit sein, Ether Coins auszahlen zu können.

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