Während Kryptowährungen und Zentralbanken die grössten Feinde sind, findet digitales Zentralbankgeld bei den Behörden oft guten Anklang. Nun spricht sich ein bekannter FED-Präsident gegen CBDCs aus, die er demnach entschieden ablehnt. Die Befürworter des digitalen Fiatgeldes kritisiert er hingegen deutlich.

Neel Kashkari (FED): CBDCs lösen kein Problem

Bei einem Vortrag, den er an der Universität Columbia gibt, behandelt Neel Kashkari auch die Frage nach den CBDCs. Neel Kashkari ist Präsident der Federal Reserve Bank von Minneapolis.

Kashkari ist in der Krypto-Szene gewiss kein Unbekannter. Ein eigentümliches Interview, das er dem US-amerikanischen Nachrichtenmagazin 60 Minutes gab, ist Inhalt unzähliger Memes, mit denen die Szene die zügellose Inflation kritisiert.

Kashkaris neueste Aussage könnte daher für einige Überraschung sorgen. Aus seinem Vortrag geht hervor, dass er CBDCs für eine unsinnige Idee hält – jedenfalls in den meisten Fällen.

So sagt er:

Ich bin sehr skeptisch. Ich fordere jeden auf, ob in der FED oder ausserhalb, mir zu erklären, welches Problem sie lösen.

Bisher habe aber niemand erklären können, warum die USA eine CBDC implementieren sollten. Besonders unklar sei der Nutzen, da digitale Zahlungen ja bereits alltäglich sind. Aufmerksam macht er speziell auf PayPals mobilen Zahlungsdienst Venmo.

Beispiel China: CBDCs haben EINEN Nutzen

Da es bereits genügend Apps wie Venmo gibt, sei eine CBDC einfach nicht notwendig – zumindest nicht in Ländern wie den USA. Die Argumente, die er bisher für das digitale Zentralbankgeld hörte, seien alle halbgar.

So spreche man etwa von möglicherweise steigender finanzieller Inklusion oder besseren grenzüberschreitenden Zahlungen. Für Kashkari ist all das nicht naheliegend und vor allem nicht bewiesen.

Was kann man mit einer CBDC machen, was man nicht auch mit Venmo machen kann?

Fragt Kashkari. Als Beispiel führe man immer wieder China als Vorbild an. Der Zentralbanker hält den chinesischen E-Yuan allerdings für ein perfektes Argument, digitales Zentralbankgeld nicht einzuführen.

Kashkari glaubt, dass CBDCs nur einen Nutzen haben: Eine allumfassende finanzielle Überwachung durch den Staat zu etablieren.

Ich verstehe, warum China das tut. Wenn man jede einzelne Transaktion überwachen will, dann kann man das mit einer CBDC, aber nicht mit Venmo. Will man Negativzinsen erlassen, kann man das mit einer CBDC, aber nicht mit Venmo.

Ausserdem sei die Überwachung von Steuern viel verlässlicher und genauer Möglich.

Wenn man Nutzerkonten direkt besteuern will, kann man das mit digitalem Zentralbankgeld machen, aber nicht mit Venmo. Daher verstehe ich, warum China interessiert ist. Nur warum sollten die US-Amerikaner für so etwas sein?

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Mehr Informationen

Wusstest du schon, dass es auch in der Schweiz Bestrebungen gibt, eine CBDC einzuführen?

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