Laut Berichten einer anonymen Quelle soll Amazon bald Bitcoin (BTC) und andere Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptieren. Angeblich befinde sich die Planung bereits im fortgeschrittenen Stadium. Der Kryptomarkt reagierte sofort mit deutlichen Zuwächsen.

Spekulationen aufgrund einer Ausschreibung

Eine vor kurzem veröffentlichte Stellenausschreibung von Amazon hat die Gerüchteküche zum Brodeln gebracht. In dem Job-Angebot wird eine Führungskraft für Digitalwährungen und Blockchain gesucht, die bei der Erarbeitung der digitalen Währungsstrategie und dem Produktentwicklungsplan des Unternehmens behilflich sein soll. Das Unternehmen fordert hervorragende Kenntnisse in den Bereichen digitale Zentralbankwährungen (CBDC) und Krypto im Allgemeinen, aber auch Distributed Ledger und Blockchain. Amazons potenzieller Einstieg in den Kryptowährungsmarkt hält alle Beteiligten auf Trab.

Die neue Führungskraft muss nicht nur ein Experte im Bereich der Blockchain-Technologie sein, sondern sich auch hervorragend mit Kryptowährungen und den Plänen digitaler Währungen der Zentralbanken auskennen. Vertiefte Kenntnisse im Bereich der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) sind ein Muss. Über die DLT werden übrigens Transaktionen aufgezeichnet und sind dadurch nachvollziehbar. Die dezentrale Speicherung garantiert einen besseren Schutz vor Manipulationen und erhöht die Sicherheit im Netzwerk. Für seine Prozesse auf der Blockchain nutzt beispielsweise auch die führende Kryptowährung Bitcoin die Distributed-Ledger-Technologie.

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Die Ausschreibung hat eine regelrechte Spekulations-Welle ausgelöst und zahlreiche Fragen aufgeworfen. Können Kunden des weltweit grössten Versandhändlers bald mit Kryptowährungen bezahlen? Will Amazon etwa seine eigene Kryptowährung auf den Markt bringen, wie es auch Facebook mit dem Projekt Diem (ex Libra) versuchte? Ein Blick auf die Stellenausschreibung lässt zumindest vermuten, dass Amazon seine Macht ausbauen will.

US-Firmen öffnen sich gegenüber Kryptowährungen

Amerikanische Kunden haben bereits mit PayPal die Möglichkeit, ihre Einkäufe mit Bitcoin oder Ethereum zu tätigen. Zudem können sie ihre Kryptowährungen bei Paypal aufbewahren. In diesem Jahr haben sich noch viele weitere grosse US-amerikanische Firmen gegenüber Kryptos geöffnet. Daher wundert es nicht, dass sich auch Amazon scheinbar in diese Richtung bewegt und seinen Kunden mehr Zahlungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen möchte.

Amazon gilt bereits als der grösste Cloud-Anbieter und möchte allen Anschein nach mit der Anwendung der neuen Technik mehr Unternehmen an sich binden sowie einen besseren Zugang zu Daten erlangen. Die neue Führungskraft im Payment-Team des Giganten muss daher eine Vision für die zukünftigen Zahlungsprozesse vorweisen können.

Bitcoin-Integration erst der Anfang?

Eine anonyme Quelle aus den Reihen von Amazon sagte, dass der Online-Gigant bis zum Ende dieses Jahres Bitcoin-Zahlungen akzeptieren werde, heisst es in der Londoner Wirtschaftszeitung City A.M. Die anonyme Quelle soll gegenüber City A.M. erklärt haben, dass dieser Plan nicht nur einer zukünftigen Einrichtung von Krypto-Zahlungslösungen diene, sondern es wäre ein intensiv diskutierter, ausgefeilter und integraler Bestandteil eines zukünftigen Arbeitsmechanismus. Diese Amazon-Aktion könnte künftig eine grössere Mainstream-Akzeptanz der Krypto-Transaktionen ermöglichen.

Amazons Krypto-Pläne sollen jedoch nicht bei Bitcoin enden, sondern es sollen auch andere etablierte Kryptowährungen künftig hinzugefügt werden. Diese Anordnung käme von ganz oben bzw. von Jeff Bezos persönlich – und das Projekt wäre fast so gut wie fertig, so die Quelle. Abschliessend fügte die Quelle noch hinzu, dass Amazon ab 2022 möglicherweise eine eigene Kryptowährung entwickeln könnte.

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Kurse reagieren positiv

Die Gerüchte hatten sofortige Auswirkung auf den Bitcoin-Kurs: Innerhalb 24 Stunden legte der Bitcoin-Kurs nämlich ein Plus von 11 % zu und kletterte erneut über die 39.000 US-Dollar-Marke. Zur Erinnerung: Noch vergangene Woche kämpfte die führende Kryptowährung um die 30.000er Marke.

Auch bei den Altcoins ging es nach oben. Ethereum (ETH) erlebte ebenfalls einen starken Anstieg und konnte die Widerstandsniveaus von USD 2.200 und USD 2.250 durchbrechen. Damit konnte sich auch die zweitgrösste Kryptowährung nach ihrer Fahrt unterhalb der 2.000 US-Dollar-Marke erneut stabilisieren. Aktuell wird Ether zu einem Preis von über 2.300 USD gehandelt.

Unter den Top-10-Kryptowährungen verzeichneten auch Cardano (ADA), Ripple (XRP), Dogecoin (DOGE) und Polkadot (DOT) in den letzten 24 Stunden einen Anstieg von 9-10 %.

Update: Amazon dementiert

Amazon hat in einer offiziellen Stellungnahme konkrete Pläne zur Bitcoin-Einführung gegenüber Reuters dementiert.

Trotz unseres Interesses am Kryptosektor sind die Spekulationen, die sich um unsere spezifischen Pläne für Kryptowährungen ergeben haben, nicht wahr.

sagte ein Sprecher von Amazon. Allerdings relativiert er mit dem zweiten Statement auch, dass man sich weiterhin darauf konzentriere, wie die Zukunft des Einkaufens bei Amazon aussehen könnte. Also ganz von der Hand weisen will man offensichtlich das Thema doch nicht. Es bleibt spannend.

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